„Ich freue mich jedes Mal, wenn ich einen älteren Mitarbeiter für mein Unternehmen finde“, sagt Brigitte Becker. Seit 13 Jahren betreibt sie einen Betrieb für Landschaftspflege, der mittlerweile sechs Vollzeitkräfte und acht Aushilfskräfte beschäftigt. Elf von ihnen sind älter als 50 Jahre. Diese Wertschätzung für ältere Bewerber hörte Agenturchef Peter Welters heute gern: „Es gibt so viele leistungsbereite und leistungsfähige Bewerberinnen und Bewerber in der Altersspanne 50 bis 64. Das ist ein Schatz, den es noch zu heben gilt“, so Welters. In Köln waren es Ende März 13.471 Frauen und Männer in dieser Altersklasse, die auf Arbeitssuche waren. Sie hatten in den letzten Monaten weniger als die anderen Altersgruppen vom Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt profitiert.

Mehr ältere Menschen suchen einen Job
Die Zahl der Älteren unter den Beschäftigten steigt seit gut zehn Jahren langsam an: Waren 1999 nur 20,4 Prozent der Beschäftigten in Köln zwischen 50 und 64 Jahre, so waren es 2010 bereits 24,1 Prozent. Noch kräftiger ist der Anteil in Land und Bund geklettert, dort liegt der Anteil älterer Beschäftigter bei knapp 27 Prozent. Welters erklärt: „Ich hoffe sehr, dass wir auch in diesem Jahr eine positive Entwicklung sehen werden. Der Anstieg ist zwar teilweise darauf zurückzuführen, dass die geburtenstarken Jahrgänge in ihrem Betrieb älter werden und insofern der Anteil Älterer in den Belegschaften steigt. Zugleich war aber in den letzten Jahren zu beobachten, dass mehr ältere Arbeitslose eine neue Stelle auf dem ersten Arbeitsmarkt finden.“ Unter den neu Eingestellten waren 2007 nur 9,8 Prozent Ältere, im Jahr 2010 war ihr Anteil um 1,6 Prozentpunkte auf 11,4 Prozent gestiegen.

„Ich hoffe, dass sich die Entwicklung fortsetzt. Wir müssen noch stärker deutlich machen, wie viel ältere Bewerber wir den Unternehmen zu bieten haben“, betonte Welters. „Unter ihnen finden sich überdurchschnittlich viele gut qualifizierte Frauen und Männer, zum Beispiel der Controller mit fast 20 Jahren Berufserfahrung. Zudem sind bei den Älteren in der Regel die klassischen deutschen Sekundärtugenden wie Zuverlässigkeit, Loyalität, Selbstdisziplin stark ausgeprägt“, so Welters weiter. Der Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit Köln berät und unterstützt unter folgender Rufnummer: 01805/66 44 66 (3,9 Cent aus dem Festnetz, maximal 42 Cent/Minute aus dem Mobilfunknetz).

[cs, Agentur für Arbeit]