Der Flughafen Köln/Bonn hat seine Bilanz für das Jahr 2011 herausgegeben. Mit rund 743.000 Tonnen Luftfracht sei so viel Tonnage wie noch nie in der Geschichte des Flughafens umgeschlagen worden. Der Zuwachs entspreche einem Plus von 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Passagierzahlen lägen zwar leicht unter dem Vorjahresniveau, überträfen aber trotz der politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen die Erwartungen: 9,6 Millionen Passagiere seien von oder nach Köln/Bonn geflogen, somit zwei Prozent weniger als 2010.

Luftverkehrssteuer wirkt sich negativ aus
„Das Frachtgeschäft hat uns einen Spitzenwert beschert, damit knüpfen wir an die erfolgreichen Jahre vor dem Weggang von DHL/Lufthansa Cargo an“, so Michael Garvens, Vorsitzender der Geschäftsführung des Flughafens Köln/Bonn. „Beim Passagierverkehr ist der Rückgang trotz der Luftverkehrsabgabe und der Streichungen von Air Berlin moderat ausgefallen. Insgesamt hat das Wachstum in der Fracht die schwächere Entwicklung bei den Passagierzahlen aufgefangen“, sagte Garvens. Die im Januar 2011 eingeführte Luftverkehrssteuer habe sich am Flughafen Köln/Bonn mit seinem hohen Anteil am so genannten „Low-Cost-Verkehr“ und innerdeutschen Flügen hingegen negativ ausgewirkt. Die Abgabe belaste günstige Tickets und innerdeutsche Flüge würden doppelt besteuert, da die Abgabe jeweils beim Hin- und Rückflug erhoben werde. Auch die Kapazitätsanpassungen von Air Berlin hätten das Wachstum gebremst. Air Berlin hatte rund 430.000 Sitze am Flughafen gestrichen.

Das Geschäftsfeld der Fracht habe sich hingegen sehr positiv entwickelt, besonders in der ersten Jahreshälfte. Von Januar bis Juni sei die Fracht jeden Monat zweistellig gewachsen. Dabei sei der Mai mit einem Plus von 40 Prozent auf 70.761 Tonnen Luftfracht der Spitzenreiter gewesen. Für das Jahr 2012 rechne der Flughafen Köln/Bonn mit einem Anstieg der Verkehrleistungen. Die Fluggastzahl bleibe mit rund 9,6 Millionen konstant, während die Fracht um fast acht Prozent auf 800.000 Tonnen wachse.

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