Gestern Abend ist vom US-Weltraumbahnhof Kennedy Space Center in Florida der Space Shuttle Atlantis ins All gestartet, um das europäische ESA-Raumlabor Columbus zur internationalen Weltraumstation ISS zu bringen. Es ist das größte wissenschaftlich-technische Projekt und das
erste europäische Raumlabor für die Langzeitforschung unter Weltraumbedingungen.
An Bord sind der deutsche Astronaut Hans Schlegel vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und Forschungsprojekte aus Nordrhein-Westfalen. „Ich wünsche den beiden Astronauten Hans Schlegel und Léopold Eyharts sowie der gesamten Mannschaft nach dem gelungenen Start erfolgreiche Experimente im Weltraum und eine glückliche Wiederkehr“, sagte Innovationsminister Prof. Andreas Pinkwart in Düsseldorf.

Forschungsprojekte aus Materialforschung und Biowissenschaften
Die Forschungsprojekte an Bord stammen vorrangig aus den Biowissenschaften (Gravitationsbiologie, Strahlenbiologie) und der Materialforschung. Aus Nordrhein-Westfalen sind Experimente der Universitäten in Aachen, Duisberg-Essen, Bochum, Düsseldorf sowie der Sporthochschule
Köln an Bord. So wird die Universität Duisburg-Essen die Strahlenbelastung von Astronauten erforschen. Ebenfalls auf dem Weg zur ISS sind Proben von Flechten der Heinrich-Heine-Universität. Mit ihrer Hilfe soll erforscht werden, was geschieht, wenn verschiedene Organismen den Bedingungen im All über längere Zeit ausgesetzt werden. Zudem ist im Ruhrgebiet mit dem „ISS Lab Ruhr“ das erste deutsche industrieorientierte ISS – Anwenderzentrum aufgebaut worden, ein Gemeinschaftsprojekt der Industrie, des Landes Nordrhein-Westfalen und des DLR.

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Nordrhein-Westfalen und Australien wollen stärker beim Klimaschutz zusammenarbeiten
In Zukunft wollen Nordrhein-Westfalen und zwei australische Bundesstaaten stärker für den Klimaschutz zusammenarbeiten:

Nordrhein-Westfalen und die australischen Bundesstaaten New South Wales und Victoria haben jetzt eine enge Zusammenarbeit in den Bereichen Kraftwerkstechnologien und erneuerbare Energien vereinbart. In Vertretung von Ministerin Christa Thoben unterzeichnete Dr. Volkhard Riechmann für das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium dazu am Mittwoch, 6. Februar, in Sydney gemeinsam mit Ian Macdonald, dem Energie und Industrieminister von New South Wales, ein „Memorandum of Understanding“. Am Freitag 8.2. wurde in Melbourne die Vereinbarung mit Peter Batchelor, dem Minister für Energie und Rohstoffe von Victoria, unterschrieben. Beide Bundesstaaten und Nordrhein-Westfalen unterstreichen darin, dass mit der Weiterentwicklung und Markteinführung von hocheffizienten Kraftwerken (Clean Coal Technologie), von Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien ein bedeutender Beitrag zum Klimaschutz und zur Bewahrung von Ressourcen geleistet werden kann. Die Partner wollen daher insbesondere im Energiesektor die Zusammenarbeit und den Informationsaustausch im Rahmen der Forschung und Entwicklung neuer Technologien verstärken und gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte unterstützen. Dr. Riechmann führt eine rund 30köpfige Unternehmer- und Wissenschaftlerdelegation aus Nordrhein-Westfalen an, die sich vom 31.01 bis 10.02.2008 in Brisbane (Bundesstaat Queensland), Sydney und
Melbourne über die Chancen des Energiemarktes Australien informiert und Kooperationen vor allem auf dem Gebiet der Energiewirtschaft und zwei erneuerbarer Energien vereinbart.

Fokus auf Stromerzeugung in hocheffizienten Karftwerken
Dabei steht die Stromerzeugung in hocheffizienten Kraftwerken (Clean Coal Technologie) und die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien (insbesondere Solar-, Windenergie und Geothermie) und von Flözgas im Vordergrund. In Brisbane schloss die RWTH Aachen mit University of Queensland ein Kooperationsabkommen zur besseren wissenschaftlichen Zusammenarbeit bei der Erforschung und Entwicklung von neuen Verfahren bei der Flözgasnutzung. Wichtiger Bestandteil der neuen Politik Australiens ist die Reduzierung der Treibhausgase. Die Stromerzeugung erfolgt zu 80 Prozent durch Kohlekraftwerke. Erneuerbare Energien spielen bisher noch keine große Rolle. Die drei Bundesstaaten haben sich aber das Ziel gesetzt, den Anteil von erzeugtem Strom aus erneuerbarer Energie bis 2020 deutlich auf 10 beziehungsweise 15 Prozent zu steigern. Staatliche Programme sollen die Entwicklung und Einführung neuer Technologien im Energiebereich unterstützen, insbesondere im Bereich der Clean Coal Technologie.

[nh; Quelle: NRW-Forschungsministerium, NRW-Wirtschaftsministerium]