Auch nach mehreren Jahren der finanziellen Unterstützung kann das Bürgerzentrum "Mütze" in Köln-Mülheim sein Gebrauchtmöbel-Lager nicht ohne Zuschüsse betreiben. Zurecht, so die sozialistische Selbsthilfe Mülheim (SSM), kritisierten Gewerbetreibende die Förderung der Beschäftigung, die weder gemeinnützig noch zusätzlich sei. Mit dem Verkauf von Gebrauchtmöbeln wird jedoch das Bürgerzentrum selbst finanziert. Und das erhält laut der SSM deutlich weniger finanzielle Unterstützung als andere Bürgerzentren. So erhielten etwa die drei Bürgerzentren in der Innenstadt jeweils 250 bis 320.000 Euro. Die Mütze dagegen nur rund 124.000 Euro – obwohl Mülheim mit 150.000 Einwohnern den größten Stadtbezirk stellt. Das, so die SSM, sei nicht gerecht. Die Initiative fordert daher, eine höhere Bezuschussung der Mütze selbst – nur dann könne auf das Gebrauchtmöbel-Lager verzichtet werden.

Insgesamt, so die SSM, würde das rechtsrheinische Köln in allen Bereichen vernachlässigt. Auch das EU-Sanierungsprogramm "Mülheim 2020" sei kein Beweis für eine vorbildliche Sozialpolitik. Diese Programme dienten laut SSM allein dazu, städtische  Mittel für benachteiligte Stadtviertel einzusparen, um noch ein weiteres Museum und noch einen weiteren Boulevard in die Innenstadt zu bauen. "Wir fordern für Mülheim und alle notleidenden Stadtbezirke von Köln: Gerechter Anteil an den städtischen Zuschüssen und Investitionen statt Almosen", schreibt die SSM.

[cs]