Ng’ombe bricht aus
Gar nicht scheu musterte Ng’ombe heute die ersten Besucher in ihrem Stall. Wegen des schlechten Wetters muss die kleine Netzgiraffe derzeit noch im Stroh spielen, sobald es besser wird, kann sie jedoch auch ins Gehege zur restlichen Herde. Ng’ombe ist richtig aktiv. Vor einigen Tagen versuchte sie sogar aus dem Stall herauszuklettern. Das Männchen wurde am 7. Januar 2012 von der in Köln geborenen Nyiri zur Welt gebracht. Dabei plumpste Ng’ombe aus fast zwei Metern Höhe aus dem Bauch ihrer Mutter ins Stroh herunter. Giraffen gebären ihren Nachwuchs nämlich im Stehen. Den Sturz überstand die kleine Giraffe aber ohne jegliche Verletzung. Sie wiegt jetzt schon etwa 80 Kilogramm und ist etwa 1,80 Meter groß. Ihr neunjähriger Vater „Maru“ stammt aus dem Kopenhagener Zoo. Er ist derzeit nicht bei Mutter und Tochter im Stall, da sich Giraffen-Männchen nur an der Fortpflanzung nicht jedoch an der Aufzucht des Nachwuchses beteiligen.

Ng’ombe ist bereits der fünfte Nachwuchs von Nyiri. Derzeit wird Ng’ombe von ihrer Mutter noch gesäugt. Etwa ab der sechsten Woche wird sie sich dann wie die ausgewachsenen Tiere von Blättern, jungen Trieben und Knospen ernähren. Die zupfen Netzgiraffen die Blätter geschickt mit ihrer langen Zunge von den Ästen der Bäume – und das, ohne sich an den Dornen der Akazien zu verletzten. Im Kölner Zoo erhalten sie zusätzlich Luzerneheu und im Sommer manchmal Laub, etwas Obst und Gemüse und ein pelletiertes Kraftfutter bestehend aus Getreide, Soja, Vitaminen und Mineralien. Der Kölner Zoo hält bereits seit 1863 Giraffen. Am 26. Mai 1907 erfolgte in Köln sogar die erste Giraffengeburt in einem deutschen Zoo. Netzgiraffen gibt es seit 1994 in Köln. Seitdem wurden schon 21 Netzgiraffen im Zoo geboren.


Schon jetzt ist
Ng’ombe etwa 1,80 Meter groß. Nach einem Jahr wird er schon über 3 Meter hoch ragen



Liebevoll schnuppert Mutter
Nyiri an ihrem jüngsten Nachwuchs


12 Kilogramm pure Herzkraft
Der für Giraffen charakteristische lange Hals besteht interessanterweise genau so aus sieben Wirbeln, wie bei anderen Säugetieren, nur dass die Wirbelkörper stark verlängert sind. Um das Blut bis ins Gehirn zu transportieren, leistet das 12 Kilogramm schwere Herz Schwerarbeit. Bis zu 60 Liter in der Minute werden durch den Körper gepumpt. Auch liegt der Blutdruck bei Giraffen höher als bei anderen Säugern. Am Giraffenhaus kann man sich selbst einen Eindruck von der Leistung des Giraffenherzens durch Drücken des Pumpenmodells verschaffen.

Sowohl Männchen als auch Weibchen tragen zapfenförmige Hörner auf dem Kopf. Diese setzen die männlichen Tiere im Kampf ein. Gefürchtet sind auch ihre Huftritte, mit denen sie sich gegen Angreifer zur Wehr setzen. Ausgewachsene gesunde Giraffen haben zwar keine natürlichen Feinde, jedoch versuchen unter anderem Löwen und Tüpfelhyänen gelegentlich, Jungtiere oder alte und kranke Tiere zu erbeuten. Trotz ihrer Größe und ihres Gewichtes bringen Giraffen es im Galopp auf bis zu 50 km/h.

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