Erik Zabel übernimmt sportliche Leitung
Adrenalin pur verspricht der Bahnradsport. Auf einer Holzbahn sprinten die Athleten mit bis zu 65 Stundenkilometern entlang. Auch in Köln soll der Sport nun wieder ein Highlight erhalten: Ab dem Herbst 2012 soll das 6 Tage-Rennen auf dem Gelände der Koelnmesse wieder aufleben. „Es ist extrem wichtig, dass auch in Deutschland solche Rennen stattfinden, sonst droht dem Sport hier das Aussterben“, betonte heute Rad-Profi Leif Lampeter. Er selbst will 2012 in der Koelnmesse dabei sein. Extra für das Event wird dann in Halle 9 der Messe eine Radsportbahn aufgebaut. Die Bahn stammt aus den Niederlanden. Innerhalb nur acht Stunden kann sie in der Koelnmesse aufgebaut werden. Die Bahn ist 200 Meter lang  und hat, so der ehemalige Radprofi Erik Zabel „die optimale Länge für ein 6 Tage-Rennen“. Zabel, Deutschlands erfolgreichster Profi-Fahrer, hat die sportliche Leitung für das Event in Köln übernommen. Im Herbst 2012 will er mindestens 14 Teams in der Koelnmesse präsentieren. Dabei wünscht er sich neben deutschen Profis auch Teams aus Belgien, den Niederlanden und Australien in Köln. Darüber hinaus will Zabel auch jungen Talenten wie etwa dem in Köln geborenen Hans Pirius eine Plattform bieten.

Und auch bei den angebotenen Disziplinen will Zabel eine bunte Mischung. Es soll „ein runder Bogen von der Tradition bis in die Moderne“ werden, erklärte Zabel heute. Dazu sollen die Sportler in verschiedenen kurzen Zeitfahren, aber auch in Mannschafts-Ausscheidungen gegeneinander antreten. Dazu sollen Runderekorde und eine „Jagd“ über eine Stunde geben, wie sie bereits früher in Köln stattfanden. „Wir wollen den Rennfahrern wieder mehr abverlangen. Denn je besser und härter der Sport, desto mehr Stimmung herrscht auf den Tribünen, betonte Christian Stoll, Geschäftsführer Sixdays Management. Nur am letzten Abend des Rennens soll die Jagd daher die übliche Dauer von 45 bis 50 Minuten nicht überschreiten. „Hier müssen die Fahrer dann sofort zur Sachen kommen“, so Stoll.

„Die Zeit der großen Hallen ist vorbei“
Neben dem Bahnradsport soll das 6 Tage-Rennen zu einem Event für die ganze Familie werden. So soll das Sportereignis immer in der Woche des Elften im Elften stattfinden. „Wir wollen den Karneval auch bei dem Event einbeziehen“, sagte Stoll heute. So sollen etwa bekannte Kölner Bands in der Messe auftreten. Zunächst haben die Veranstalter nun mit der Koelnmesse einen Vertrag über drei Jahre unterschrieben. Dabei soll das 6 Tage-Rennen in der Halle 9 der Koelnmesse ausgetragen werden. 5.000 bis 6.000 Besucher können dort dann jeden Abend den Bahnradsport verfolgen. „Die Zeit der großen Hallen ist vorbei“, erklärte heute Christian Stoll, Geschäftsführer Sixdays Management. Statt in einer großen, aber leeren Halle setzte man nun auf kleinere Veranstaltungsorte. Das sei auch für die Zuschauer letztlich günstiger. So sollen die Tickets für das Rennen in Köln durchschnittlich 25 Euro kosten. Dabei sollen auch Karten für Stehplätze zum Preis von 10 Euro geben.

“Kult-Klassiker“ kehrt an den Rhein zurück
Über Jahrzehnte pflegte Köln den Bahnradsport und lud zwischen 1928 und 1998 zu einem 6 Tage-Rennen in die Domstadt ein. An das letzte Rennen kann sich auch Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters noch erinnern. „ich war damals in der Halle“, erzählte er heute. Damals fand das Event noch in der Kölner Sporthalle auf dem Messegelände statt, die 1999 abgerissen wurde. Die Stadt habe zunächst versucht, das Radrennen in der Kölner Arena durchzuführen, berichtete Roters. Er selbst habe mit der Arena Gespräche geführt. Doch die Arena sei dafür technisch nicht ausgerüstet gewesen, so Roters. Umso erfreuter zeigte er sich heute, dass der „Kult-Klassiker“, soRoters nach Köln zurückkehren wird.

„Ich bin zuversichtlich, dass sich die Kölner für das Rennen begeistern werden“, betonte Kölns Oberbürgermeister Roters. Er kündigte an, dass die Stadt das Rennen unterstützten werde. „Wir wollen hier in Köln wiederkehrende Sportereignisse anbieten“, so Roters, um Köln als Sportstadt zu stärken. Diesem Vorhaben hat sich auch die Koelnmesse angeschlossen. So will die Messe in ihren Halen künftig verstärkt auch Spotevents durchführen. Vereinbart wurden etwa schon die Ausrichtung der Hallenhockey-WM 2015 sowie der Grand Slam im Beach Volleyball. 

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung