Willkommens-Besuch wird die Regel
Das Frühwarnsystem gegen Verwahrlosung von Säuglingen und Kindern geht am 1.1.2008 in Köln vollends an den Start. Seit 1.11.2007 hat man damit in den Familienzentren schon begonnen. Alle Eltern in Köln bekommen dann einen sogenannten "Willkommensbesuch" von Mitarbeitern des Gesundheits-, Jugendamtes oder ehrenamtlichen Kräften. Auch für Schwangere und Mütter von Neugeborenen wird das Betreuungsangebot unter dem Motto "Gesunde Zukunft für Kinder in Köln" ausgebaut. In diesem Bereich wird die Stadt Köln 1,2 Millionen Euro investieren. Im Bereich der Betreuungsangebote "U3 – für unter Dreijährige" in Köln will man die vom Rat für 2010 beschlossene 20% Quote schon ein Jahr früher erreichen. Das sei auch nötig, so Klein, denn sonst wären die gewünschten 35% Betreuungsplätze für Unter Dreijährige bis zum Jahr 2013 nicht zu schaffen. Klein signalisierte aber "das werden wir schon hinbekommen, da bin ich zuversichtlich".

Mehr Qualität
Aber nicht nur an der Quantität will man arbeiten, sondern auch an der Qualität. Zur Zeit erprobt man in neun städtischen Kindertagesstätten verlängerte und flexible Öffnungszeiten von 6-20 Uhr und will bis August 2008 eine Analyse des Nachfrageverhaltens erstellen. Allerdings sei schon ein eindeutiger Trend erkennbar, so die Schuldezernentin. Es gibt eine hohe Nachfrage und viele Eltern würden versuchen in die Test-Kitas zu wechseln. In 211 Kindertagesstätten hat man Sprachförderungsprojekte angestoßen und auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den KITAS werden im Themengebiet "Sprachförderung" weitergebildet. Dazu habe man verschiedene Programme wie "Pep-er" und andere initiiert, die sich dem Umgang mit schwierigen Kindern widmen, oder Sucht- und Gewaltprävention betreffen.

Eine öffentliche Europa-Schule soll kommen
Es gibt mehr internationale Schulen in Köln. 2007 konnte man mit dem jetzt laufenden Schuljahr eine Internationale Schule in Widdersdorf eröffnen und im Schuljahr 2008/2008 wird es eine "Schule für Europa" geben. Dies wird eine staatliche Schule werden, die allen offen steht und kein Schulgeld verlangt. In diesem Zusammenhang erinnert Dr. Klein auch an den erst kürzlich eröffneten internationalen Kindergarten in Deutz. Für die Hochbegabtenförderung will man mit der nächsten Ratssitzung einen Förderbetrag von 200.000 Euro zur Verfügung stellen. Eine besondere Anstrengung war die Umsetzung und Realisierung der vielen Plätze im Offenen Ganztag. So wurde hier die Zahl der Plätze von 7.545 im Jahr 2006 auf 17.500 mit Beginn des Schuljahres gesteigert.

Mehr gemeinsamer Unterricht
Einen Schwerpunkt 2008 will Dezernentin Klein im Bereich des gemeinsamen Unterrichts von Behinderten und Nichtbehinderten setzen. So befinden sich aktuell 681 Kinder im gemeinsamen Unterricht, davon 483 in der Grundschule, 193 in Gesamtschulen, zwei in Realschulen und vier Kinder in Gymnasien. In Kölner Hauptschulen gibt es zur Zeit keine Schule die gemeinsamen Unterricht anbietet. Diesen Zustand will Klein ändern und auch mehr gemeinsamen Unterricht in weiterführenden Schulen realisieren. Bei den Förderschulen ist die Dezernentin zur Zeit in Gesprächen mit dem Land NRW zwei Kompetenzzentren nach Köln zu holen. 

Mittagessen an den Gymnasien
Die Kölner Gymnasien sollen so schnell wie möglich Mittagessen anbieten. Dies ist dringend notwendig geworden durch die Verkürzung der Gymnasialzeit auf acht Jahre und dem Abitur in der 12 Klasse. Denn die Stunden der ehemals dreizehnten Jahrgangsstufe sind zum Teil in die Sekundarstufe I gewandert. So kommt es dass es an manchen Kölner Gymnasien schon bei Sechstklässlern zu Unterricht von 8:00 bis 14:15 Uhr kommt. Ab Januar will man gemeinsam mit der Gebäudewirtschaft der Stadt Köln alle Gymnasien aufsuchen und die Möglichkeiten ausloten in denen Mittagessen angeboten werden kann. Hier hat man sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt, bereits mit dem Beginn des Schuljahres 2008/2009 will man alle Gymnasien versorgt haben. "Die Kinder und Jugendlichen müssen ein anständiges Mittagessen haben, wenn Sie bis 15 oder 16 Uhr in der Schule sind", begündet Klein die Dringlichkeit des Vorhabens. In der Sekundarstufe I sollen 25% der Hauptschulplätze bis 2012/2013 im Ganztag angeboten werden.

Sozialraumorientierte Projekte zeigen Wirkung
Für 2008 hat sich die Dezernentin aber auch zum Ziel gesetzt ein wirksames Programm als Maßnahme gegen Jugendkriminalität voranzubringen. Viel Geld investiert die Stadt auch in die Sozialraumorientierten Projekte, eine Million Euro im Jahr. 10 Koordinatoren arbeiten aktuell an der weiteren Vernetzung aller Partner vor Ort. Sei es KITA, Grundschule, weiterführende Schule, Sportvereine und viele andere Initiativen. Klein betonte, dass die Arbeit gut laufe, davon hätte sie sich erst vor kurzem selbst in Porz/Finkenberg überzeugen können. Auch die Familienzentren sollen ausgebaut werden.

Masterplan für den Kölner Sport
Einen Masterplan für den Kölner Sport will man entwickeln. Klein führte viele Projekte im Sportbereich auf: "Schwimmen macht Schule", jedes Kölner Kind soll in der dritten Klasse schwimmen können, Sport im Offenen Ganztag, Bewegung und Sport im Vorschulalter, KidSmiling, Minispielfelder-Aktion des DFB, am Mittwoch wird das erste in Köln-Vingst in der Heßhoftstr eröffnet und die Projektfinanzierung für Sportvereine und um diese fit für die Zukunft zu machen, oder "Sport in Metropolen". Aber auch sportliche Großevents will man für Köln gewinnen, bzw. optimal gestalten. So arbeitet man zur Zeit am Deutschen Rudertag 2008, dem 12. Ford Köln Marathon, den "Gay Games 2010" und dem Public Viewing für die EM 2008 und die WM 2010. Zudem befindet man sich in der Akquise zur Eishockey WM 2010.

// Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung
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