Integriert wurde die alte Industriearchitektur in ein modernes Museum.


 


Erwarten Sie hier nicht ein klassisches Museum. Die Tür geht auf und Sie stehen in der Barockzeit. Nein das hat die Innenarchitektin Anne Fluck moderner und vielfältiger gelöst. Der Raum, denn ein einziger ist es, ist offen gestaltet. Durch die Wahl des Materials an den Wandscheiben, Audiosignale durchlaufen Sie bestimmte Epochen, ohne das der einzelne Epochenraum nachgebaut ist. Das öffnet für den Betrachter sinnlich erfahrende Momente, ohne daß der Einzelne in einem aufgesetzten Bild gefangen wird. Wir können bei unserem Rundgang atmen, geistig atmen. Das Schöne daran ist, wir sind in der einen Epoche, hören und sehen aber schon die Nächste. Damit sind wir, als die Reflektierenden mit dem Wissen der Historie, freier in unseren Assoziationen und den vielfältigen Übergängen. Das ist sehr schön gelöst, modern und dennoch zeitlos.


 


Beginnen wir in der Antike, kleine Tongefässe sind in Vitrinen die in der Wand eingelassen sind, mit Durchblick erfasst. Wir sind erstaunt wie weit die Idee des karnevalistischen Treibens zurückreicht.


 


Das Mittelalter präsentiert sich mit einem Diakasten einer Bruegelmalerei und der erstmaligen Erwähung des Kölner Karnevals 1341. Wir hören mittelalterliche Musik, werden begleitet von Figurenszenen vom Kölner Dom, die über unseren Köpfen hängen. Also mal nach oben blicken.




Links wird es pompös, rot sinnlich, ein goldener Kronleuchter, dunkelrot angestrahlte Porzellanfiguren aus der Commedia dell´Arte und ein festlicher Saal als Diaprojektion. Wir sind in der Barock und Franzosenzeit angekommen.


 


Der Delphinwagen des Helden Karneval (=heute der Prinz) eröffnet die beste Präsentationsidee. Rollende Vitrinenwagen, ein Zug im Museum präsentiert Exponate von 1823 bis 2005. Dieser Zug symbolisiert natürlich den Rosenmontagszug. Die Rollvitrinen sind aber sehr modern gehalten und tragen oben, damit wir sie zuordnen können auf dem Dach die jeweilige Jahreszahl. Das ist gelungen und macht die Ausstellung sehr lebendig.


 


Wir sind jetzt um 1900. Der bürgerliche Karneval präsentiert sich in 3,20 Meter langen Lithografien die einen kompletten Rosenmontagszug abbilden. Die Neuzeit präsentiert sich frei. Das goldene Buch des Karnevals, das Fest in Gold ist noch einmal abgetrennt in einem separaten mitten im Raum freistehenden Quader. Das ist sehr gelungen. An der Stirnseite über 2.500 Orden, geordnet nach Gesellschaften. Mittig eine Bühne gewidmet den Karnevalsmusikern, hier kann man Musik hören. Direkt dahinter ein überdimensionierter Elferrat, Symbol des organisierten Karnevals.


 



 


Das Dreigestirn hat einen besonderen Platz. Mitten, in einem gläsernen Würfel verbindet es Museumshalle mit dem historischen Museum.


 


Das historische Museum in seiner jetzigen Form schliesst mit dem Jahr 2005. Für die Moderne haben Festkomitee und Architekt schon vorgesorgt. Es gibt eine Treppe die im Moment noch im Nichts endet…


 


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Kontext:


www.koelnerkarnevalsmuseum.de


www.koelnerkarneval.de