17:40 Uhr > 27 bestätigte EHEC-Fälle in Köln
In Köln gibt es derzeit 27 bestätigte EHEC-Fälle. Dies gab heute die Stadt Köln bekannt. Vier Patienten leiden dabei an dem Hämolytisch-Urämischen-Syndrom (HUS), einem schweren Verlauf der Darmerkrankung. Dazu liegen weitere zwei Verdachtsfälle vor. 16 Kölner werden derzeit im Krankenhaus behandelt, elf werden ambulant versorgt. Betroffen sind von dem EHEC-Erreger in Köln 17 Frauen und zehn Männer. Das Alter der Erkrankten liegt zwischen 2 und 88 Jahren, außerdem ist ein knapp ein Jahr altes Kleinkind betroffen. Seit gestern erhöhte sich damit die Zahl der bestätigten EHEC-Fälle um einen weiteren Erkrankten in Köln.

13:40 Uhr > Göttinger Mikrobiologen entschlüsseln Genom des EHEC-Erregers
Wissenschaftler der Universität Göttingen haben die genetische Information des Bakteriums Escherichia coli (E. coli O104:H4) entschlüsselt, das die sogenannten EHEC-Erkrankungen verursacht. Das teilte die Hochschule am Mittwoch mit. Die untersuchten Proben stammen von zwei Patienten aus Hamburg. "Die Ergebnisse erlauben wichtige Rückschlüsse darauf, weshalb das besonders in Norddeutschland grassierende Bakterium so aggressiv ist", so Dr. Rolf Daniel, Leiter des Göttinger Laboratoriums für Genomanalyse. Die neuen Sequenzdaten deuten demnach darauf hin, dass die Patientenisolate nicht etwa aus einem EHEC-Erreger hervorgegangen sind, sondern vielmehr aus einem Keim, den man als EAEC (Entero-Aggregativer Escherichia coli) bezeichnet. Dieser zeichne sich dadurch aus, dass er sich besonders fest an Epithelien bindet, Zellaggregate bildet und sein normales, krank machendes Programm abspult.

11:30 Uhr > Schlechte Noten für EHEC-Krisenmanagement
Die Mehrheit der Deutschen ist unzufrieden mit dem Krisenmanagement der Regierung während der EHEC-Epidemie. Nach einer Forsa-Umfrage für das Magazin "Stern" bewerten es 58 Prozent der Bürger als weniger gut (35 Prozent) oder schlecht (23 Prozent). Nur eine Minderheit war damit einverstanden: 35 Prozent beurteilen es als "gut", 4 Prozent bezeichnen es sogar als "sehr gut". Besonders groß ist der Unmut über die Informationspolitik: 44 Prozent klagen, es habe zu viele Hinweise gegeben. 21 Prozent wiederum fühlen sich nicht gut genug unterrichtet. Nicht mal ein Drittel (31 Prozent) der Bürger sagt, es sei angemessen informiert worden. Auf dem Höhepunkt der EHEC-Krise haben die meisten Bürger nach eigenen Worten ihre Essgewohnheiten geändert. 58 Prozent erklärten in der Umfrage, sie hätten auf bestimmte Gemüsesorten verzichtet. Bei den Frauen taten dies 65 Prozent, bei den Männern 50 Prozent. Und 40 Prozent aller Befragten gaben an, sie hätten sich häufiger als sonst die Hände gewaschen. Auch hier gingen die Frauen sorgfältiger vor als die Männer: Bei den Frauen machten dies 44 Prozent, bei den Männern 35 Prozent.

10: 35 Uhr > EU-Kommission: Bauern erhalten nach EHEC-Krise 210 Millionen Euro
Die europäischen Bauern erhalten für ihre wirtschaftlichen Einbußen aufgrund der EHEC-Epidemie eine Entschädigung in Höhe von 210 Millionen Euro. Das beschlossen am Dienstag die Vertreter der 27 Mitgliedsstaaten der EU-Kommission in Brüssel. Die EU-Kommission hatte ursprünglich 150 Millionen Euro Entschädigung vorgesehen. Mehrere Länder hatten die Summer allerdings als zu niedrig zurückgewiesen. Die deutsche Bundesregierung hatte zu Beginn der EHEC-Krise unter anderem vor dem Verzehr von rohen Gurken, Tomaten und Salaten aus Spanien und Norddeutschland gewarnt. Viele Landwirte hatten die Warnungen als haltlos kritisiert.

[dts; Foto: fotolia.de | Alexander Raths]