Vakuumpumpen zur Erzeugung luftleerer Räume werden so gut wie überall eingesetzt – von der Verpackung von Lebensmitteln über die Entlüftung von Motoren und Kühlsystemen bis zur Halbleiterproduktion. Von den mehr als 1.400 Beschäftigten des  Kölner Unternehmens arbeiten nicht weniger als 750 in der Domstadt, vornehmlich an der Bonner Straße in Marienburg. Auch in der Ausbildung ist das Kölner Unternehmen vorbildlich. Im September wurden weitere 13 Auszubildende eingestellt, so dass sich die Zahl der vornehmlich zum Industriemechaniker und Industriekaufmann Auszubildenden auf 44 erhöhte.

Der Umsatz liegt nach Angaben des Geschäftsführers Karl Heinz Ewald bei 275 Millionen Euro jährlich. Sechs Prozent des Umsatzes gehen in Forschung und Entwicklung.

Das Branchenforum Industrie, das sich unter Leitung von Ford-Vorstand Dr. Hermann Hollmann aus der Kölner Industrie, aus IHK, Arbeitgebern, Gewerkschaften, dem Rat und der Stadtverwaltung zusammensetzt und seit 2003 die Bedeutung der Domstadt als Industriestandort herausstellen und stärken will, ging mit diesem Besuch „in die Kölner Produktionswirklichkeit, die“ – so Wirtschaftsdezernent Dr. Norbert Walter-Borjans – „voll von den Kölnern oft unbekannten Weltmeistern ist“. Sie seien für die Innovationskraft und den weltweiten Ruf der Stadt als Wirtschaftsstandort ungeheuer wichtig.  

Hollmann und Walter-Borjans unternahmen gemeinsam den Vorstoß, künftig mit dem Branchenforum regelmäßig aus dem Rathausturm herauszugehen und damit Eindrücke vor Ort zu sammeln und zugleich öffentliche Aufmerksamkeit für die „versteckten Champions“ zu schaffen. Hollmann: „Einmal in die Produktion hineinzuschauen ist immer lohnend, wenn man die Rahmenbedingungen praxisnah verbessern will.“ Die Standorttreue der Firma Leybold zu Köln mache sich im Übrigen bezahlt. Bei der Herstellung von extrem schnell drehenden Pumpen, bei denen keine Unwuchten auftreten dürfen, komme es auf hoch qualifizierte Fachkräfte an. Die biete Köln ebenso wie die bekannten Stärken in der Verkehrsanbindung und der Marktnähe.

In seiner Sitzung erörterte das Forum außerdem die Ergebnisse einer aktuellen „Industrieumfrage 2006“ des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik. Gegenüber einer gleichartigen Befragung aus dem Jahr 2002 wurde unter anderem deutlich, dass der Standortfaktor „Anbindung an den Luftverkehr“ nochmals erheblich an Bedeutung für die Unternehmen gewonnen hat und auch die Qualität Kölns in diesem Punkt besser beurteilt wird als vor vier Jahren. Verbesserungsbedarf sehen die befragten Firmen vor allem beim Thema „Energiepreisentwicklung“ sowie in Bezug auf Angebotsumfang und Preise von Gewerbeflächen.

[ag; Quelle: Stadt Köln]