Ein Wasserbus für Köln – diese Idee taucht bei den ratsfraktionen immer mal wieder auf. Jüngts hatte nun die KVB ein von ihr in Auftrag gegebenes Gutachten vorgelegt, nach dem sich die Einrichtung betriebswirtschaftlich nicht rechnet. Das überrasche niemanden, konstatierten die Grünen. Zudem sei auch die Wirtschaftlichkeit der Nord-Süd-Stadtbahn unter dieser Betrachtung nicht gegeben. Doch um den Nutzen eines Nahverkehrsmittels zu beurteilen, reichten betriebswirtschaftliche Betrachtungen nicht aus, betont die Fraktion. Auch der volkswirtschaftliche Nutzen müsse berücksichtigt werden. Dazu sage das Gutachten nichts. Dabei habe das Wassertaxi immerhin einen Vorteil: Es braucht weder Gleise, noch Tunnel oder Brücken. Berücksichtigt werden müsse zudem der positive Effekt für die Kölner Stadtentwicklung. Bislang sei das Stadtgebiet über weite Strecken mit Verbindungen zwischen den Ufern unterversorgt.

Kritik üben die Grünen auch an der aufgestellten Modellrechnung des Gutachtens. Das habe pro Tag mit rund 700 Fahrgästen und pro Fahrt mit nur 8 Passagieren gerechnet. Das sei deutlich zu gering angesetzt, finden die Grünen. „Wir möchten  eine gesamtwirtschaftliche Betrachtung der Chancen einer Wasserbuslinie unter Einbeziehung von Potentialen der Region, der Stadtentwicklung, des touristischen Effektes, von Marketingstrategien für die Stadt und ihr Verkehrsunternehmen und der Möglichkeiten für die Fahrraderschließung der Stadt. Denn erst nach einer Gesamtbetrachtung der Potentiale kann beurteilt werden, welchem Nutzen die hier aufgestellte Kostenrechnungen gegenüberstehen", sagte Bettina Tull, erkehrspolitische Sprecherin der Grünen Ratsfraktion.

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