Elzbieta Sobotka und Edith Müller
 


Feierlich ist es im Generalkonsulat der Republik Polen in Köln Marienburg. Von links kommt ein ernst dreinblickender dunkel gekleideter Mann mit einem kleinen Kästchen, tiefrot. Er legt es auf einem Tisch aus, klappt das Kästchen auf und es funkelt. Das Kommandeurskreuz des Verdienstordens der Republik Polen strahlt da. Eine der höchsten Auszeichnungen die die Republik Polen zu vergeben hat. Und Sie wird nicht das Rever eines Mannes zieren, sondern das einer Frau. Edith Müller. Die Vizepräsidentin des Landtages NRW bekommt den Orden aus den Händen von Generalkonsulin Elzbieta Sobótka, die ihn im Namen des polnischen Präsidenten Aleksander Kwasniewski verleiht.


 


Außerordentliche Verdienste um die Entwicklung der polnisch-deutschen Beziehungen hat sich Edith Müller erworben. So gründete sie die erste deutsch-polnische Parlamentariergruppe im Landtag von NRW. „Das Engagement kam immer von Herzen“, Versöhnung und Annäherung, gerade auch weil die Wurzeln der Familie von Edith Müller bis nach Polen reichen. So initiierte Edith Müller eine Informationskampagne zur deutsch-polnischen Zusammenarbeit das Landtages NRW und konnte so zum Vorurteilsabbau maßgeblich beitragen. Edith Müller habe ein „Heim geschaffen für den deutsch polnischen Gedankenaustausch“ sagte Sobotka und drückte Ihre Freude darüber aus, eine Frau auszeichnen zu dürfen, die „Heldin des Tages“, den Mensch und die Arbeit von Edith Müller, „Mensch Müller“.


 


Die Laudatio hielt Fritz von Grünberg, SPD-MdL. Er lobte Edith Müller als große Europäerin, als eine Politikerin die schon immer Partei- und Grenzübergreifend tickte und handelte. Er erinnerte an Müllers Pariser Zeit, an die gemeinsame fruchtbare Zusammenarbeit in der Heinrich-Böll-Stiftung und hier auch die Fragen, wie man mit dem Osten, nach der furchtbaren Vergangenheit wieder zusammenarbeiten kann. „Superstolz“ ist er, Grünberg, daß eine Frau wie Edith Müller diesen Orden erhält.


 


In Ihrer Dankesrede wandte sich Edith Müller mehr der Zukunft zu, denn der Vergangenheit. „Der Orden wiege schwer an Ihrer Brust“, er ist „Verpflichtung“ weiter an dem deutsch-polnischen Verhältnis zu arbeiten. „Dies ist eine Auszeichnung für den Landtag, für die Kollegen der deutsch-polnischen Parlamentariergruppe, für den Ausschuß Europa und für alle Menschen, auch hier im Konsulat, die sich über die Jahre engagiert haben.“ sagte ganz bescheiden die Geehrte. Und getreu Ihrem Motto Mensch Müller zitierte Edith Müller: „Nichts ist möglich ohne die Menschen, aber nichts ist dauerhaft ohne die Institutionen.“ Und so mahnte sie auch an der gemeinsamen europäischen Integration weiterzuarbeiten, denn nur so habe Europa und die deutsch-polnische Zusammenarbeit eine Zukunft.


 


Aus der Arbeit der deutsch-polnischen Parlamentariergruppe sind mehrere Städte- und Schulpartnerschaften sowie eine Vielzahl von Kooperationen in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft hervorgegangen.