In China inhaftiert: Der chinesische und weltbekannte Künstler Ai Weiwei

Cornel Wachter:
„Die jungen Künstler haben sich sehr aufgeregt in einigen Zeitungen vom "Erfolg der Art-Cologne" gelesen zuhaben und fragen sich, was ist von dem merkantilen Erfolg zu halten, wenn sich die Messeleitung, die Galeristen und die beteiligten Künstlerkollegen nicht zu dem Umgang der Chinesischen Behörden mit Ai Weiwei und zahlreichen anderen Kollegen geäußert haben. Seit Ende Februar 2011 sind etwa 25 Dissidenten verschwunden oder wurden verhaftet, teils mit Familienangehörigen, schreibt Wikipedia. Die Wut der jungen Kollegen ist groß, ich kann sie verstehen, auch wenn ich mit großen Schritten auf die 50 zugehe, aber meine Ideale vergesse ich nicht. Die jungen Künstler haben der Chinesischen Botschaft einen Brief, gerichtet an die Chinesische Führung geschickt und die sofortige Freilassung von Ai Weiwei gefordert, angedroht andernfalls die angesprochene Aktion durchzuführen. Die Künstler haben wie auch ich auf meine erste Aussendung zu dieser geplanten Wiederholung einer Aktion Kölner Künstler aus den frühen 80er Jahren kein „feedback“ von angeschrieben Medien erlebt. Auch auf ihre Bitten um Kommentare, Noten, Proteste an Kölner Institutionen und prominente Personen haben die jungen Leute nichts gehört. Ich bin wohl der Einzige, der Ihnen Rückmeldung gab, mit ihnen in Kontakt steht, ihnen Unterstützung zugesagt hat. Das ist doch traurig, oder ?

Klaus Staeck und auch meine Galeristin Inge Baecker riefen mich an und meinten, ich sei einer der weinigen Künstler, die sich zu Ai Weiwei äussert – ist das traurig.

Die jungen Kölner Künstler waren nach Berlin gereist, um dort ihre "Dackel-Aktion" durchzuziehen, erlebten dort aber den bedauerlichen Verlauf der Aktion einer Hand voll Kollegen vor der Chinesischen Botschaft und entschlossen sich an ihrem Heimatort Köln, "dorthin wo die politische Einmischung Tradition hat", an die Antoniterkirche auf der Hohestrasse zu gehen. Die Aktion ist nun für auf den 9.05. um 14 Uhr an der Antoniterkirche, Köln Hohestrasse angesetzt. Ich bin gespannt, wer das Gefühl verspürt dort auch zu erscheinen.“

[ag; Foto: Barbara Helgason/Fotolia]