Vor 25 Jahren erklangen die ersten Töne in der Kölner Philharmonie. Der damalige Gürzenich-Kapellmeister Marek Janowski weihte den neuen Konzertsaal mit Gustav Mahlers 8. Sinfonie, die „Sinfonie der Tausend“, ein. Anlässlich dieses Jubiläums lässt Markus Stenz die Sinfonie zu Beginn der Spielzeit 2011/ 2012 noch einmal aufleben. Rund 50 Konzerte spielt das Gürzenich-Orchester in jeder Spielzeit. In der laufenden Saison besuchten bereits über 38.000 Zuhörer eines der bereits stattgefunden 25 Konzerte. Damit lag die Auslastung bei rund 92 Prozent. Und auch für die kommende Saison hat Kapellmeister Stenz viel vor.

Neu: "Experiment Klassik" mit Ranga Yogeshwar
Ganz neu wird in der kommenden Spielzeit die Reihe "Experiment Klassik" sein, die Stenz zusammen mit dem Wissenschaftsjournalisten Ranga Yogeshwar anbietet. In ihrem ersten Konzert werden sie Igor Strawinskys „Le sacre du printemps“ untersuchen. Zu den weiteren Highlights der Saison werden sicherlich folgende Konzerte gehören: Die georgische Pianistin Elisabeth Leonskaja ist mit Schumanns Klavierkonzert zu erleben, der Geiger Thomas Zehetmair mit Béla Bártoks 2. Violinkonzert. Und die international gefeierten französischen Brüder Renaud und Gautier Capuçon kehren mit ihrem Kammermusikpartner Frank Braley für Beethovens Tripelkonzert zurück. Zudem spielt der Pianist Lars Vogt das 1. Klavierkonzert von Brahms. Ihr Debüt beim Gürzenich-Orchester geben der Klarinettist und Komponist Jörg Widman, der seine eigene „Elegie“ spielen wird, der Cellist Johannes Moser mit Tschaikowskys Rokoko-Variationen, die Geigerin Patricia Kopatchinskaja mit Mozarts Violinkonzert A-Dur KV 219, Leonard Elschenbroich mit Camille Saint-Saëns 1. Cellokonzert und der gerade erst 15 Jahre alte Pianist Jan Lisiecki mit dem 1. Klavierkonzert von Frédéric Chopin. Bruno Feldkircher, Solotrompeter des Gürzenich-Orchesters, ist mit dem spätbarocken Trompetenkonzert von Johann Baptist Georg Neruda zu erleben.


Foto oben: Gürzenich-Kapellmeister Markus Stenz



Haydn-Sinfonien – Chaos in der Musik
Markus Stenz setzt seine intensiven Interpretationen der Haydn-Sinfonien mit der 90. fort. Er widmet sich dem Phänomen „Chaos in der Musik“ in einem Programm mit Werken von Igor Strawinsky, Haydn und des französischen Barockkomponisten Jean-Fery Rebel. Schuberts „Unvollendete“ kontrastiert er mit der „Symphony“ des Engländers Julian Anderson von 2003; die 3. Sinfonie von Brahms mit den magischen Klangwelten der Finnin Kaija Saariaho und ihrer „Laterna Magica“. Der Ehrendirigent des Gürzenich-Orchesters Dmitrij Kitajenko stellt die Sinfonie in Es-Dur von Pjotr I. Tschaikowsky vor, eine Rekonstruktion aus Skizzen und dem Klavierkonzert in Es-Dur.

Kommende Stars stellen sich vor
Auch die kommenden Stars werden zu erleben sein: der Bremer GMD Markus Poschner und der Kolumbianer Andrés Orozco-Estrada, der mit gerade 33 Jahren bereits die wichtigsten Orchester von den Wiener Philharmonikern bis zum Mahler Chamber Orchestra dirigierte. An Karfreitag führt das Gürzenich-Orchester die Tradition der Passionskonzerte mit Bachs Matthäuspassion fort. Die stets gut besuchten Familien- und Kinderkonzerte werden weiter ausgebaut, fortgesetzt werden auch die Kammerkonzerte und PhilharmonieLunch (in Kooperation mit KölnMusik), und natürlich der 3. Akt: ein zuvor nicht bekanntgegebener Programmpunkt am Ende der Sinfoniekonzerte.

Wie in den vergangenen Spielzeiten wird es auch in der kommenden Saison das Angebot "Go live!" geben. Nahezu alle Live-Konzerte des Gürzenich-Orchesters werden live mitgeschnitten und können dann direkt im Anschluss an die Veranstaltung auf CD erworben werden. Seit Oktober 2005 entstanden so 170 verschiedene Mitschnitte von rund 60 Konzertprogrammen, darunter Ur- und Erstaufführungen, die erstmals auf Tonträger erschienen. Durchschnittlich nehmen 120 Zuhörer an jedem Konzertabend das Angebot wahr. Insgesamt wurden bis heute über 18.000 CDs verkauft.

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