Am 22. Dezember 1971 hatte der damalige Bundesminister des Innern (BMI) Hans-Dietrich Genscher den „1. Hubschrauber für Katastrophenschutz und Rettungsdienst“, wie es in der Einladung hieß, auf dem Sportflugplatz Kurtekotten in Dienst gestellt. In diesem Jahr feiert der Hubschrauber nun seinen 40. Geburtstag. Die Bilanz von „Christoph 3“, der damals noch den Namen „Johannes Köln 1“ trug: Mehr als 47.500 Einsätze haben die Besatzungen in dieser Zeit geflogen und dabei laut Stadt unzähligen Menschen das Leben gerettet. Die Einsätze finden zur einen Hälfte in Köln selbst und zur anderen Hälfte im Umland statt. Genutzt wird der Hubschrauber  zudem dafür, Patienten schnell und schonen in ein Krankenhaus über eine weite Strecke zu bringen oder Notärzte zu Unfallorten zu bringen, zu denen sie am Boden nicht hinfahren können – etwa bei Unfällen im Rhein. Zu Unglücksfällen, bei denen mehrere Menschen verletzt sind, wird der Rettungshubschrauber ebenfalls hinzugerufen.

Neue Basisstation auf dem "Kalkberg"?
„Christoph 3“ fliegt seine Einsätze in einem Umkreis von rund 50 Kilometern um seine Basisstation. Die befand sich zu Beginn am Sportflugplatz Kurtekotten. Von dort aus wurde Basisstation im Verlauf der Jahre mehrfach verlegt: Vom Sportflugplatz über das Heilig Geist Krankenhaus und dem Flugplatz Butzweiler Hof sowie dem Klinikum Merheim bis zum Flughafen Köln/Bonn, von dem aus er seit dem 1. April 2008 startet und landet. Derzeit sucht die Stadt Köln nun nach einem neuen Standort. Morgen will der Kölner Stadtrat darüber entscheiden, ob auf dem so genannten "Kalkberg" in Köln-Buchforst eine neue Station eingerichtet werden soll. Auf Kritik stoßen die Planungen bei den dortigen Anwohnern. Sie befürchten eine hohe Lärmbelästigung.

Zudem spricht sich die Bürger-Initiative "Kalk zum Wein-Berg" dagegen aus, dass die Stadt das Grundstück kaufen will. Bei dem "Kalkberg" handelt es sich um eine ehemalige Müll-Deponie. Kauft die Stadt das Gebiet, ist sie für dessen Sanierung verantwortlich. Die Kosten und der Aufwand dafür seien jedoch derzeit noch nicht abzuschätzen, meint die Initiative. Der Kauf stelle damit ein Risiko für die Stadt dar. Die Initiative hat daher heute die Mitglieder im Stadtrat aufgefordert, eine Entscheidung zu vertagen und ein neues Verfahren zu eröffnen. Danach sollen die Bürger in ihren Veedeln selbst untersuchen, ob es dort geeignete Standorte geben könnte. Erst danach sollen Stadt und Politik weiter beraten. In der vergangenen Woche hat der Stadtentwicklungsausschuss bereits für die neue Station in Buchforst gestimmt [report-k.de berichtete]. Report-k.de wird morgen live aus dem Ratssaal über die Entscheidung des Stadtrates berichten.

Luftrettung – ein Gemeinschafts-Projekt
Auch der Maschinentyp hat sich über die Jahre geändert: Nach dem ersten orangefarbenen Hubschrauber vom Typ „Bo 105“ wird seit 2007/2008 der Nachfolger „EC 135 T2i“ eingesetzt. Anlässlich des runden Jubiläums planen die Kooperationspartner im nächsten Frühjahr einen Festakt und ein Fachsymposium, bei denen sich auch die Bevölkerung einen Eindruck über die Leistungsfähigkeit der Luftrettung machen können soll.

Von Beginn an stellte der Rettungshubschrauber ein Gemeinschaftsprojekt dar. In den ersten Jahren kamen die Hubschrauber und die Piloten vom Bundesgrenzschutz (heute Bundespolizei), die Ärzte entsandte das Drei-Königen-Hospital in Mülheim und die Sanitäter der Malteser Hilfsdienst. Auch heute noch haben viele Mitwirkende Anteil an der Arbeit des Luftrettungszentrums, dessen Träger die Stadt Köln ist. So beschafft das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) im Auftrag des BMI die Hubschrauber und stattet sie aus. Aus der Fliegerstaffel Sankt Augustin der Bundespolizei rekrutieren sich die Piloten sowie das technische Personal zur Instandhaltung des Hubschraubers. Von den Kliniken der Stadt Köln kommt das ärztliche Personal. Die Berufsfeuerwehr Köln sowie die vier im Kölner Rettungsdienst tätigen Hilfsorganisationen, Arbeiter-Samariter-Bund, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter-Unfall-Hilfe und Malteser Hilfsdienst, stellen die Rettungsassistentin oder den Rettungsassistenten. Die Hubschrauber des Zivilschutzes wurden vom Bund für Katastrophen- und Zivilschutzzwecke beschafft.

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