Im Jahr 2006 verdienten Frauen je Stunde durchschnittlich 28 Prozent weniger als Männer. Das liegt unter anderem an der Berufswahl, der Qualifikation und den Branchen, in denen sie tätig sind. Aber auch wenn diese Unterschiede herausgerechnet werden, herrscht noch kein Gleichstand zwischen den Geschlechtern. Wenn etwa vollzeitbeschäftigte Frauen wegen der Kinder dem Beruf länger fernbleiben, macht sich das im Salär ebenfalls schmerzlich bemerkbar. So beträgt die Lohndifferenz zu den Männern nach einer Berufspause von mehr als drei Jahren 14 Prozent. Bei Vollzeit arbeitenden Frauen, die zwischen einem und drei Jahren nicht erwerbstätig waren, sind es 10 Prozent. Am geringsten ist der Lohnabstand mit 6 Prozent bei jenen vollzeitbeschäftigten Frauen, die dem Arbeitsmarkt weniger als ein Jahr nicht zur Verfügung standen.

Nicht immer ist es aber den Müttern möglich, nach der Geburt ihres Kindes schnell wieder in den Beruf zurückzugehen. Nicht zuletzt fehlt es an Kinderbetreuungsmöglichkeiten. So könnten der Ausbau von Ganztagsschulen sowie ein größeres Betreuungsangebot für Klein- und Kleinstkinder dazu beitragen, den Lohnabstand zwischen Männern und Frauen deutlich zu verringern. Derzeit stehen in Westdeutschland lediglich für 7 Prozent der Kinder unter drei Jahren Tagesbetreuungsangebote bereit; in Ostdeutschland sind knapp 40 Prozent der Kleinsten versorgt.

[nh]