Erster Platz für Sonja Zimmermann
Gewonnen hat ein hellgrüner Pavillon, der mit seinen großen Glasflächen einen guten Blick auf das Angebot der Bücher bietet und mit direkt angegliederten Sitzmöglichkeiten zum Verweilen und Lesen einlädt. Interessierte können auf diese Weise, ganz im Stile der klassischen "Büdchen", eine Auswahl aus dem Sortiment treffen und Bücher entleihen, ohne die Räume zu betreten. Das ist der Entwurf zu einem so genannten Bücherbüdchen, mit dem Architekturstudentin Sonja Zimmermann aus Siegen  den Wettbewerb des Förderveereins Stadtbibliothek Köln e.V. gewann. Die Siegenerin überzeugte damit die Jury – bestehend aus Bürgermeisterin Angela Spizig, Dr. Joachim Bauer, Grünflächenamt, Anne Luise Müller, Stadtplanungsamt, Judith Petzold, StadtBibliothek Köln, Bettina Fischer, Literaturhaus Köln, Fördervereinsvorsitzender Anton Bausinger und Prof. Dipl.-Ing. Sibille Wirtz, Universität Siegen. Diese hob neben den ästhetischen Vorzügen insbesondere die überzeugende Umsetzung aller Anforderungen der Ausschreibung im Entwurf von Sonja Zimmermann hervor. So benötigt man etwa nur eine Person für den Betrieb des Büdchens, während die anderen Entwürfe einen höheren Personalaufwand erfordert hätten. Ihr Bücherbüdchen ist des weiteren wind- und wetterfest konzipiert, da die Idee auf eine ganzjährige Öffnung angelegt ist. Den zweiten Platz belegte die Arbeit von Andreas Hau. 



Foto oben: Preisvergabe des Bücherbüdchen-Wettbewerbs. Von links: Anton Bausinger, Andreas Hau, Sonja Zimmermann, Bettina Fischer

Unbürokratischer Zugang zur Literatur
Nachdem der Förderkreis StadtBibliothek im letzten Jahr den Bücherbus, die rollende Filiale der Bücherei, zurück in die Trägerschaft der Stadt Köln überführt hat, fließt das Restgeld der Bücherbus-Spenden nun in das neue Projekt (Den Bericht dazu  finden Sie hier bei report-k.de >>>). Ziel ist es, mit dem Bücherbüdchen einen unkomplizierten und unbürokratischen Zugang zur Literatur für jedermann zu eröffnen. Die Ausleihe ist ohne Leihausweis und Leihscheine geplant. Neben der Schaffung einer niedrigschwelligen Heranführung an Bücher und einer Aufwertung des Parks erhofft sich die StadtBibliothek hier einen Image-Gewinn durch die Schaffung einer sympathischen "Untermarke".

Bewährt sich das Pilotprojekt, ist mittelfristig die Errichtung weiterer niedrigschwelliger Angebote der Bibliothek im Stadtgebiet angedacht. Vorerst offen ist die abschließende Benennung – der Arbeitstitel "Bücherbüdchen" soll nicht beibehalten werden. Für die Namensfindung wurde erneut ein Wettbewerb ausgeschrieben. Zur Teilnahme aufgerufen sind alle Bürger Kölns; das Preisgeld beträgt 150 Euro. Vorschläge können vom 11. bis zum 18.02.2008 per E-Mail an die Anschrift buecherbuedchen@gmx.de gerichtet werden.

Standortfrage noch ungeklärt
Bevor mit dem Bau begonnen werden kann, muss allerdings noch die endgültige Standortfrage geklärt werden. Ausschreibung und Entwurf waren vorerst nicht an einen konkreten Standpunkt geknüpft, allerdings war ein Ort innerhalb des Stadtgartens vorgesehen. Unter Einbindung des Bezirks Innenstadt und des Vereins Pro Stadtgarten e.V. sollen jetzt die letzten bürokratischen Hürden genommen und die Standortfrage geklärt werden. Auch die Kosten spielen hierbei eine Rolle. Um das Projekt im Budgetrahmen von 20.000 Euro zu halten, soll der spätere Betrieb ehrenamtlich organisiert und das Sortiment aus Bücher-Schenkungen der Hauptstelle zusammengestellt werden. Sanitäre Anlagen für die Mitarbeiter sind nicht vorgesehen, doch muss die Anbindung an das Elektrizitätsnetz finanziert werden. Davon hängt die Wahl eines geeigneten Orts für das Bücherbüdchen erheblich ab.
Es ist also noch viel zu tun für die Umsetzung des ehrgeizigen zeitlichen Rahmens dieses Projekts.

Fabian Sieg für report-k.de / Kölns Internetzeitung