17:35 Uhr > OB Roters schreibt an japanischen Amtskollegen in Kyoto
In einem Schreiben hat sich Oberbürgermeister Jürgen Roters an seinen Amtskollegen in der japanischen Partnerstadt Kyoto gewandt und ihm seine Trauer nach den Katastrophen in Japan zum Ausdruck gebracht. In dem Schreiben heißt es: „Es ist nicht leicht, angesichts der schockierenden Nachrichten nach dem schrecklichen Erdbeben und dem Tsunami Worte zu finden, aber ich möchte Ihnen und den Bürgerinnen und Bürgern von Kyoto die tiefe Sympathie und Solidarität der Mitglieder des Rates der Stadt Köln, der Bürgerschaft Ihrer Partnerstadt Köln und auch von mir selbst ausdrücken. Wir trauern um die Menschen, die ihr Leben verloren haben. Unsere Gedanken sind bei den Menschen, die verletzt oder ihrer Familie und ihres Eigentums beraubt wurden in den Regionen, die von der Naturkatastrophe und dem Nuklearunglück in den Regionen betroffen sind. Wir bewundern die Anstrengungen Ihres Landes, die Krise unter Kontrolle zu bekommen und hoffen gemeinsam mit Ihnen auf einen guten Ausgang. Mein verehrter Kollege, lassen Sie mich bitte wissen, ob es irgendeine Möglichkeit gibt, wie wir die Hilfsmaßnahmen Ihres Landes für die verwüsteten Gebiete unterstützen können. Es wäre uns eine Ehre, an Ihrer Seite zu stehen in dieser beispiellos tragischen Situation.“

berbürgermeister Jürgen Roters und seine Frau Angela nehmen heute Abend um 18.30 Uhr im Kölner Dom an einem Gedenkgottesdienst für die Opfer der Tsunami- Katastrophe in Japan teil, zu dem vor allem die Mitglieder der japanischen Gemeinden und Gruppierungen in Deutschland eingeladen sind. Der Trauergottesdienst soll ebenfalls ein sichtbares Zeichen der Solidarität sein.

17:30 Uhr > Morgen: Große Anti-Atom-Demo in Köln
Für morgen haben mehrere Organisationen zu Großdemos im gesamten Bundesgebiet aufgerufen. Auch in Köln werden mehrere zehntausend Demonstranten erwartet. Infos zu dem Ablauf der Demo sowie zu Verkehrsbehinderungen in der Innenstadt finden Sie hier >>>.


16:45 Uhr >
EU will Japan offenbar mit Freihandelspakt unterstützen

Die Europäische Union (EU) will der japanischen Regierung offenbar einen Freihandelspakt anbieten. Das berichtet die japanische Nachrichtenagentur Kyodo am Freitag. Demnach solle das Land mit besseren Handelsbedingungen bei der Bewältigen der Krise nach dem schweren Erdbeben und dem darauf folgenden Tsunami unterstützt werden. Die EU solle auf einem Gipfel beider Parteien im Mai "die potentielle Aufnahme von Verhandlungen" für eine Handelseinigung anbieten, habe es am Rande des EU-Gipfels am Freitag geheißen. Der britische Premierminister David Cameron sprach sich bereits für eine entsprechende Abmachung aus.

15:03 Uhr >
Parlamentsgutachter äußern verfassungsrechtliche Zweifel an Atom-Moratorium
Der Wissenschaftliche Dienst des Bundestages hat verfassungsrechtliche Zweifel am Vorgehen der Bundesregierung in der Kernkraftfrage geäußert. In einer am Donnerstag fertig gestellten vertraulichen Expertise, die der "Saarbrücker Zeitung" (Sonnabendausgabe) vorliegt, heiße es, sofern Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu Beginn von einer "Aussetzung" der Laufzeitverlängerung oder einem "Moratorium" gesprochen habe, würde ein solcher Beschluss gegen dass Grundgesetz verstoßen. Wörtlich schreiben die Gutachter: "Eine Aussetzung der Geltung der Laufzeitverlängerung wäre verfassungsrechtlich nicht möglich." Auch die vorübergehende Abschaltung der sieben ältesten Meiler sei verfassungsrechtlich umstritten. Zwar sehe das Atomgesetz die zwangsweise Abschaltung von Kraftwerken vor. Umstritten sei aber, ob dafür eine komplett neue Art von Gefahr notwendig sei oder ob eine Neubewertung der bekannten Gefahren ausreiche.

