Die Karnevalisten bedanken sich bei der Kölner Politik für die vielen Steilvorlagen, die man gerade im Bereich der Kulturpolitik den Karnevalisten geliefert hat. Da war die Operintendanz die man auf den letzten Metern des vergangenen Jahres löste, da ist der aktuelle Streit um den Musicalstandort. Da ist aber auch mehr Geld gute Ansätze und nicht zuletzt kümmert sich ja auch der Vorstand des Festkomitees verstärkt um die Erhaltung der Brauchtumskultur. "Ich mag Wagen die auf den zweiten Blick wirken, wir in Köln hauen nicht mit dem Dreschflegel drauf sondern persiflieren subtiler", erklärte Christoph Kuckelkorn einem Düsseldorfer Medium die Entwürfe und fuhr fort "meist entwicklen die Entwürfe bei den Wagenbauern noch mehr Schärfe wenn wir sie umsetzen". Kuckelkorn erklärte, dass er gerade diese Arbeit in mehreren Stufen sehr schätzt.

Mammutaufgabe Rosenmontagszug
450 Entwürfe wurden eingereicht, von denen 30 ausgewählt wurden und jetzt realisiert werden. Eigentlich wollte man in dieser kurzen Session früher mit dem Bau der Wagen anfangen, konnte dies aber nicht ganz realisieren, weil man auch auf die Aktualität der Themen achten will. Dieses Jahr sei auch schon besonders, denn der Wahlkampf für den Bundestag aber auch für den Rat beginnt. Vor allem die "Geheimwagen" oder "Ausrufezeichen-Wagen" werden erst auf den letzten Metern fertigt und die Wagenbauer werden noch die ein oder andere Nachtschicht einlegen müssen. 8 Wagenbaufirmen wuseln derzeit in den dicht verschlossenen heiligen Hallen des Rosenmontagszuges am Kölner Maarweg am Kölner Karnevalsmuseum. Meist leitet ein Bildhauer, der künstlerische Kopf ein Team. Rund 60-70 Kreative aus den unterschiedlichsten Gewerken arbeiten an der Realisierung des Kölner Rosenmontagszuges. Insgesamt rollen 90-100 Wagen im Zug darunter rund 50 Baggagewagen. Ein Persiflage-Wagen der zu den Ausrufezeichenwagen gehört werden die Roten Funken mitführen.

China am Anfang und am Ende
Vorneweg wird eine chinesische Gruppe im erstmals organisierten Vorzug mitgehen und auch der letzte Persiflage-Wagen beschäftigt sich mit dem Thema China, so dass der diesjährige Kölner Rosenmontagszug von China umrahmt wird. Der Start des diesjährigen Rosenmontagszuges wird vorverlegt auf 10:30 Uhr, aufgrund des frühen Datums. Sonst würden die Wagen alle im Dunklen ankommen. Festhalten und sogar ausbauen wird man die "Puute-Kaschöttche" für Pänz. Die waren beim letzten Rosenmontagszug erstmalig eingerichtet worden und auf Anhieb ein großer Erfolg. Im Zug 2008 wird es acht Puutekschöttche für je vierzig Pänz geben. Die Eltern können sich dann in der Nähe aufhalten, die Kinder werden in den "Puute-Kaschöttche" betreut. Großer Vorteil für die Pänz, die Gesellschaften kennen die "Puute-Kaschöttche" und werfen besonders viel in einen riesigen Trichter. Damit kommen die Süssigkeiten gut bei den Kindern an. Am Montag den 14.1.2008 kann man für die "Puute-Kaschöttche" Karten für 5,00 Euro am Kartenbus des Festkomitees am Neumarkt erwerben. Allerdings nur für vier "Puute-Kaschöttche", die anderen vier sind Kindern aus den städtischen Kinderheimen vorbehalten, die sonst keine Chance hätten den Kölner Rosenmontag zu erleben. Die "Puute-Kaschöttche" sind auch so gesichert, dass die Kinder nicht in den Zug laufen können.

"Die "Puute-Kaschöttche" sind uns eine Herzensangelegenheit, denn es sind vor allem die Kinder, die sich über den Kamelle-Regen freuen, die aber angesichts des großen Besucherandrangs am Zugweg oft ins Hintertreffen geraten" Christoph Kuckelkorn, Leiter des Kölner Rosenmontagszuges

Zum ersten Mal in diesem Jahr nehmen auch Menschen mit Behinderung am Kölner Rosenmontagszug teil. Hier kooperiert man mit der Stiftung Dr. Dormagen, die Anfang der 90er Jahre in die Trägerschaft der Sozial-Betriebe-Köln übergingen. Mit der Teilnahme will man das jahrzehntelange integraitve Engagement im Karneval würdigen. So nimmt man immer am Longericher Veedelszug teil und veranstaltet auch jedes Jahr eine große Karnevalsparty.


