Im Westforum der Kölner Verkehrsbetriebe haben die Kunden ab heute nicht nur Gelegenheit, sich über die Leistungen der KVB informieren zu lassen, sondern auch an über zwanzig Jahre Werbegeschichte teilzuhaben. Eine Zeittafel verrät beispielsweise, wann und welche Werbekampagnen die KVB in den letzten 21 Jahren geführt haben. Werbemotive wie solche zum 9-Uhr-UmweltTicket mit dem Slogan „Morgens Karin – abends Klaus“ oder zur Einführung des Handy-Tickets mit der Überschrift „Einfacher als Männer“ werden den meisten Kölnern noch bekannt vorkommen. Werbung mit Eigennamen kämen besonders gut an, erzählte Corinna Stahl, Leiterin der KVB-Werbung. So sei die „Morgens Karin – abends Klaus“- Kampagne bis heute die beliebteste. Das Plakat für das Handy-Ticket bleibe vor allem wegen der Provokation im Gedächtnis hängen. „Das war die emotionalste Werbung, die wir je gemacht haben“, so Peter Burggraf, Bereichsleiter KVB-Absatz. Das habe sich im Laufe der Jahre zu einer Tendenz etabliert.


Die KVB-Zeittafel mit Werbestationen von 1988-2011

Kino, Kultur, Kirche…..Knast?
Dabei ging und geht es den Verantwortlichen noch heute darum ein Zugehörigkeitsgefühl zwischen den KVB-Kunden und ihrer Stadt herzustellen und aufrecht zu erhalten. Dazu haben die Kölner Verkehrbetriebe 1992 eine Werbekampagne ins Leben gerufen, die Freizeitbeschäftigungen mit dem Anfangsbuchstaben „K“ auflistete, wie zum Beispiel Kino, Konzert, Kultur und Kirchen. Ein Kunde habe die Liste auf einem Bahn-Plakat weitergeführt, indem er das Wort „Knast“ notierte, erzählt Stahl. Das haben sich die KVB für ein Gewinnspiel zum Anlass genommen und erhielten so Vorschläge für 700 weitere K-Wörter, die die Verbundenheit der Kölner Bürger zu ihrer Stadt zu Ausdruck bringen sollten. Eine ähnliche Verbindung griffen auch Plakate wie „Von Buchforst in die Medienwelt“ oder „Von Lindenthal zur Gotik“ auf. Die Botschaft dahinter, so Petra Sedlak, Kommunikationsleiterin bei den KVB, war: „Busse und Bahnen verbinden Welten“. Hier habe der Fokus auf der Verbundenheit „kleiner“ Stadtteile mit dem Großstädtischen gelegen. „Die Kampagne hat einen Riesen Effekt gehabt“, so Sedlak. 

„Zum Schmunzeln bringen und trotzdem nachdenklich machen“
Eine weitere wichtige Werbekampagne sei jene zum Klimaschutz: Die Anregung dazu sei gewissermaßen von den KVB-Kunden selbst gekommen, erzählt Stahl. Den Sturm „Kyrill“ im Jahr 2007 hätten sich viele Bürger zum Anlass genommen, aktiv gegen den Klimawandel vorzugehen. Die Plakate, die für die Klimafreundlichkeit der Kölner Verkehrbetriebe werben, sollten dabei jedoch nicht schockieren. Deshalb stelle die Werbung übertriebene Klimazustände da, wie beispielsweise den fast bis zu den Spitzen reichenden Untergang des Kölner Doms im Schnee. „Solche Werbeplakate sollen die Kunden zum Schmunzeln bringen, aber trotzdem nachdenklich machen“, so Stahl.

Solche und andere Plakate können ab heute im Foyer des Westforums in Köln-Braunsfeld in Augenschein genommen werden.

Infobox:
ab 13.12.2011:
"Von Karin und Klaus mal eben zu Heinz" – Werbemotive für KVB-Leistungen 1988-2011
Kölner Verkehrsbetriebe – Westforum
Scheidweilerstraße 38, Köln

Öffnungszeiten:
Mo – Fr 08:30 bis 12:00 Uhr
Mo – Do 13:30 bis 15:00 Uhr

[il]