Archäologe, militärischer Berater und Autor
1909, mit nur 21 Jahren, reiste Lawrence zu Studienzwecken in den Nahen Osten. Auch danach zog es ihn immer wieder dorthin. Er lernte die Sprache und wurde schließlich Verbindungsmann und militärischer Berater zwischen den aufständischen Arabern und der britischen Regierung. Es gelang ihm, trotz fehlender militärischer Ausbildung, aus den schlecht organisierten arabischen Beduinen eine Truppe zu formen, die mittels Guerillataktik den Osmanen Widerstand leisten konnte. In seinem Werk „Die sieben Säulen der Weisheit“ berichtet Lawrence ausführlich autobiographisch über diesen Krieg und seine Rolle.

Lawrence ist, nicht zuletzt dank David Leans Kinofilm »Lawrence von Arabien« (1962), in Europa und den USA eine der bekanntesten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Zuerst als Held verehrt, kamen seit den 1950er Jahren auch immer häufiger kritische Stimmen auf. Eine Trennlinie zwischen der historischen, der literarischen und der medialen Figur zu ziehen, fällt dem Betrachter häufig schwer. Genau hier möchte die Ausstellung ansetzen und versuchen, ein umfangreiches und differenziertes Bild zu zeichnen.

Wertvolle Exponate in Köln eingetroffen
Wie der Titel der Ausstellung bereits andeutet, steht Lawrences Rolle während des Arabischen Aufstandes gegen das Osmanische Reich besonders im Fokus. Aber auch die Zeit vor und nach dem Ersten Weltkrieg soll thematisiert werden. Unter anderem werden Drucke des Comics aus den 1960er Jahren präsentiert, das seine Rolle im Aufstand der Araber darstellt. Auch Fotografien des Kölner Künstlers Boris Becker von Originalschauplätzen in Syrien und Jordanien finden ihren Platz. Bereits am gestrigen Dienstag trafen zwei ganz besonders wertvolle Exponate ein: Lawrences Schreibmaschine und sein Grammophon. Beide Exponate stehen im Lawrence House in Clouds Hill, das heute von der National Trust verwaltet wird.

Dominic Röltgen für report-k.de | Kölns Internetzeitung