Die Neuausgabe wurde von Dr. Wolfram Hagspiel durch eine umfassende Biographie mit Werkverzeichnis, Literaturangaben und zahlreichen Fotografien ergänzt. Insgesamt wurden 111 Exponate des Buches hergestellt. Hans Heinz Lüttgen, geboren 1895 in Düsseldorf, gilt als eine der schillernsten Persönlichkeiten der Kölner Architekturszene in den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen. Er wirkte als Architekt, Innenarchitekt, Maler und Schriftsteller – ein Avantgardist, der Zeit seines Wirkens in Deutschland den Ideen des Bauhauses und dessen geistigen Umfeldes nahestand.

Viele seiner Kölner Bauten stehen heute nicht mehr, wie die des Luna-Parks nahe dem Zoo oder die zahlreichen Vergnügungsstätten der Harzheim-Betriebe, das „Groß-Köln“ in der Friesenstraße, der „Kaiserhof“ in der Salomonsgasse oder der „Burghof“ in der Hohe Straße. Als prägnante Großbauten blieben das 1934/35 errichtete Wohn- und Geschäftshaus „Prinzenhof“ am Rudolfplatz, das 1937 eingeweihte Krematorium auf dem Westfriedhof und die zusammen mit Manfred Faber 1928-30 in Riehl durchgeführte Siedlungsbebauung der GAG entlang der Boltensternstraße in der Naumann-Siedlung erhalten. 1939 verließ der überzeugte Pazifist Hans Heinz Lüttgen Deutschland. Bis 1942 lebte er in der Schweiz, anschließend in São Paulo in Brasilien. 1948 kam er in die USA und blieb dort in New York, um seine Arbeiten in Architektur, Stadtplanung und Industrie-Design fortzusetzen. Seit 1965 war Lüttgen ausschließlich als Maler und Graphiker, meist mit Architektur-Visionen, tätig. Er starb 1976.

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