Kölns OB Fritz Schramma, Regina Wyrbol, Kunststiftung NRW, Prof. Irene Ludwig, Mäzenin, Mirjam Beckmann, die Tochter des großen deutschen Malers aus dessen zweiten Ehe mit „Quappi“, Mathilde Q. Beckmann. (v.l.n.r.)

Die Eröffnung
Die Eröffnungsrede hielt Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma. Er ging dabei auf die Bedeutung der beiden Maler in ihren jeweiligen Ländern ein. Die Werkschau präsentiere ein „faszinierendes Panorama, das vom Optimismus und vom Zweifel zeugt“. Schramma erinnerte an die Einzelausstellungen zu Max Beckmann in Köln, unter anderem im Haubrich Forum. Frau Regina Wyrbol sprach für die Kunststiftung NRW, hob die Bedeutung des Museum Ludwig in der Museumslandschaft in NRW hervor, aber auch in der Schaffung von Kunstwissen, „ein Museum von Weltrang“. Sie würdigte die Ausstellung als „Präsentation älterer Kunst unter zeitgenössischem Blickwinckel“.


Ludwig-Chef König freut sich auf eine gelungene Ausstellung



Aufmerksam: Das Vernissage-Publikum, der Andrang so groß, daß es zu wenig Stühle gab


Kaspar König, Museumschef im Ludwig, verwies insbesondere auf die Arbeiten, die nicht in der Ausstellung hängen, aber im Museum und die sozusagen als „Echo in der Ausstellung mitschwingen“. Und das man leider 5 Bilder nicht entleihen konnte. Da diese aber für den Kontext der Ausstellung wichtig sind, präsentiere man diese Arbeiten, mutig und ungewöhnlich für ein Museum zugleich in Schaukästen.


Einer der Schaukästen in der ersten großen Ausstellungshalle


Der Kurator der Ausstellung Stephan Diederich entführte die Besucher in die kunsthistorischen Zusammenhänge, die Parallelen, formalen Bezüge, die Unterschiede Beckmanns Malerei und Figuren mit Symbolcharakter, und Légeres objekthafte, das Sujet ersetzende Malerei.



 


Und so als hätte man es beinahe vergessen, eilte König ans Pult und sprach die entscheidenden Sätze des Abends: „Im übrigen, die Ausstellung ist eröffnet“.



 


Zur Ausstellung


Mit hochkarätigen Leihgaben aus zahlreichen Museen und Privatsammlungen in Europa und Amerika beleuchtet das Museum Ludwig in einer großen Parallelpräsentation wechselseitig das Schaffen von zwei bedeutenden Figurenmalern des 20. Jahrhunderts: Max Beckmann und Fernand Léger. Die Schau bietet im Vergleich überraschende Einblicke in Eigenarten und Gemeinsamkeiten beider Werke. Das Museum Ludwig zeigt die Ausstellung mit dem Titel „Max Beckmann – Fernand Léger – Unerwartete Begegnungen“ vom 21. Mai bis 28. August 2005.


 


Die Schau umfasst rund 70 Gemälde vom Beginn der zwanziger Jahre bis hin zum Spätwerk der Zeitgenossen Beckmann (1884-1950) und Léger (1881-1955). Obwohl sich die beiden Künstler persönlich nie begegnet sind, zeigt die Zusammenstellung einer Auswahl ihrer Werke eine Vielzahl überraschender Gemeinsamkeiten. So deuten vergleichbare Bildlösungen bereits auf eine intensive Auseinandersetzung mit ähnlichen Formproblemen. Als Beispiele können die schwarzen Konturlinien, die voluminöse, Format beherrschende Körpergestaltung oder die ausschnitthafte, räumlich gestaffelte Komposition dienen. Ein auffälliges gemeinsames Merkmal in den Werken ist auch der Eindruck der Schwerelosigkeit der Figuren: sie schweben, taumeln, stürzen, drehen sich um einen imaginären Mittelpunkt. Es entfalten sich Bildräume, die nichts mehr mit dem traditionellen Bühnenraum gemeinsam haben.


