Fast voll besetzt, der Hansasaal bei der Ansprache von Oberbürgermeister Fritz Schramma

Die Initiatoren und ihre Intention
Die Veranstaltung weist auf das „Kölner Jahr der Geschichte 2007“ hin, das auf Initiative des Kölner Geschichtsvereins, des Fördervereins Geschichte und des Wirtschaftshistorischen Vereins ins Leben gerufen wurde. An der Programmgestaltung haben auch das Historische Archiv der Stadt Köln und der ehemalige Stadtkonservator Dr. Ulrich Krings mitgewirkt. Schirmherr des Kölner Jahres der Geschichte ist Oberbürgermeister Fritz Schramma. Die über 2000jährige bewegte Geschichte der Stadt darf als Alleinstellungsmerkmal Kölns gelten. Die Stadtgeschichte ist bis heute gut dokumentiert und im Stadtbild ablesbar. Kaum eine deutsche Großstadt kann auf die historischen Dimensionen Kölns zurückblicken. Im Gegensatz etwa zur ehemaligen Reichsstadt Frankfurt, deren Stadtarchiv im Zweiten Weltkrieg vollständig vernichtet wurde, gelang es den Kölner Stadtarchivaren, das Archivgut nahezu ohne Verluste seit dem Jahr 922 bis in die Gegenwart hinüberzuretten. Das Motto des Kölner Jahrs der Geschichte weist auf die zentrale Bedeutung von Geschichte für unsere Gesellschaft hin: wer weiß woher er kommt, der weiß wohin er geht. Zu wissen, welche Geschichte eine Straße oder ein Veedel hat, ist gerade in einer Gesellschaft vonnöten, die zunehmend Migrantinnen und Migranten aufnimmt. Nur so können Parallelgesellschaften verhindert werden, ist Integration möglich.

Über 160 interessante Veranstaltungen bis Dezember
Neben den großen und bekannten Forschern und Initiativen zur Kölner Geschichte, wie der Universität zu Köln, dem Kölnischen Stadtmuseum, dem NS-Dokumentationszentrum, aber auch dem Festkomitee Kölner Karneval mit dem Karnevalsmuseum oder Wirtschaftshistorischen Archiv der IHK zu Köln, gab es auch kleine Initiativen zu entdecken. Zum Beispiel widmen sich Joachim Kalinke und Alexander Okle ausschließlich Historischen Wertpapieren aus Köln. Der Veranstaltungskalender weist über 160 Veranstaltungen aus, die oft auch jahreszeitlich eingunden sind. Ob Stahlhändlerinnen, "Kölsche Krätzjer und kölscher Klaaf", "Der Alltag der Frauen im römischen Köln", das "Stolperstein-Projekt", die "Kölner Rheinfähren", "Auf den Spuren der Franzosen", "Die Kölner Gruselnacht", "Das Römerturmviertel" oder als "Touristin in der eigenen Stadt" um nur einige Veranstaltungen zu nennen. Wo man die Übersicht bekommt finden Sie am Ende des Artikels.

Interessante Vorträge
Schon die Auftaktveranstaltung im Rathaus, die sehr gut besucht war bot ein spannendes Porgramm. An Infoständen informierten die beteiligten Initiativen, Vereine und Institutionen über ihr angebot und im Hansasaal des Historischen Rathauses gab es nach dem Grußwort des Schirmherren Oberbürgermeister Fritz Schramma und des Vorsitzenden des Kölnischen Geschichtsvereins Konrad Adenauer eine Reihe von interessanten Vorträgen.

Die Vorträge begannen mit einer Vorstellung der Computersimulation „1.900 Jahre befestigtes Köln“ von Privatdozent Dr. Reinhard Zeese, Geographisches Institut der Universität zu Köln. Danach stellte Prof. Dr. Werner Eck, Autor der Kölner Stadtgeschichte, "Köln im Übergang von der Antike ins Mittelalter" vor, daran im Anschluss folgte eine Kurzvorstellung neuester wissenschaftlicher Forschungen zur Kölner Geschichte durch junge Historiker des Historischen Seminars der Universität zu Köln. Zum Abschluss des Tages zeigte das NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln Videoberichte: "Zeitzeugenberichte aus der NS-Zeit in Köln".

Geschichte stiftet Identität
Kölns Oberbürgermeister Schramma betonte in seiner Rede die wachsende Bedeutung von Geschichte, im speziellen von Heimatgeschichte, in Zeiten der Globalisierung: "Das Entdecken und Erforschen des eigenen Lebensumfeldes in seinen historischen Dimensionen trägt gerade in Zeiten großer Mobilität bei allen Generationen zur Identitätsfindung und zu verantwortlichem Handeln bei. Wir in Köln sind reich an Geschichte und wir sind reich an Institutionen, die dieses Geschichte bewahren und vermitteln. Geschichte ist die Ressource, die unsere Stadt unverwechselbar macht und das Zusammenleben der mehr als 1 Million Kölnerinnen und Kölner aus über 180 Nationen ermöglicht."

Den Programmflyer erhalten Interessierte hier:
Historisches Archiv der Stadt Köln, Severinstraße 222-228
Bürgerladen am Rathaus
oder bequem im Netz:www.koelnergeschiche.de

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung