Heinz Ganss, 2. Vorsitzender und Hans Kirsten der erste Vorsitzende des Brücker Geschichts- und Heimatvereins, dahinter die Musiker des Tambourcorps "Blau-Weiß’" Köln Humboldt Gremberg

1999 hatte man mit viel Engagement und vielen Sponsoren 200.000 DM zusammen und konnte denn Brücker Marktplatz generalsanieren. Zur Neugestaltung gehörte auch, dass man an der Stelle an der der Flehbach einst offen durch Brück floss den Weg des Flusses der später in den Rhein mündet mit einer andersgestaltigen Pflasterung sichtbar machte. Aber auch einen Brunnen stiftete man, ein Windspiel und 7 Ruhebänke zum Verweilen. Bei der Erstanlage des Brunnens baute man auch aus Kostengründen eine Frischwasseranlage ein. Natürlich nagte der Zahn der Zeit an der Anlage und es wurden Reperaturen erforderlich. Also sammelte man, zuletzt fast 12.000 Euro und konnte statt der Frischwasseranlage eine Umwälzpumpe eingebaut werden und der Brunnen sprudelt wieder. Hier halten Bürger zusammen und schaffen so für sich ein lebenswertes Wohnumfeld, man ist engagiert und setzt sich für die eigenen Belange ein.

Das dies in einem prosperierenden Stadtteil nicht mehr so einfach ist und auch hier durch die zunehmende Verstädterung Gleichgültigkeit gegenüber dem eigenen Ort Einzug hält beklagen manche beim Brücker Geschichts- und Heimatverein. Wenn man sich die Geschichte des Ortes ansieht dann wird einem dies auch schnell klar. 1166 wurde Brück zum ersten Mal urkundlich erwähnt. 1906 erlebt Brück seinen ersten Aufschwung, durch die elektrische Kleinbahn die Brück mit Köln verbindet verfünffacht sich die Brücker Bevölkerung von 1.000 auf 5.000. Mittlerweile leben in Brück 10.000 Menschen, doppelt so viele wie in den 50er und 60er Jahren. Hans Kirsten erzählt dann auch, da kannten wir uns noch alle beim Namen, heute ist das nicht mehr so. Auch die Struktur hat sich geändert, noch in den 50er Jahren gab es landwirtschaftliche Flächen in Brück, heute nur noch einen einzigen Bauern der Getreide anbaut.

Der Brücker Geschichts- und Heimatverein "Unser Brück" ist sehr rührig. 10 Bücher hat man schon zu Brücker Geschichte veröffentlich, einen Kinderband und drei Bücher die in Kölsch geschrieben sind, von Autoren die ihr Diplom an der Kölsch-Akademie gemacht haben. Bürgermeister Josef Müller würdigte das Engagement der Brücker Bürger, Unternehmer und der Vereine: "Ohne ihr bürgerschaftliches Engagement wäre unsere Stadt Köln ärmer". Von den 80 Kölner Brunnen mussten 70 aus Kostengründen stillgelegt werden. Nur 10 Brunnen liefen zunächst. Durch Spenden und Sponsoren sprudeln heute wieder 40 Brunnen im ganzen Stadtgebiet. Auch einer in Brück.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung