+++ Weißer Rauch aus dem Ofenrohr der sixtinischen Kapelle Kurienkardinal Joseph Ratzinger aus Marktl am Inn ist soeben in Rom zum neuen Papst gewählt worden +++ Der deutsche Kurienkardinal Joseph Ratzinger war nach nur knapp 24-stündigem Konklave zum Nachfolger des verstorbenen Papst Johannes Paul II. gewählt worden. +++ Von der Sixtinischen Kapelle des Vatikans stieg um 18:00 Uhr weißer Rauch auf. Dann schlugen die Glocken des Petersdoms und verkündeten der Welt die erfolgreiche Wahl eines neuen Papstes. +++ Der in Bayern geborene Ratzinger ist der erste deutsche Papst seit mehr als 500 Jahren. Der deutsche Kardinal diente dem am 2. April verstorbenen Johannes Paul II. seit 1981 als Präfekt der Glaubenskongregation. In dieser Funktion hatte er die Einheit des Glaubens zu wahren. +++

In diesem Artikel finden Sie:
> Bundeskanzler Schröder freut sich auf Zusammentreffen beim Weltjugendtag

> Hintergrund: Ratzinger beruft sich auf Benedikt VI, wer war Benedikt XV?


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Bundeskanzler Gerhard Schröder hat die Wahl des 78-jährigen Theologen als große Ehre für Deutschland begrüßt und ihn als würdigen Nachfolger des verstorbenen Papst Johannes Paul II. bezeichnet.


  


„Mit Papst Benedikt XVI. wurde ein Papst gewählt, der die Weltkirche wie kaum ein anderer kennt. Er ist ein großer, weltweit geschätzter Theologe. Ich gratuliere ihm im Namen der Bundesregierung und aller Bürgerinnen und Bürger seines Heimatlandes Deutschland ganz, ganz herzlich“, erklärte Bundeskanzler Schröder in Berlin.


Auf dem diesjährigen Weltjugendtag wird der Bundeskanzler mit dem neu gewählten Papst zusammentreffen. „Und ich freue mich schon jetzt, ihn zum Weltjugendtag im August in Köln willkommen zu heißen“, sagte Schröder.




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Wer war Benedikt XV?
Hintergrund:
Einer langen Tradition folgend geben die neuen Pontifexe die Richtung Ihres Pontifikates mit der Wahl Ihres Namens an. Wer war Benedikt der XV. auf den sich der frühere Kardinal Ratzinger und heutige Papst Benedikt VXI beruft.


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Bildnis Benedikt XV; Foto: wikipedia


Das Internet-Lexikon „wikipedia.de“ vermeldet unter dem Eintrag Benedikt XV:



Benedikt XV. (eigentlich Giacomo della Chiesa * 21. November 1854 in Genua; † 22. Januar 1922 in Rom) war Papst von 1914 bis 1922. Auf Grund seines engagierten Auftretens gegen den Ersten Weltkrieg wurde er als „Friedenspapst“ bekannt.


 


 


Seit 1887 war Benedikt XV an der Kurie tätig. Pius X. ernannte ihn 1907 zum Erzbischof von Bologna und 1914 zum Kardinal. Noch im selben Jahr wurde er am 3. September zum Papst gewählt. Wenige Wochen zuvor war der Erste Weltkrieg ausgebrochen. Obwohl Papst Benedikt persönlich auf der Seite Frankreichs stand, wahrte er die Neutralität der katholischen Kirche. Schon am 16. November 1914 bat er in einer Enzyklika um Frieden. 1917 machte er einen Verhandlungsvorschlag zum Abbruch des Krieges.


 


Nach Kriegsende wandte er sich gegen die harten Maßnahmen der Sieger (Versailler Vertrag u.a.)


Benedikt XV. konnte seine Ziele jedoch nicht verwirklichen. Sein einziger politischer Erfolg war die diplomatische Anerkennung des Heiligen Stuhls durch Großbritannien und Frankreich.


 


Werke


* Apostolisches Rundschreiben Ad Beatissimi Apostolorum, 1. November 1914. Friede den Menschen auf Erden, allein in der Liebe Jesu Christi; neuerliche feierliche Verdammung des Modernismus



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Benedikt XVI und seinen Vorgänger verbinden Parallelen. Beide waren lange Jahre in der Kurie. Ratzinger sogar mehr als 20 Jahre als Chef der Nachfolgebehörde der „Heiligen römischen Inquisition“, der Glaubenskongregation. Benedikt VXI möchte sich auch dem Frieden widmen, zu viele Kriege gibt es auf der Welt. Aber auch zwischen den Religionen will Benedikt XVI wohl vermitteln.


Kritische Stimmen sagen, daß der als ultrakonservativ geltende Ratzinger, genau diese Friedensbotschaft nicht verkörpert. Denkt man an die Abtreibungsdebatte und die Schliessung der katholischen Beratungsstellen zurück. Hier spielte Ratzinger im Hintergrund eine wichtige Rolle. In Fragen der Ökumene, ließ er als Chef der Glaubenskongregation wissen, die römisch katholische Kirche ist die einzig wahre, alle anderen sind nur Glaubensgemeinschaften. Aber vielleicht wachsen dem neuen Papst ja mit dem neuen Amt Flügel.

Zu Ehren des neuen Papstes läuteten die Glocken des Kölner Domes.