Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma wünscht sich ein klares, schönes und ordentliches Stadtbild. Das dies aktuell oft so gar nicht rüberkommt und Köln nicht zu Letzt bei einer Umfrage während der WM vor allem als schmuddelig von Besuchern bewertet wurde, spricht dafür, dass an dieser Stelle dringender Bedarf herrscht. So soll sich nun Karoline Wagner um das Stadtbild kümmern und bei den Kölnerinnen und Kölnern, aber auch bei den zuständigen Ämtern, den Unternehmen ein Bewußtsein für Qualität in der Stadtgestaltung schaffen. Schramma: "Die Stadtraummanagerin soll Anwältin des öffentlichen Raumes sein". Umsetzen soll sie dies, in dem sie Standards für die Stadtgestaltung erarbeitet, sozusagen ein Corporate Design Manual für das Kölner Stadtbild. Zwar gibt es schon ein Planungshandbuch, dass die beteiligten städtischen Ämter verlegt haben, aber dies sei noch optimierungsfähig, so Streitberger.

257 Plätze und 2.600 km Straßenland gibt es in Köln, alles wird die neue Stadtraummanagerin in zwei Jahren nicht erneuern können, darum bittet Streitberger auch um Nachsicht und sieht den Schwerpunkt der Arbeit von Frau Wagner stärker im konzeptionellen Bereich. So wird es für die junge Managerin sicher auch schwierig in dem Zeitraum von zwei Jahren konkrete Projekte umzusetzen, schließlich müssen dafür Mittel in den Kölner Haushalt eingestellt werden und Planungen erfolgen. Da die Stadtraummanagerin über kein eigenes Budget verfügt, wird sie hier nur im Konsens mit den beteiligten Ämtern und den politisch Verantwortlichen Projekte umsetzen können. Allerdings versprechen OB Schramma und auch Baudezernent Streitberger, das kleinere Projekte in den ersten zwei Jahren in Angriff genommen und umgesetzt werden und auch die Öffentlichkeit in den Prozess miteinbezogen wird. 

Bemängelt am Stadtbild wird von Schramma, Streitberger und Wagner vor allem, dass es sich um gewachsene Strukturen handelt, die nie wirklich bewußt gestaltet wurden. So brachte die neue Stadtraummanagerin als Beispiel, daß es in Köln Plätze gibt, die zum Beispiel über mehrere Arten von Laternen zur Straßenbeleuchtung verfügen. "Weniger ist mehr" formuliert Wagner die alte Designgrundlage auch für das Kölner Stadtbild. Streitberger verwies darauf dass es sich bei der Stadtgestaltung nicht um einen einmaligen Akt handelt und dann ist alles perfekt, sondern um einen Prozeß der auch bis zu 50 Jahre dauern kann. Schramma wünschte der neuen Stadtraummanagerin, dass es ihr gelingt das Stadtbild und die Verantwortung dafür bei allen Beteiligten zu schärfen.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung