Landwirtschaftskammer bildet Ranger aus

Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen bildet in diesem Jahr erneut 15 angehende Natur- und Landschaftspfleger/innen aus, die an der 18-wöchigen Vorbereitung teilnehmen. Sie werden künftig überwiegend als Ranger in Nationalparken oder bei Forstämtern von Regionalverbänden und Kommunen sowie Landkreisen als Natur- und Landschaftspfleger eingesetzt.

Seit 1989 führt die Landwirtschaftskammer in Zusammenarbeit mit der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW (NUA) Fortbildungslehrgänge und Prüfungen zum/zur Geprüften Natur- und Landschaftspfleger/in durch. Nach den bis 1997 geltenden Richtlinien der Landwirtschaftskammer haben 137 Landwirte, Forstwirte, Tierwirte für Schafhaltung und Gärtner erfolgreich die Fortbildungsprüfung absolviert, um in der Natur- und Landschaftspflege ein neues Betätigungsfeld zu finden.

Mit dem Inkrafttreten der bundeseinheitlichen Verordnung über die Prüfung zum anerkannten Abschluss Geprüfter / Geprüfte Natur- und Landschaftspfleger/in im Jahre 1998 wurde von der Landwirtschaftskammer und der NUA im Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Verbraucherschutz des Landes NRW, ein neues Lehrgangskonzept erarbeitet. Erstmals haben diese Einrichtungen 2001 im Landwirtschaftszentrum Haus Düsse im Kreis Soest Natur- und Landschaftspfleger auf ihre künftige Aufgabe als Schutzgebietsbetreuer nach diesem Lehrgangskonzept vorbereitet. Bisher haben 107 geprüfte Natur- und Landschaftspfleger/innen die Fortbildungsprüfung erfolgreich absolviert.

Auch im Jahr 2009 wird von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen wieder gemeinsam mit der NUA eine Vorbereitungsmaßnahme angeboten. Interessenten wenden sich an die Landwirtschaftskammer NRW, Telefon: 0251/2376-306, E-Mail Bernhard.Halbuer@lwk.nrw.de. Die Fachinformation zu dieser Fortbildungsmöglichkeit sowie der Anmeldevordruck können von der Internetseite der Landwirtschaftskammer unter www.landwirtschaftskammer.de ausgedruckt werden.

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Giftpflanze breitet sich aus
In diesem Jahr konnte sich das Jakobskreuzkraut, botanisch Senecio jacobaea, bisher sehr gut entwickeln. Besonders auf wenig genutzten Weiden, Brachflächen, Wegrändern und Böschungen breitet sich diese zweijährige Giftpflanze weiter aus, meldet die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.

Jakobskreuzkraut, auch als Jakobsgreiskraut bekannt, ist zurzeit etwa 30 Zentimeter groß und hat löwenzahnähnliche Blätter. Die gesamte Pflanze ist giftig und verursacht Leberschäden. Die jüngsten Pflanzen und die gelben Blüten sind am giftigsten. Pferde und Rinder reagieren auf das Kraut empfindlicher als Schafe und Ziegen. Besonders gefährlich für die Tiere ist die Zeit vor der Blüte, denn die jungen, besonders giftstoffreichen Blätter werden auf der Weide gefressen. Sobald die Pflanzen blühen, dann ist die Pflanze etwa einen Meter groß und hat gelbe, margeritenartige Blüten, rühren die Tiere sie nicht mehr an. Wenn die Blüten Samen bilden, weil die Weide nicht gemäht wird, ist die Ausbreitung im kommenden Jahr vorprogrammiert.

Auf regelmäßig gemähtem Grünland hat das Jakobskreuzkraut keine Chance, sich zu vermehren. Optimale Bedingungen findet es auf Weiden, die nicht regelmäßig nachgemäht werden. Besonders häufig ist es auf wenig gepflegten Pferdeweiden zu finden. Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen empfiehlt, durch regelmäßiges Nachmähen der Weideflächen die Samenbildung der Pflanzen zu verhindern. Um das Jakobskreuzkraut zu bekämpfen, sollte es ausgerissen oder ausgestochen und die Pflanzenreste entsorgt werden, damit die Weidetiere diese nicht mehr fressen können. Dabei sollten die Wurzeln mit entfernt werden, da Jakobskreuzkraut auch aus im Boden verbliebenen Wurzelresten erneut austreiben kann.

Weitere Informationen zum Thema gibt es im Internet unter www.landwirtschaftskammer.de in der Rubrik Fachangebote / Ackerbau und Grünland und dann unter Grünland.