14:45 Uhr > Kern in Fukushima-Reaktor 3 möglicherweise beschädigt
Im japanischen Unglücks-Atomkraftwerk Fukushima ist der Reaktordruckbehälter im Block 3 möglicherweise beschädigt worden. Das teilte der AKW-Betreiber Tepco heute mit. Nach Ansicht der japanischen Reaktorsicherheitsbehörde (NISA) deute die Verstrahlung von Arbeitern mit 10.000-fach erhöhter Radioaktivität auf eine "erhebliche Schädigung" in dem Block hin. Laut den Experten gab es entweder eine partielle Kernschmelze mit einer Beschädigung des Reaktorbehälters oder eine Überhitzung des Abklingbeckens für abgebrannte Kernbrennstäbe. Dies würde zu einem massiven Anstieg der Radioaktivität im Umkreis des Kraftwerks führen. Nach Angaben der Regierung deuten Daten aber daraufhin, dass die Sicherheitshülle um den Reaktorkern immerhin noch teilweise in Takt ist.

13:15 Uhr > Erdbeben der Stärke 6,4 vor Ostküste Japans
Vor der Ostküste Japans hat sich am Freitag erneut ein Erdbeben mittlerer Stärke ereignet. Geologen der US-Erdbebenwarte gaben einen Wert von 6,4 auf der Magnituden-Skala an. Diese Werte werden oft später korrigiert. Das Beben ereignete sich um 20:36 Uhr Ortszeit (12:36 Uhr MEZ) circa 108 Kilometer östlich von Sendai. Auch das Erdbeben, welches am 11. März einen Tsunami auslöste, hatte sein Epizentrum vor der Ostküste Japans. Es gilt als stärkstes Beben in Japan seit Beginn der dortigen Erdbebenaufzeichnungen und war zudem Auslöser zweier weiterer Katastrophen in der Region: einem bis zu 23 Meter hohen Tsunami sowie Unfällen in mehreren Kernkraftwerken Ostjapans.

10:05 Uhr > Gedenkstunde in Düsseldorf – Gedenkgottesdienst im Kölner Dom
Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen hat heute alle Bürger zu einer Gedenkstunde zusammen mit dem Japanischen Generalkonsul und allen japanischen Mitbürgern eingeladen. Die Gedenkstunde soll am kommenden Sonntag, 27. März 2011, um 15.30 Uhr im Düsseldorfer Nordpark stattfinden – unweit des Japanischen Gartens unter freiem Himmel. Die Regierung empfiehlt zur Anreise die Benutzung von öffentlochen Verkehsmitteln: Linien U 78 und U 79, Haltestelle Aquazoo; von dort 3 Min. Fußweg bis zur Wiese. Heute Abend findet zudem ein Gedenkgottesdienst mit Weihbischof Dr. Heiner Koch, dem Beauftragten der Deutschen Bischofskonferenz für die Auslandsseelsorge, in Kölner Dom statt. Gemeinsam soll für die Opfer der Katastrophe in Japan gebetet werden. Hierzu laden die Japanischen Katholischen Gemeinden in Köln und Düsseldorf ein. Beginn ist um 18.30 Uhr.

10:00 Uhr > Michael Douglas drückt Mitgefühl für japanische Erdbeben-Opfer aus
US-Schauspieler Michael Douglas hat den Opfern der Erdbeben- und Tsunami-Katastrophe in Japan sein Bedauern ausgedrückt. Während eines Treffens mit dem UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon sagte der 66-jährige: "Wir sind mit ganzem Herzen bei den Bewohnern Japans, die mit dieser Katastrophe leben müssen." Die Japaner hätten eine lange Geschichte im Wiederaufbau des Landes nach Naturkatastrophen und von Menschenhand herbeigeführten Katastrophen. Douglas besuchte das UN-Hauptquartier, um eine Unterschriftenliste zu übergeben, die die Staats- und Regierungschef der Welt zur Abschaffung aller Atomwaffen auffordert. Der US-Schauspieler wurde mit Filmen wie "Basic Instinct" und "Wall Street" international bekannt.

09:57 Uhr > NRW-Innenminister Jäger rügt Merkels Atom-Krisenmanagement
Der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD) hat die Strategie von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im Umgang mit Atomenergie in Deutschland als "Kungelei" bezeichnet. In einem Interview sagte Jäger der "Neuen Westfälischen", es mache ihn "sauer", dass Merkel ausschließlich mit den sechs CDU-Ministerpräsidenten, in deren Bundesländer Kernkraftwerke stehen, Gespräche über die Konsequenzen aus den Reaktor-Unfällen im japanischen Fukushima führe. "Bei diesem GAU sind alle betroffen", so der SPD-Politiker. Er selbst habe gerade in Aachen mit seinem niederländischen Amtskollegen Ivo Opstelten über grenzübergreifenden Katastrophenschutz geredet, sagte Jäger. Aus seiner Sicht seien die deutschen Atomkraftwerke "überhaupt nicht sicher", so der NRW-Innenminister weiter. Sie seien insbesondere fast gar nicht gegen Flugzeugabstürze geschützt. Merkel habe bei der Vereinbarung zur Laufzeitverlängerung die Sicherheit "gegen Geld verkauft".


