Gegen 05.20 Uhr war der Fahrer (39) eines blauen Citroens aus Niederkassel auf dem Weg zu seiner Arbeitsstelle, als er aus Richtung Nippes kommend im Schein des Autolichts eine Person auf der Fahrbahn liegenden erkannte. Die Person lag dabei auf dem mittleren der drei Fahrstreifen der Inneren Kanalstraße in Höhe Hornstraße. Der 39-Jährige hielt sofort seinen Wagen an und sicherte die Stelle bei eingeschaltetem Fahrlicht und Warnblinkanlage mit seinem Wagen ab. Anschließend lief er zu der am Boden liegenden Person. Hier erst erkannte der Autofahrer, dass es sich bei der Person um einen völlig betrunkenen jungen Mann handelte, der sich offenbar zum Schlafen auf die Fahrbahn gelegt hatte. Unter Mithilfe eines vorbeikommenden Passanten (31) trugen die Männer den stark alkoholisierten Passanten auf die Grünfläche neben der Inneren Kanalstraße. Anschließend verständigten sie die Polizei.

Noch bevor der Citroen-Fahrer sein Auto wieder umsetzen konnte, fuhr plötzlich und unerwartet ein silberner Honda Accord in den zur Absicherung abgestellten Citroen hinein Durch die Wucht des Zusammenstoßes wurde der Citroen mehrere Meter weit auf den linken Grünstreifen geschleudert, während der Honda am rechten Fahrbahnrand zum Stehen kam. Durch den heftigen Aufprall wurde der Fahrer des Accord (25)schwer verletzt und mit dem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht, wo er stationär verblieb. Lebensgefahr bestand jedoch nicht.

Nach ersten Angaben hatte er von der rechten Spur kommend einen vor ihm fahrenden LKW überholen wollen. Dazu sei er auf die Mittelspur der Inneren Kanalstraße ausgewichen. Dem dabei plötzlich vor ihm auftauchenden Citroen habe er nicht mehr ausweichen können.

Ein Alkoholtest bei dem schlafend angetroffenen 24-jährigen Duisburger, der offenbar feuchtfröhlich seinen Geburtstag gefeiert hatte, ergab einen Wert von mehr als 2,2 Promille.

Inwieweit der 24-Jährige für seine Beteiligung am Unfall und die Folgen die Verantwortung übernehmen muss, werden neben der rechtlichen Bewertung die Versicherungen und möglicherweise Gerichte klären müssen.

Der Gesamtschaden an den Fahrzeugen beläuft sich nach ersten Erkenntnissen auf mehrere zehntausend Euro.

Zum Zwecke der Unfallaufnahme musste die Innere Kanalstraße zeitweilig für den Fahrzeugverkehr in Richtung Gleisdreieck gesperrt werden. Zu größeren Behinderungen kam es jedoch nicht.

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"Crash-Kids" : Tatserie aufgeklärt
Am frühen Mittwochmorgen (14. Mai) sind in Köln zwei sogenannte "Crash-Kids" (17, 18) nach versuchtem Pkw-Aufbruch festgenommen worden.

Die beiden Jungen waren gegen 01:40 Uhr mit fünf weiteren Jugendlichen in Vingst unterwegs. Sie fielen zwei Anwohnern (28, 29) auf, weil sie sich in der Passauer Straße für geparkte Fahrzeuge interessierten. Während vier der Verdächtigen "Schmiere standen", versuchten die anderen drei gewaltsam einen Ford Fiesta aufzubrechen.

Als sich ein von den Anwohnern gerufener Streifenwagen näherte, ergriffen die Jugendlichen die Flucht. Zwei von ihnen konnten festgenommen werden. Beide sind der Polizei als "Crash-Kids" bekannt. Der 18-Jährige räumte die Tat auch ein.

Die "Crash-Kids" brachen seit Oktober 2007 vorzugsweise in den Kölner Stadtteilen Vingst, Ostheim, Kalk und Brück stets Autos nach derselben Vorgehensweise auf. Bevorzugt waren dabei Fahrzeuge der Marken Ford Escort und Fiesta älteren Baujahres. Zielrichtung war dabei nicht der Diebstahl von Wertgegenständen, sondern das Stehlen der Wagen. Auf Spritztouren im Stadtgebiet, dem sogenannten "Joyriding", wurden die Autos absichtlich erheblich beschädigt und danach irgendwo abgestellt.

Der Kölner Polizei ist es jetzt gelungen, neun weitere Jugendliche zu ermitteln, die regelmäßig am "Joyriding" beteiligt waren. Ihnen können bisher mindestens 20 Taten zugeordnet werden. In der Regel hatten die Jungen keinen Führerschein. Gegen sie wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet.

Die beiden heute Festgenommenen wurden mangels Haftgründen nach polizeilicher Vernehmung entlassen. (ag)

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Zwei schwere Verkehrsunfälle
Innerhalb von drei Stunden sind gestern (13.05.08) bei Verkehrsunfällen im Kölner Stadtgebiet eine Radfahrerin (62) und ein 50-jähriger Vespafahrer aus Leverkusen sehr schwer verletzt worden.

Bei dem ersten Unfall um 13.37 Uhr in Köln-Godorf übersah ein Autofahrer (49) eine 62-jährige Radlerin. Der 49-Jährige befuhr mit seinem Toyota den Kiesgrubenweg in Richtung Bonner Landstraße. In der Absicht, an der dortigen Kreuzung nach rechts abzubiegen, achtete er auf den von links kommenden Verkehr. Beim Abbiegen übersah er die aus der anderen Richtung kommende 62-jährige Radfahrerin, die auf dem für beide Richtungen frei gegebenen Radweg der Bonner Landstraße unterwegs war. Bei dem Unfall zog sich die Kölnerin, die gegen die Windschutzscheibe geschleudert wurde, eine Gehirnerschütterung und Hautabschürfungen zu. Sie wurde zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.

Noch schwerwiegendere Verletzungen erlitt ein Leverkusener Vespafahrer, der gegen 16.30 Uhr von einer Autofahrerin (40) in Köln-Dünnwald übersehen und erfasst worden war.

Die 40-Jährige hatte ihren Wagen auf der Berliner Straße in Höhe Hausnummer 917 geparkt, um einige Besorgungen zu machen. Als sie kurze Zeit ausparken und ihre Fahrt in Richtung Prämonstratenser Straße fortsetzen wollte, übersah sie den von hinten nahenden Vespafahrer. Der 50-Jährige konnte trotz Vollbremsung sein Kleinkraftrad nicht mehr rechtzeitig anhalten. Durch den Zusammenstoß wurden der Leverkusener und sein Roller auf die Gegenfahrbahn geschleudert. Der Schwerverletzte wurde umgehend in ein Krankenhaus gebracht. Es ist zu befürchten, dass er in Folge des Unfalls querschnittgelähmt bleiben wird.

[nh; Quelle: ots]