Heiligen-Kult(ur)

Beschreibung des Festkomitees: >> Neben dem Reichstag lehnt ein großes Bild von Angela Merkel (mit Heiligenschein). Das Bild zeigt Angela Merkel in einer Art "Mona Lisa" und "Schwarze Muttergottes", an der Ecke liegt eine kaputte DDR-Fahne. Damit wird die Heilige verortet, sie kommt aus dem Morgenland, dem Osten.

Angela Merkel wird zur lächelnden, schwarzen Mutter Gottes. Der Kölsche entdeckt die "Schwarze Muttergottes" – bundesweit wird es einfach als Heiligenverehrung verstanden. Ganz Deutschland hat eine Schwarze Muttergottes! Diese wird von den Heiligen Drei Königen angebetet. Es sind Kurt Beck, Claudia Roth und Guido Westerwelle. Die drei "Waisen" aus dem Morgenland huldigen der Herrscherin, Kurt und Cludia schauen müde aus dem Dreikönigenschein heraus. Der dritte ist natürlich "Kasper Guido". Er kniet mit einem schwenkenden Weihrauchfässchen und hält das Schild "Santo Subito" (in den Regenbogenfarben9 in der anderen Hand. Sein Blick ist eine Mischung aus Verliebtheit und Vernebelung (des Weihrauchs wegen – und überhaupt). Claudia Roth hält ein grünes Geschenk in den Händen, auf dem steht Myrrheisch". Sie schaut auch mürrisch aus der Wäsche und ist ganz grün im Gesicht. Ihr Problem: Die Angela hat sogar das Lächeln gelernt. Kurt Beck hat als Präsident einen Goldbarren dabei und schaut veräüchtlich zu "Klein-Guido". Alle Drei "Könige" tragen leicht ramponierte Kronen, auf denen entsprechend SPD, Grüne und FDP steht. Kommt lasst sie anbeten, die uneingeschränkte Königin – die Mutter der Nation <<


Holpriger Kulturpfad

Beschreibung des Festkomitees: >> Kaum war das diesjährige Motto verkündet, unterstütze uns die Kölner Politik mit ausreichend Themen aus dem kulturpolitischen Bereich, die uns nun für Persiflagen zur Verfügung stehen. Wöchentlich kamen neue Anregungen aus Rat, Verwaltung und aus den kulturellen Einrichtungen. So kam es auch, dass der Weg den unser Kulturdezernent beschreitet, alles andere als eine gerade Autobahn mit Überholspuren ist. Er muss mit einem sehr holprigen Kulturpfad vorlieb nehmen. Dabei jagt er Intendanten, Standorten, Neubauten, Budgets und vielen Wunschvorstellungen hinterher und wird durch manche Fußangel und durch die Bürokratie gehindert. Hoffen wir nicht, dass er über diese Hindernisse stürzt. Wobei er ja schon von einem Sturz nach oben träumt.<<


Ohne England fahr´n wir zur EM
Beschreibung des Festkomitees: >> 2008 ist wiederum ein Jahr mit sportlichen Höhepunkten. Neben der Olympiade findet im Sommer in der Schweiz und Österreich die Fußballeuropameisterschaft statt. Alle fahren hin. Alle- Nein – ein kleiner Staat auf einer Insel mit unbeugsamen Teetrinkern, oder gar eingerosteten Rittern muss zu Hause bleieben und darf die Meisterschaft am Fernsehen verfolgen. Wie man unschwer erkennt können die Teilnehmer der Meisterschaft hier ihre Schadenfreude haben. <<


Mir han jet ze kamelle

Beschreibung des Festkomitees: >> Es ist uns in diesem Jahr gelungen, einen renmommierten Cartoonist für den Zug zu gewinnen. In einer bösen Karikatur des bekannten Zeichners Burkhard Fritsche versucht der Bürokrat in einer "gut gemeinten" aufopfernden aber auch sehr peinlichen und hilflosen Art und Weise dem Museum zu "helfen". Dieser Wagen lässt viel Spielraum für Interpretation und Auslegung. <<

Von deutscher Kultur im Ausland, über Olympia bis hin zu Persiflagen über den russischen Präsidenten Putin und sein Demokratieverständnis, Doping bei Olympia ist alles dabei was aktuell die Menschen bewegt, die Nachrichten treibt und die Kultur nachdenken lässt. Köln kann sich auf einen interessanten kulturellen Höhepunkt am 5.2.2008 freuen, dann wenn es ab 10:30 Uhr heißt: "Der Zoch kütt".

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung