Berlin, 7.9.2011, 11.05 Uhr> Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) hat die Entscheidung der damaligen rot-grünen Bundesregierung zur Teilnahme am Afghanistan-Einsatz im Jahr 2001 verteidigt. "Afghanistan war kein Irrtum", sagte er in einem Interview in der Wochenzeitung "Die Zeit". Zugleich räumt er ein, dass Regierung wie Opposition damals überzogene Erwartungen an diesen Kampfeinsatz gehabt hätten. "Wir sind alle mit Illusionen da hinein gegangen." Auf eine Demokratisierung Afghanistans setzt die Bundesregierung inzwischen nicht mehr. "Wir wollen nur noch erreichen, dass erstens von Afghanistan kein Terror exportiert werden kann und dass zweitens dort hinreichend stabile Sicherheitsstrukturen mit afghanischem Gesicht entstehen", sagte de Maizière. Als Begründung für den Einsatz hätten diese Ziele seinerzeit kaum gereicht, räumt der CDU-Politiker ein. "Aber jetzt ist es die richtige Strategie, um rauszugehen." Die Bundeswehr hatte sich 2001 zunächst im Rahmen der Nato-Operation Enduring Freedom am Afghanistan-Einsatz beteiligt. Gegenwärtig sind noch etwas mehr als 5.000 Soldaten im Rahmen der so genannten Internationalen Afghanistan-Schutztruppe (ISAF) am Hindukusch stationiert.

[dts]