Genau an diesem Tage jährt sich zum fünfundsiebzigsten Male der "Sturm" auf das Gerichtsgebäude am Reichenspergerplatz, bei dem – am Freitag, dem 31. März 1933 – gegen 10.15 Uhr vormittags Einheiten von SA und SS ins Justizgebäude kamen, in dem seinerzeit außer dem Oberlandesgericht und der Generalstaatsanwaltschaft auch die zivilgerichtlichen Kammern und Abteilungen von Land- und Amtsgericht Köln ihren Sitz hatten. Die Eindringlinge trieben alle jüdischen Juristen, derer sie habhaft werden konnten unter Misshandlungen im Plenarsaal des Gerichtsgebäudes zusammen, um sie dann auf den Ladeflächen von Müllwagen durch die Kölner Innenstadt zu fahren. Die Fahrtstrecke führte vom Reichenspergerplatz aus am Dom vorbei durch die Hohe Straße bis zum damaligen Polizeipräsidium in der Krebsgasse.

Bei der Gedenkveranstaltung des Oberlandesgerichts Köln und des Kölner Anwaltvereins steht eine Lesung aus der Schrift des Kölner Rechtsanwalts Dr. Louis Peters „Köln, Freitag 31.03.1933 – ein Tag verändert die Kölner Anwaltschaft“ im Mittelpunkt. Die Justizministerin des Landes Nordrhein- Westfalen und das Vorstandsmitglied der Synagogengemeinde Köln, Dr. Michael Rado, werden Grußworte an die Teilnehmer richten.

[nh]