 


Den Bildern beider Künstler liegt eine offene Haltung gegenüber der modernen Welt zugrunde, jedoch gepaart mit einer jeweils individuellen Umsetzung übergeordneter, zeitloser Prinzipien. Léger, der visionäre Optimist und Beckmann, der Skeptiker, gestalten so jeweils ihr eigenes Weltbild. Dabei überrascht trotz der unterschiedlichen Grundhaltung stets die Verwandtschaft der formalen Mittel.




 


Fazit
Mit dieser Ausstellung und auch schon der Ausstellung Blauer Reiter, verfestigt das Museum Ludwig seinen Platz in den großen Museen des letzten Jahrhunderts. Damit wagt man nicht mehr den Schritt über die Schwelle ins 21. Jahruhundert nach 2005. Das kann man, wie König es ja schon so schön mit dem „Echo“ formuliert hat, an diesem Platz auch nicht mehr, denn das hallt hier aus den Jahren mit der 19 vor. Der Platz ist determiniert, das Museum Ludwig wird vom innovativen Museum zum historischen Kunstmuseum, seine Protagonisten und Förderer kommen in die Jahre. Das ist im übrigen gut so, hervorragend sogar und paßgenau. Damit hat Köln ein großes Museum der jüngeren künstlerischen Vergangenheit, grenzüberschreitender, globaler in der ständigen Sammlung als viele andere in Deutschland und aktuell in der Reflexion mit Ausstellungen wie die „Unerwartete Begegnungen“.


 


Das entläßt die Kunststadt Köln aber nicht in Ihrer Verpflichtung der aktuellen Moderne gegenüber, die momentan brach liegt… hier gilt es Förderer, neue Protagonisten aus allen Szenen zu finden: der der Künstler, der Sammler, der großen Mäzene, seien sie auch so streitbar wie einer wie Ludwig.




Allgemeine Infos:


Museum Ludwig


Bischofsgartenstr. 1


50667 Köln


Tel:+49-221-221-26165


Fax:+49-221-221-24114


E-Mail info@museum-ludwig.de


 


Öffnungszeiten:


Di-So 10-18 Uhr, jeden


1. Fr im Monat 10-23 Uhr


 


Eintrittspreise:


Tagesticket: 7,50 €, ermäßigt 5,50 €


Gruppen (ab 20 Personen): 6,50 €


Familienticket: 18 €


auswärtige Schüler: 3€


 


Öffentliche Führungen


sind auf 30 Personen beschränkt.


Informationen zu Führungen und praktischen Kurse


entnehmen Sie bitte den Seiten des Museumsdienstes.





Veranstaltungen der nächsten Tage


Dienstag 24.Mai 2005, 19:00 Uhr


Max Beckmann und die französische Avantgarde


[Vorträge]


Mittwoch 25.Mai 2005, 16:30 Uhr


Max Beckmann – Fernand Léger. Unerwartete Begegnungen


[Führungen]


Donnerstag 26.Mai 2005, 16:30 Uhr


Max Beckmann – Fernand Léger. Unerwartete Begegnungen


[Führungen]


Sonntag 29.Mai 2005, 11:30 Uhr


Max Beckmann – Fernand Léger. Unerwartete Begegnungen


[Führungen]


Bitte beachten Sie hier auch die aktuellen Ankündigungen des Museums: www.museenkoeln.de/museum-ludwig/


 


Service


Cafeteria/Restaurant


Holtmann’s im Museum Ludwig


Tel: +49-221-25 09 99 77


Welcome@holtmanns.com


Ca. 60 Plätze, Kaffee und Kuchen, kalte und warme Speisen


 


Museumsbuchhandlung


Tel:+49-221-205 96 35


Katalogverkauf, Art Shop, Postkarten, Kunstliteratur


 


Verkehrsanbindung


Station Hauptbahnhof für U-Bahn, Bundesbahn


und Flughafen-Zubringerbus


 


Parkmöglichkeiten


Parkhaus am Dom,


Tiefgarage Rheingarten,


Parkhaus Groß St. Martin