Infrastruktur für den Kölner Nord-Westen
Schulzuwachs in Widdersdorf: nachdem erst vor zwölf Tagen in unmittelbarer Nachbarschaft die städtische Gemeinschaftsgrundschule mit einer feierlichen Schlüsselübergabe eingeweiht und auf den Namen "Olympiaschule" getauft wurde (den Bericht dazu finden Sie hier bei report-k.de>>>), wächst im Neubaugebiet Widdersdorf-Süd eine weitere Schule heran. Der erste von drei Bauabschnitten, das Grundschulgebäude inklusive einer Schulküche, feierte heute Richtfest. Der Endausbau des gesamten Projekts mit einem Volumen von 35 Millionen Euro soll im Jahr 2011 beendet sein. Der Schulkomplex soll dann neben den Gebäuden für Grundschule und Gymnasium auch eine Turnhalle, eine Aula und eine große Begegnungsstätte umfassen.

Die Internationale Friedensschule Köln im Modell

Staatlich anerkannte Schule in privater Trägerschaft
Die Internationale Friedensschule Köln, eine staatlich anerkannte Schule in privater Trägerschaft, hat den Betrieb im letzten Sommer in einem provisorischen Schulbau mit den ersten Grundschulklassen aufgenommen. Nach Fertigstellung aller Räumlichkeiten sollen nach Angaben der Betreiber bis zu 850 Schüler vom Kindergarten bis zum Abitur ihre schulische Ausbildung erhalten können. Neben dem klassischen Abitur wird als Schulabschluss das weltweit anerkannte International Baccalaureate (IB) angeboten.

Der provisorische Schulbau der Friedensschule an der Neuen Sandkaule in Widdersdorf

Weltoffenheit und Toleranz als Lernziel
Mehrsprachigkeit, Interreligiosität und Friedensarbeit stellen das besondere Merkmal der Friedensschule dar. Vom Kindergarten an wird so etwa die Kommunikation in Deutsch, Englisch und Spanisch als selbstverständlich erachtet. Religionsunterricht soll auf ein Miteinander der großen Weltreligionen abzielen, Streitschlichtung und Konfliktlösung zentral im pädagogischen Konzept verankert sein.

Auch Oberbürgermeister Fritz Schramma hob diese Ausrichtung der Friedensschule in seinem Grußwort zum Richtfest hervor: "Toleranz setzt Wissen über den Anderen voraus. Doch dieses Wissen muss man sich erst erarbeiten. Und dafür soll diese Schule dienen."
 
"Eine Schule, die sich bewegt"
"Wir sind eine Schulbewegung – eine Schule, die sich bewegt", formulierte Sabine Woggon-Schulz, Geschäftsführerin der Internationale Friedensschule Köln gGmbH, die Philosophie hinter ihrem Schulkonzept. Schließlich sei die geistige Flexibilität von Lehrer-Kollegium und Schülern, so Woggon-Schulz, eine wichtige Grundlage für einen weltoffenen Schulalltag ohne erstarrte Strukturen. Doch auch der Neubau werde flexibel sein. Angefangen von beweglichen Wandelementen, die je nach Bedarf unterschiedliche Raumaufteilungen erlauben, über "mitwachsendes" Mobiliar für alle Körpergrößen, bis hin zu einer Multimedia-Ausstattung der Klassenräume, die eine enge Zusammenarbeit mit Partnerklassen im In- und Ausland erlauben, soll die Internationale Friedensschule vielseitig und modern ausgestattet werden.

Fabian Sieg für report-k.de / Kölns Internetzeitung