Die Todesopfer seien nach Aussage der Sprecherin noch in den ausgebrannten Fahrzeugen. Nach ersten Erkenntnissen soll der Unfall, an dem mehr als 40 PKW beteiligt waren, wegen eines Sandsturms geschehen sein. Die Sichtweite soll während des Unfalls weniger als 100 Meter betragen haben, durch den aufgewirbelten Sand sei die Sichtweite allerdings auf unter 50 Meter gesunken. Die Autobahn ist unterdessen in beide Richtungen komplett gesperrt worden.

Sandsturm behindert Bergungsarbeiten nach Massenkarambolage auf A19
Nach der Massenkarambolage auf der A19 bei Rostock sind die Bergungsarbeiten durch aufgewirbelten Ackerstaub behindert worden. Die mehreren hundert Rettungskräfte hatten bis zum Freitagabend zehn Tote geborgen. Etwa 100 Personen seien verletzt, die Zahlen könnten allerdings noch steigen. "Das ist der schlimmste Verkehrsunfall, den Mecklenburg-Vorpommern je erlebt hat", sagte Polizeisprecherin Yvonne Burand. "Man weiß nicht, wo das eine Wrack anfängt und das andere aufhört." Ein Sandsturm hatte am Mittag eine Massenkarambolage auf der vierspurigen Autobahn ausgelöst. Rund 80 Autos waren ineinander gerast, darunter mehrere Lastwagen. Einige Fahrzeuge waren bis zu 50 Meter weit von der Fahrbahn geschleudert worden. Ein tonnenschwerer Gefahrguttransporter war umgekippt und hatte mehrere PKW unter sich begraben. Unbestätigten Berichten zufolge sei der Laster mit Mineralölprodukten beladen gewesen. Infolge der Zusammenstöße waren Feuer ausgebrochen, die zudem vom anhaltenden Sturm angefacht wurden. Etwa 20 Fahrzeuge brannten aus. Der Sand sei wie eine Wand über die Autobahn gefegt, berichten Augenzeugen. Teilweise habe die Sicht unter zwei Metern gelegen. Die Sichtbedingungen verbesserten sich gegen Abend zunehmend, vollständig legte sich der Sturm aber nicht.

9.4.2011
9:50 Uhr >
Nach Massenkarambolage auf A 19: LKW brennt immer noch
Nach der verheerenden Massenkarambolage auf der A 19 bei Rostock brennt noch immer ein Lastkraftwagen. Wie die Polizei am Samstagmorgen mitteilte, sei nicht sicher, ob es sich dabei um den verunglückten Gefahrguttransporter handelt. In der Zwischenzeit konnten die knapp 30 ausgebrannten Fahrzeuge geborgen werden, allerdings dauere die Beseitigung von drei LKW immer noch an, hieß es. Auch die Sperrung der Autobahn bleibe erhalten, wann diese wieder freigegeben werden, sei unklar. Durch den schweren Unfall sei die Fahrbahn stark beschädigt worden. Am Freitagmittag waren auf der A 19 nahe Rostock bis zu 80 Fahrzeuge ineinandergerast, knapp 30 waren in Flammen aufgegangen. Auslöser war ein Sandsturm, der den Fahrern die Sicht nahm. Mindestens acht Menschen kamen ums Leben, 131 Menschen wurden verletzt. Nach Polizeiangaben soll es sich um den schlimmsten Unfall in der Geschichte von Mecklenburg-Vorpommern handeln.

17:30 Uhr > Ermittlungen nach Massencrash auf der A 19 aufgenommen
Im Fall des Massencrashs auf der Autobahn 19 bei Rostock vom Freitagabend hat die Staatsanwaltschaft Rostock die Ermittlungen aufgenommen. Es werde wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung und Körperverletzung in mehreren Fällen ermittelt, so eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Ein Team aus Experten soll nun die Ursache des schweren Massenunfalls klären. Ein Punkt der Ermittlungen wird sein, ob die Verkehrsteilnehmer trotz der schlechten Sicht zu schnell und unvorsichtig unterwegs waren. Der ADAC hatte nach dem Unfall angemerkt, dass die Ursachen bei solchen Massenkarambolagen häufig in zu hohen Geschwindigkeiten bei zu geringer Distanz zum Vorderauto liegen. Bei der Massenkarambolage mit 80 Fahrzeugen waren am Freitagabend acht Menschen ums Leben gekommen und 131 verletzt worden, nachdem ein Sandsturm die Sicht innerhalb von wenigen Sekunden stark verschlechtert hatte. Die Verunglückten sollen aus mindestens sechs Bundesländern stammen, darunter Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen.

[dts]