Da erzählt Engel lebendig vom Samstag, dem Badetag in der 10 köpfigen Kölner Familie in der er aufgewachsen ist. Von dem mit ATA verschrubten Emaile der Badewanne und singt dann in völliges Rot getaucht eine Hymne auf seine Mutter. Im Zelt ist es still, ganz still und Tommy Engel schafft es die Menschen so zu bewegen, das man in Ihren Gesichtern sieht, das sie gerade ganz bei sich selbst sind, bewegt von der Musik und den Texten.
Anke Schweitzer und Josef Misch
Nach fünf Jahren, partieller Abstinenz jetzt also wieder Tommy Engel solo. Wir von report-K empfehlen Ihnen gehen Sie in eines der Konzerte, sie werden es nicht bereuen. Fünf Jahre, in denen er so erzählt er es seinem Publikum 1,5 Songs pro Jahr geschrieben hat, mit Gerd Köster und vielen Freunden die Sackjesich Party im Palladium gefeiert hat, mit Peter Maffay drei Tage Tabaluga überstanden hat…
Gestenreich unterwegs
Am Piano Jürgen Fritz
Der Geschichtenerzähler, lebendig, Herz und Bauch mit beiden Händen vor dem Publikum hertragend
Heute ist Engel der Huusmeester Kazmarek, schlüpft in den Bademantel mit Tommy Applikation und singt den Saunaboy-Song und Jürgen Fritz, der „aale Fründ“, dem Publikum einen musikalischen Orgasmus beschert. Engel wettert über die Auswüchse an Karneval, auf dem Severinskirchplatz, 30000 Menschen auf dem Severinskirchplatz und drei Dixie-Klos, mit dem Song „ich han leever wenn et Sommer es“. Das Rollenspiel gefällt Engel offensichtlich und dem Publikum auch.
Begleitet wird er am Keyboard und an den Percussions-Instrumenten von Anke Schweitzer, an der Gitarre von Josef Misch und am Klavier von Jürgen Fritz. Die drei sind vor allem im Backgroundchor eine absolute Topbesetzung. In Ihrer Gesamtkonstellation harmonierien sie auf fantastische Weise.
Am meisten hat uns beeindruckt, als Engel plötzlich mitten in einem seiner Erzählgeschichten im Zelt sagt, hört Ihr den Vogel von draussen. Wie sensibel muss jemand sein, aber auch wie selbstsicher, in sich gefestigt muss jemand sein, der mitten in seinem Konzert auf das Außerhalb des Raumes hört. Das Publikum völlig begeistert, aber durstig… Das Ambiente des Zeltes ist vor allen Dingen bei Performances von künstlerisch, musichsen Erzählern fast schon ein bischen mystisch. Auch der kleine Raum eingebetet in die Stadtlandschaft, die kleine Kirche mit Skulptur, das Bayerkreuz, der Beginn der Landesgartenschau entwickelt einen besonderen Charme. Vor allem, hier erleben Sie Musiker hautnah.
Ein toller Abend, beginnend mitten in der blauen Stunde, mit dem Ausnahmemusiker der kölschen Musik. Dat is prima!
