Zum Thema „Zukunft der Bühnen“ hat Oberbürgermeister Fritz Schramma in einer Pressekonferenz am 21.04.2005 folgendes erklärt:


 


Die Bühnen der Stadt Köln waren zuletzt Gegenstand einer breiten öffentlichen Diskussion. Einer guten und wichtigen Diskussion, wie ich finde, nämlich um den Erhalt des Gebäudekomplexes am Offenbachplatz und eines geplanten Neubauvorhaben.


 


Dem vorausgegangen war ein Arbeitsauftrag der Politik, eine Betrachtung vorzunehmen, auch im Hinblick auf eine Sanierung und einen Neubau der Bühnen der Stadt Köln. Die von meinem Beigeordneten Herrn Streitberger gefertigte, umfangreiche und ausführliche Darstellung hat Lösungsansätze aufgezeigt, Alternativen dargelegt und eine Reihe von Fragen zur Disposition gestellt, die letztlich auch in einem öffentlichen Diskurs erörtert wurden.


 


Ganz bewusst haben wir uns in der besonders strittigen Frage der Standortes dem öffentlichen Diskurs geöffnet. Es war eine hitzige Debatte, selten polemisch und für mich der Beweis, wie sehr die Kölnerinnen und Kölner an dieser wichtigen Kultureinrichtung der Stadt Köln partizipieren.


 


Letztlich sind nun alle Argumente „für und gegen“ ausgetauscht. In einem abschließenden Gespräch habe ich gestern gemeinsam mit dem Stadtkämmerer, dem Baudezernten und der kommissarischen Kulturdezernentin eine Entscheidung zu Gunsten des Standortes Offenbachplatz getroffen, die ich dem Rat der Stadt Köln im Mai zur Entscheidung vorlegen werde.


 


Das Opernhaus verbleibt am Platze und wird saniert werden und während der Sanierungsphase in das Schauspielhaus umziehen, welches wiederum – wie auch in der entsprechenden Vorlage vorgeschlagen – in die Halle Kalk umziehen wird. Bei der Entscheidung zu Gunsten des Riphahnschen Gebäudes habe ich mich von verschiedenen, gewichtigen Argumenten leiten lassen:


 


Mit der Sanierung bekenne ich mich deutlich zu einer Kontinuität in der Stadtentwicklung, die mit dem Gebäude einen herausragenden Zeitzeugen der Architektur des Wiederaufbaus der jungen, demokratischen Bundesrepublik besitzt.


 


Auch der Standort im Herzen unserer Stadt war und ist ein gewichtiges Argument. Die Kunst gehört in die Stadt und zu den Menschen. Es braucht eine vernünftige Infrastruktur, wie Anbindung an den ÖPNV, Gastronomie und Parkplätze. Es braucht die Auseinandersetzung innerhalb der Stadt und den Dialog mit den anderen Kunstschaffenden.


 


Die Bühnen der Stadt Köln haben keine statische Rolle und auch ein Opernhaus muss sich geänderten Ansprüchen stellen. Hier liegt ein Katalog an Forderungen vor, über dessen endgültige Ausgestaltung wir weiter im konstruktiven Dialog bleiben müssen, auch im Hinblick auf die geplante Wahl einer neuen Kulturdezernentin, eines neuen Kulturdezernenten.


 


Vieles, was der heutige Spielbetrieb erfordert, ist zu Zeiten der Planung des Baus nicht bedacht worden. Kleine und große Mängel beeinträchtigen den täglichen Spielbetrieb, wie etwa die fehlenden Räumlichkeiten für Kulissen. Ob wir der in der Vorlage aufgezeigten Vollversion folgen oder uns für eine Konzentration auf eine Spielbühne mit ausgelagerter Probebühne und Werkstätten entscheiden, werden wir kurzfristig mit der gesamten Intendanz klären.


 


In einem zweiten Schritt werden die Komplexe „Pavillon“ und „Schauspiel“ zusammengefasst betrachtet. Das Schauspiel soll ebenfalls am Standort verbleiben, wobei noch zu erörtern sein wird, ob dies in einem zu renovierenden Gebäude geschieht oder in einem Neubau. Hier wird auch die neue Dezernentin/ der neue Dezernent seine Vorstellungen einbringen. Dazu hat sich die Stadt Köln das Erbbaurecht gesichert und damit eine Handlungs- und Planungsfähigkeit begründet.


 


Mit diesem zweiten Abschnitt sollen dann auch die drängenden städtebaulichen Fragen gelöst werden. Beide Platzanlagen bedürfen der qualitativen Verbesserung. Der Offenbachplatz ist in seiner jetzigen Form nicht das Entree, das man sich wünscht. Hier liegen Wünsche und Forderungen, aber auch Lösungsansätze vor. Ziel muss die Aufwertung des Platzes sein.