„Sport verbindet – Generationen, Völker und Kulturen“, betonte heute Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters bei der Begrüßung zur Kölner Sportrede 2011 im Rathaus der Stadt. Darüber hinaus könne Sport Kindern und Jugendlichen wichtige Werte vermitteln – etwa Respekt vor dem Gegner, Einsatzbereitschaft und Leistungswillen, aber auch Spaß und Lebensfreude, erklärte Roters. Umso bedauerlicher sei es, dass die Kommunen angesichts der finanziell schwierigen Lage auch im Bereich der Sportförderung Einschnitte vornehmen müssten.

Münchens Oberbürgermeister zu Gast
Derzeit wird die öffentliche Sportförderung in Deutschland laut der Führungs-Akademie des Deutschen Olympischen Sportbundes zu 80 Prozent aus kommunalen Kassen geleistet. Eine nachhaltige Sportentwicklung sei daher auf von den Finanzierungsmöglichkeiten der Kommunen vor Ort abhängig. Dabei würden jedoch auch die Kommunen selbst vom Sport profitieren. Insbesondere Großveranstaltungen nähmen für sich in Anspruch, in den Austragungsorten für mehr Mobilität zu sorgen, Identifikation zu stiften und weltweite Aufmerksamkeit auch auf die Gastgeber-Stadt zu lenken.

Das weiß auch Christian Ude, Münchens Oberbürgermeister. Der gelernte Journalist und Rechtsanwalt bewirbt derzeit als stellvertretender Vorsitzender der Gesellschaftsversammlung des Aufsichtsrats seine Heimatstadt als beste Wahl für die Olympischen und Paralympischen Winterspiele 2018. Über die Bewerbung und die Sportförderung in Zeiten knapper kommunaler Kassen sprach Ude heute als Referent bei der Kölner Sportrede 2011 im Kölner Rathaus. Dort verteidigte er trotz eines Finanzlochs deutscher Kommunen von mehr als 40 Milliarden Kassenkredite die Bewerbung Münchens und seiner bayerischen Partnergemeinden um die Austragung der Winterspiele 2018: „Die Investitionen in Olympia sind die nachhaltigsten Geldausgaben, die man sich vorstellen kann“, betonte Ude.

"Die vorhandenen Sportstätten intensiver nutzen“
München sei mit der Austragung der Sommerspiele 1972 noch heute das beste Beispiel. Ohne die Einhaltung eines straffen Entwicklungszeitplans hätten sich kommunal bedeutende Wohnungsbauprojekte oder infrastrukturelle Maßnahmen wie der Ausbau von Verkehrswegen kaum zukunftsorientiert vorantreiben lassen. Hinzu komme, so Ude weiter, dann auch noch die psychologische Bedeutung eines solchen Engagements. München 1972 war wichtig für die Überwindung einer belastenden Vergangenheit. Winterspiele 2018 forcieren nicht nur Investitionsprogramme, sondern prägen auch die zukünftige Wahrnehmung unseres Landes in der Welt. Zudem hat ein solches Weltereignis eine beispiellose Bedeutung für die Integration in den Kommunen ebenso wie im Weltmaßstab. Als Christian Ude auf die knappen Kassen der deutschen Kommunen zu sprechen kam, konnte er sich Kritik an manche Sportarten und deren Repräsentanten in den nationalen und internationalen Verbänden nicht ersparen: „Was die Ausstattung von Sportstätten anbetrifft, so müssen wir hinterfragen, ob viele Anforderungen und Änderungen an Reglements nicht überzogen sind. Auf jeden Fall müssen wir die vorhandenen Sportstätten intensiver nutzen“, so Ude abschließend.

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