09:50 Uhr >
Arbeiten an Reaktoren 1 und 2 gestoppt
Die Arbeiten an den Reaktoren 1 und 2 des japanischen Unglücks-Atomkraftwerks Fukushima sind heute gestoppt worden, nachdem stark radioaktiv belastetes Wasser gefunden wurde. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Kyodo. Am Donnerstag wurden bei Arbeiten im Reaktor 3 des Kraftwerks drei Techniker verstrahlt, als sie während ihres Einsatzes in Wasser mit zehntausendfach erhöhter Strahlung standen. Es besteht die Befürchtung, dass es in Reaktor 3 zu einer Beschädigung des Reaktorkerns gekommen ist. Dies würde zu einem massiven Anstieg der Radioaktivität im Umkreis des Kraftwerks führen. Nach Angaben der Regierung deuten Daten aber daraufhin, dass die Sicherheitshülle um den Reaktorkern immerhin noch teilweise in Takt ist.

09:45 Uhr > Japan: Verstrahlte Arbeiter offenbar nur leicht verletzt
Die zwei Japaner, die am Donnerstag bei ihren Arbeiten im Krisen-AKW Fukushima I unmittelbar radioaktiver Strahlung ausgesetzt waren, sind vorerst offenbar nur leicht verletzt. Den Männern war Berichten der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo zufolge hochgradig kontaminiertes Wasser in ihre Schuhe gelaufen, weswegen sie in ein Krankenhaus gebracht und untersucht worden. Die Männer haben vermutlich Verbrennungen an den Beinen erlitten. Die zwei Männer mit eingerechnet, bedeutet dies, dass mittlerweile 17 Arbeiter im Kraftwerk einer Strahlenbelastung von mehr als 100 Millisievert ausgesetzt waren. 100 Millisievert entspricht der eigentlichen Obergrenze, bis zu der es Menschen im Notfall erlaubt ist, sich der Strahlung auszusetzen.

Angesichts der krisenhaften Umstände, wurde die Obergrenze auf 250 Millisievert angehoben. Unterdessen wurden erhöhte Konzentrationen von radioaktiven Jod-131 in Nahrungsmitteln und Trinkwasser festgestellt. Zuletzt wurde eine Belastung von 298 Becquerel pro Kilogramm Wasser festgestellt. Die Behörden rieten davon ab, Kindern Leitungswasser ab einer Belastung von 220 Becquerel zu verabreichen. "Das ist ein Grenzwert. Das ist also ein Wert, wo man auf alle Fälle aufpassen würde und wo man die Leute warnen würde. Wirklich gefährlich sind die nach unserem Wissen noch nicht", sagte der deutsche Radiologe Heyo Eckel im Gespräch mit dem Deutschlandfunk am Donnerstag. Im Weiteren schätzte Eckel ein, dass die Distanz von 240 bis 250 Kilometern zwischen Tokio und Fukushima I eine sichere Entfernung ist: "Bis jetzt scheint es eine Entfernung zu sein, die nicht bedenklich ist. Aber so weit ist die Entfernung nicht, das wissen wir aus Tschernobyl, dass die Russen damals an der Westgrenze der damaligen Sowjetunion Wolken haben abschießen lassen, weil sie Angst hatten, dass die Wolken Moskau erreichen würden", so Eckel.

Mehr zum Thema:
Die Mahnwache vor dem Kölner Dom am Montag, 14.3.2011 >

Unsere Liveticker zur Lage in Japan:

Liveticker und Berichte vom Samstag 12.3.2011 lesen

Liveticker und Berichte vom Sonntag 13.3.2011 lesen

Liveticker und Berichte vom Montag 14.3.2011 lesen


Liveticker und Berichte vom Dienstag 15.3.2011 lesen

Liveticker und Berichte vom Mittwoch 16.3.2011 lesen


Liveticker und Berichte vom Donnerstag 17.3.2011 lesen


Liveticker und Berichte vom Freitag 18.3.2011 lesen


Liveticker und Berichte vom Sonntag 20.3.2011 lesen


Liveticker und Berichte vom Montag 21.3.2011 lesen


Liveticker und Berichte vom Mittwoch 23.3.2011 lesen

[cs, dts]