Das Zeughaus vor dem Wiederaufbau – 55 Jahre später ist eine Erweiterung des Hauses geplant

Die Befreiung Kölns durch die Alliierten – Kampf um den Dom

"Was Sie nicht wissen: Köln ist für mich die bitterste Eroberung des Krieges," erzählte ein heute knapp 90jähriger amerikanischer Leutnant dem Journalisten Hermann Rheinhof. Dieser interviewte knapp 100 Zeitzeugen des Zweiten Weltkrieges zu den Ereignissen der letzten Kriegstage und veröffentlichte sie in der Film-Dokumentation "Köln 1945 Nahaufnahmen". Im kommenden März soll dieser Film als eine zweiteilige Dokumentation auf dem Markt erscheinen.

Einen ähnlichen Film erarbeitete Hermann Rheindorf für das Kölnische Stadtmuseum. In einem sechsminütigen  Dokumentationsfilm, der neu im Kölnischen Stadtmuseum präsentiert wird, zeigt er Originalaufnahmen aus dem Zweiten Weltkrieg. Beispielsweise, wie im März 1945 noch deutsche Soldaten auf der Domplatte um jeden Zentimeter Kölns kämpften. Dr. Werner Schäfke empfindet den neuen Kurzfilm als besonders wichtig, denn nach einem Umzug des Museums gingen wichtige NSDAP Materialien spurlos verloren.

Sanierung und Erweiterung des Zeughauses
Heute sei die Rekonstruktion gegenwärtiger Geschichte besonders wichtig, um die Aktualität der "kölschen" Erfindungen und die Mentalität dieser Stadt hervorzuheben und zu erläutern: "Man muss Köln als Bühne und Beispiel europäischer Geschichte sehen", erklärte Dr. Werner Schäfke: "Karl Marx lebte, dachte hier in Köln. Kolping auch. Die Kölner Luft war damals so gut, dass die Idee des Viertakt-Motors hier realisiert wurde."

Momentan erstrecken sich auf über 1500 Quadratmeter 1900 Jahre Stadtgeschichte. Beim Umzug des damaligen "Rheinischen Museums" von Deutz ins Zeughaus, und dem Namenswechsel zum Kölnischen Stadtmuseums, musste ein ganzes Museum komplett wieder aufgebaut werden. "Wir haben damals die Ausstellungen improvisiert", sagte Dr. Max-Leo Schwehring, stellvertretender Museumsdirektor von 1949 bis 1988. Mittlerweile hat das Kölnische Stadtmuseum so viel an Exponaten gewonnen, dass angebaut werden muss. Rechts neben dem Zeughaus, der heutige Parkplatz, soll ein Anbau entstehen. Die Kosten für den Ausbau soll eine Stiftung übernehmen und dem Museum weitere 2000 Quadratmeter Nutzungsfläche zur Verfügung stellen.

Die Amtszeit des momentanen Museumsdirektors, Dr. Werner Schäfke, geht im Sommer 2009 zu Ende, sodass die Neu- und Umgestaltung des Museums seinem Nachfolger überlassen bleibt. Ausschreibungen um einen Nachfolger hat es noch nicht gegeben, wobei sich Dr. Werner Schäfke sicher ist: "Dem Haus steht eine jahrelange Reorganisation bevor."

Johanna Tybussek für report-k.de/ Kölns Internetzeitung