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Berges neuer Chef der NRW-Landwirtschaftskammer
Die Hauptversammlung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen hat am Freitag, 9. Mai, in Münster-Wolbeck einstimmig Dr. Martin Berges zum neuen Direktor gewählt. Er löst Ludwig Hanebrink ab, der seit 1996 Direktor der Landwirtschaftskammer war und nach Ablauf seiner Amtszeit in den Ruhestand tritt.

Dr. Martin Berges (42) begann seine berufliche Laufbahn nach dem Studium der Agrarwissenschaften in Osnabrück und Göttingen sowie der Referendarzeit 1994 als Dozent an der Landvolkshochschule Anton Heinen in Hardehausen. In den Dienst der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe trat er 1997 und arbeitete zunächst an der Kreisstelle Hochsauerland als Berater für Milchviehbetriebe. 1998 wechselte er in die Zentrale nach Münster als Referent für Betriebswirtschaft.

Im Jahr 2000 übernahm Dr. Berges die Leitung des Referates Aus- und Fortbildung, 2003 wurde ihm die Leitung der Abteilung Beratung, Bildung, Landentwicklung übertragen. In der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen leitet Dr. Berges seit 2004 die Abteilung Beratung, Bildung. 2005 wurde er zum Ständigen Vertreter des Direktors ernannt.

Von 2000 bis 2004 war Dr. Berges Geschäftsführer des Verbandes landwirtschaftlicher Fachschulabsolventen Westfalen-Lippe. Seit 2002 ist er Mitglied im Hauptausschuss des Fachzentrums Land- und Ernährungswirtschaft der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG). Im Jahr 2006 wurde Dr. Berges in den Gesamtausschuss der DLG gewählt. Seit 2005 ist er stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums der Andreas Hermes Akademie, einer Weiterbildungseinrichtung des landwirtschaftlichen Berufstandes in Bonn.

Darüber hinaus hat sich Dr. Berges in den vergangenen Jahren durch zahlreiche Vorträge und Veröffentlichungen bundesweit einen hervorragenden Ruf als Fachmann für Betriebswirtschaft und Unternehmensberatung im Agrarbereich erworben.

Dr. Berges ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt in Münster.

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Vitamine schonen – Lebensmittel richtig lagern
Damit Obst und Gemüse möglichst frisch auf den Teller kommen, sollte beides bald nach dem Einkauf zubereitet und in der Zwischenzeit richtig gelagert werden, so die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Kühle Temperaturen verzögern den natürlichen Verderb der Nahrung. Vorzeitiges Verderben lässt sich verhindern, wenn die frischen Produkte möglichst schnell nach dem Einkauf gekühlt werden. Eine geeignete Verpackung verhindert das Austrocknen der Nahrungsmittel sowie Geschmacks- und Geruchsveränderungen.

Im Kühlschrank hat jedes Lebensmittel seinen Platz. Leicht verderbliche Waren gehören in den unteren Bereich auf die Glasplatte, da die kalte Luft nach unten sinkt. Milchprodukte werden zum Beispiel im mittleren Bereich aufbewahrt. Käse sowie zubereitete Speisen sollten abgedeckt auf der obersten Abstellfläche gelagert werden. Nur leicht zu kühlende Produkte, wie Butter und Getränke, werden am besten in den Türfächern aufbewahrt, denn hier ist die Temperatur höher. Obst und Gemüse gehören mit Ausnahme kälteempfindlicher Arten, wie Tomaten, Bananen, Melonen oder Pfirsiche, in die abgetrennten Fächer in den unteren Bereich. Die Glasplatte schirmt die Kälte ab, so dass es hier zwei bis drei Grad wärmer ist als im übrigen Kühlschrank. In herkömmlichen Kühlgeräten sollten Obst und Gemüse in luftdurchlässigen oder gelochten Folienbeuteln verpackt gelagert werden. In den so genannten Feuchtefächern moderner Kühlschränke ist eine Verpackung nicht notwendig.

Viele Früchte scheiden mit zunehmender Reife das Gas Ethylen aus. Es wirkt schon in geringen Konzentrationen als Reifungshormon und beschleunigt Verderb und Alterungsvorgänge. Deshalb sollten zum Beispiel Kohl und Kiwis nicht zusammen mit Äpfeln gelagert werden. Wenn das Gemüsefach mit Küchenkrepp auslegt wird, hält sich das Gemüse länger frisch. Das Papier saugt die Feuchtigkeit auf. Erdbeeren bleiben länger frisch, wenn sie in ein Sieb gegeben werden, denn so kann die kalte Luft auch an die unteren Früchte.

Beim Direktvermarkter in der Region sind Lebensmittel erhältlich, die sich durch besondere Frische auszeichnen. Informationen rund um Angebote vom Bauernhof gibt es auf der Internetseite www.landservice.de.

[nh; Quelle. Landwirtschaftskammer NRW]