Auf Entdeckungs-Tour im Museum
Zählen mit den Händen ist kinderleicht. Doch nicht in jedem Land wird gleich gezählt. Gleich zu Beginn der Rundtour durch das Museum können die kleinen Entdecker zusammen mit ihren Eltern lernen, wie die Kinder in China mit den Händen zählen. Wenige Räume weiter wird es schon schwieriger, denn hier gilt es die Schrift der Araber zu erlernen. Das besondre der arabischen Schrift: Je nachdem, wo der Buchstabe im Wort verwendet wird – ob als Wortbeginn, mittendrin oder am Ende – wird der Buchstabe auch anders geschrieben. Hier heißt es üben, üben, üben, bis die Schrift sitzt. Im Entdecker-Rucksack finden Kinder und Eltern dafür extra eine kleine Tafel.

Darüber hinaus sind auf der Entdeckungstour auch handwerkliche Fähigkeiten gefragt. So gilt es etwa im Themenbereich „Wohnen“ ein Tipi der Blackfoot in Miniatur nachzubauen oder dem Gott Ganesha im Bereich „Religionen“ einen Schrein zu bauen. Das ist die letzte aller sechs Aufgaben im Rucksack und belohnt die Kinder mit einer besonderen Überraschung. Denn die Hindu schmücken ihre Altäre für Ganesha nicht nur mit Blumen und roten Bändern, sondern auch mit Süßigkeiten. Und daher erwartet die Besucher auch in der Dose zu dieser Aufgabe eine kleine Leckerei.

Warum feiern Mexikaner auf dem Friedhof ein Fest?
Spaß und Spiel stehen bei dem Entdecker-Rucksack dabei eindeutig im Vordergrund. Eine der sechs Aufgaben lädt die Familie jedoch auch zu einem ernsten Thema ein. Im Themenbereich „Tod und Jenseits“ steht das Kinderbuch „Zuckerguss für Isabel“ im Vordergrund. Gemeinsam können die Kinder hier mit ihren Eltern lesen und sehen, warum in Mexiko auf dem Friedhof ein ausgelassenes Fest gefeiert wird. Anschließend sind die Familien selbst gefragt, auch über Rituale und Bräuche rund um das Sterben hier zu sprechen. Wie bei allen anderen Aufgaben nehmen die Materialien im Rucksack dabei direkt Bezug auf die Objekte in der Dauerausstellung. Geeignet ist der Rucksack für Familien mit Kindern zwischen sechs und elf Jahren. „Aber auch ältere Geschwister werden ihren Spaß haben“, verspracht heute Rita Böller. Die Lehrerein der Museumsschule hat den Rucksack entwickelt.

Ausleihe ist kostenlos
Der Entdecker-Rucksack steht allen Kölner Familien zum ersten Mal am Ostermontag, 25. April 2011, zur Verfügung. Ab dann kann er immer sonntags zwischen 11 und 16 Uhr in der ersten Etage des Rautenstrauch-Joest-Museums – vor dem Junior-Museum – ausgeliehen werden. Die Ausleihe ist kostenlos, es muss lediglich ein Pfand hinterlassen werden. Finanziert werden die zehn Rucksäcke von dem Kölner Museumsdienst. Der sucht für die Ausleihe noch ehrenamtliche Helfer.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung