Bereits seit Oktober 2010 hatte die Kripo Köln wegen des Verdachts des schweren Menschenhandels, sexueller Nötigung / Vergewaltigung, räuberischer Erpressung, Freiheitsberaubung und diverser Körperverletzungsdelikte zum Nachteil zwei junger Frauen (22, 26) aus Köln gegen den 30jährigen ermittelt. Gemeinsam mit anderen betreibt der Festgenommene eine Diskothek im Kölner Mediapark. Gleichzeitig absolvierte er die Prüfung für sein parallel betriebenes Medizinstudium.

Im Oktober 2010 hatte die heute 22-Jährige Anzeige gegen den jungen Mann erstattet. Er hatte sie von April 2008 bs Mai 2009 dazu genötigt, in verschiedenen Bordellbetrieben der Prostitution nachzugehen. Dafür hätte sie sogar ihr Studium aufgeben müssen. Im Rahmen dessen sei es immer wieder auch zu erheblichen Gewaltanwendungen gekommen, weil die 22-Jährige sich entweder nicht mehr prostituieren wollte oder die Einnahmen nicht in der geforderten Höhe abgeben konnte. So wurde sie von dem mutmaßlichen Zuhälter mehrfach massiv geschlagen und einmal sogar bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt. Im Mai 2009 gelang es der Frau schließlich, sich von ihrem Peiniger zu trennen.

Im Rahmen der zunächst verdeckt geführten Ermittlungen wurde eine weitere Frau identifiziert, die der 30_jährige ebenfalls zur Prostitution zwang. Die 26-Jährige erstatte zunächst im November 2008 Anzeige, zog diese jedoch zurück, als der 30-Jährige ihr mit Gewalt drohte. Das Strafverfahren wurde daraufhin eingestellt. Im Rahmen der neu aufgenommenen Ermittlungen sagte nun auch die 26-Jährige aus. Im Zuge des Ermittlungsverfahrens wurden gemeinsam mit der Steuerfahndung Köln parallel weitere Objekte in Köln, Bonn und Bornheim durchsucht. Die Ermittlungen dauern an.

[cs, ots]