Ein linguistischer Abgleich mit anderen Mails hätte ergeben, dass der Absender demjenigen entspreche, der die Drogeriekette erpresst hatte. Eine Verbindung zu Terror-Gruppen schied damit aus. Alexander K. muss sich nun wegen versuchter räuberischer Erpressung sowie Verstößen gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz verantworten. Er habe der Drogeriekette seit Januar 2010 über mehrere Monate gedroht und wollte so 2,5 Millionen Euro erpressen. Am ersten Verhandlungstag hüllte sich der Angeklagte jedoch in Schweigen. Man wolle in diesem "sehr speziellen Fall" ein psychologisches Gutachten über die Schuldfähigkeit abwarten, hieß es von Seiten der Verteidigung. Auch Oberstaatsanwalt Rüdiger Rehring äußerte sich nur vage zu den Motiven des Mannes. Der Angeklagte habe bei seinen Taten "aus einer eigenen Fantasiewelt" heraus gehandelt, sagte er. Der Prozess ist auf neun Verhandlungstage ausgelegt. Bis Mitte Januar sollen insgesamt 15 Zeugen und neun Sachverständige vor Gericht aussagen.

[dts]