Behr verwirklichte seit 2000 zahlreiche künstlerische Projekte in klinischem und sozialem Kontext, unter anderem:1999-2001 zweijährige, kontinuierliche, gestalterische Arbeit in eigenverantwortlicher Weise mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen in Flüchtlingsunterkünften bei der REFUGIO – Kunstwerkstatt für Flüchtlingskinder in München ;2001-2003 Aufbau und Leitung einer Kunstwerkstatt für Menschen mit geistiger Behinderung bei COOPERATIONS in Wiltz / Luxemburg;seit 2004 künstlerische Arbeit mit traumatisierten Flüchtlingen im Therapiezentrum für Folteropfer der CARITAS Köln. Auschlaggegebend für die Stipendiumsvergabe war neben seinen herausragenden künstlerischem Können eben auch der soziale Aspekt seiner Arbeit. Behr zeigte sich über das Stipendium sehr erfreut.

Während der sechsmonatigen Stipendiatzeit gilt Präsenzpflicht auf dem Gelände des Städtischen Behindertenzentrums Dr. Dormagen-Guffanti. In dieser Zeit soll auch ein Projekt mit den Bewohnern des Geländes realisiert werden. Für ein gemeinsames Projekt können neben den Bewohnern des Schwerstbehindertenwohnheims auch Angehörige der anderen, auf dem Gelände ansässigen Initiativen (Frauenhaus, Nichtsesshafte, Aidshilfe, Gehörlosen e. V. und andere) angesprochen werden.

Am Ende des Stipendiums wird eine Abschlussausstellung der während dieser Zeit entstandenen Arbeiten veranstaltet. Die Stiftung trägt nach Absprache mit der Stipendiatin oder dem Stipendiaten die Kosten der Ausstellung.

Das Stipendium läuft über sechs Monate, in der Regel von April bis September. Eine individuelle Absprache bezüglich des Aufnahmetermins mit der Stipendiatin oder dem Stipendiaten ist möglich.
 

Die Stadt Köln, Dezernat für Jugend, Soziales, Sport und Senioren, stellt der Stipendiatin / dem Stipendiaten, eine Appartementwohnung (ein Zimmer, Küche, Bad) und einen Atelierraum auf dem Gelände des Städtischen Behindertenzentrums Dr. Dormagen-Guffanti für sechs Monate kostenlos zur Verfügung.
  

 

Das Stipendium ist mit 770 Euro pro Monat für sechs Mo-nate dotiert. Außerdem erhält die Stipendiatin oder der Stipendiat einen einmaligen Materialkostenzuschuss in Höhe von 1.000 Euro.

Die Stiftung Dr. Dormagen-Guffanti ist eine rechtlich unselbständige Stiftung der Stadt Köln. Sie hat den Zweck, Behinderte zu unterstützen.Bereits vor ca. 150 Jahren hat der Stifter Dr. Hubert Dormagen, Kunst als therapeutisches Mittel eingesetzt. Aus diesem Grunde und da gerade in der heutigen Zeit der Integration von Behinderten große Bedeutung zukommt, hat das Kuratorium der Stiftung Dr. Dormagen-Guffanti beschlossen, aus den Erträgen der Stiftung jährlich das „DR. DORMAGEN-GUFFANTI-STIPENDIUM“ an Künstlerinnen und Künstler aus dem Bereich der bildenden Kunst nach öffentlicher Ausschreibung zu vergeben.

Text und Foto : Christina von Haugwitz für report-K. Kölns Internetzeitung.
Quelle: Stadt Köln