"Jetzt stehen uns die schlimmsten Wochen bevor. Ein Konditionslehrgang ist von allen gefürchtet, da geht es ans Eingemachte. Aber wir wissen ja, wofür wir es machen", sagte Abwehrspielerin Ariane Hingst (1. FFC Frankfurt). Vier Tage lang standen technische Elemente wie das Pass- und Kopfballspiel sowie die Ballkontrolle auf dem Trainingsplan von DFB-Trainerin Silvia Neid. "Wir wollen bei der WM technisch hochklassigen und temporeichen Offensivfußball bieten, sodass der Funke zum Publikum und von dort wieder zurück auf die Mannschaft überspringt", erklärte Co-Trainerin Ulrike Ballweg das Vorhaben des Titelverteidigers und Europameisters. In Bitburg standen Neid nur 15 Spielerinnen zur Verfügung. Die Nationalspielerinnen vom deutschen Meister Turbine Potsdam und des FCR Duisburg stoßen erst in Köln zum DFB-Team. Die Bundesligisten tragen am Sonntag das Halbfinal-Rückspiel der Champions League (Hinspiel: 2:2) in Potsdam aus.

Neids Vorbereitung stört das Engagement in der Königsklasse eher. "Wenn man sich auf eine WM vorbereiten will, will man alle Spielerinnen zusammen haben. Deswegen haben wir den Technik-Lehrgang vorgezogen, weil ich wollte, dass beim Athletik-Lehrgang alle Spielerinnen dabei sind. Nach dem Test gegen Nordkorea fallen die Finalisten wieder weg. Das heißt, wir werden wieder auseinandergerissen", erklärte die Ex-Nationalspielerin, meinte aber auch: "Andererseits freut es mich natürlich, dass wieder eine deutsche Mannschaft im Endspiel steht. Das spricht für den deutschen Frauenfußball."

[sid]