18:30 Uhr > Japanischer Premier Kan verspricht Transparenz in der Atomkrise
Der japanische Premierminister Naoto Kan hat in einem Telefongespräch mit dem EU-Ratspräsidenten Herman van Rompuy "maximale Transparenz" gegenüber der internationalen Gemeinschaft in der Atomkrise versprochen. Zuvor hatte die Internationale Atomenergiebehörde (IAEO) Bedenken geäußert, dass gewisse Informationen über die Situation im Krisen-AKW Fukushima I nicht vorliegen würden. Dazu zählen die Temperatur im Reaktor 1, sowie die Temperaturen der Abklingbecken in den Blöcken 1, 3 und 4. Die IAEO bezeichnete die Lage weiterhin als "sehr ernst". Unterdessen ist es den Arbeitern am AKW Fukushima I gelungen, alle sechs Reaktoren wieder an das Stromnetzwerk anzuschließen, wie der Kraftwerksbetreiber Tepco mitteilte. Bis die Kühlsysteme wieder in Betrieb genommen werden können, würden allerdings noch einige Tage vergehen. Die nukleare Krisensituation ist entstanden, als ein Tsunami infolge des Erdbebens vom 11. März die Kühlsysteme des Kernkraftwerkes zerstörte. Als Konsequenz erhitzten sich die Reaktoren und eine Kernschmelze drohte einzutreten. Eine technische Überprüfung während der kommenden Tage soll nun zeigen, ob die Kühlsysteme noch intakt sind und ob sie wieder in Betrieb genommen werden können.

17:56 Uhr > Ex-Linke-Chef Lafontaine wirft Grünen falsche Energiepolitik vor
Ex-Linke-Chef Oskar Lafontaine wirft Bündnis 90/Die Grünen vor, bei der Energiepolitik "aufs falsche Pferd" gesetzt zu haben. Dies habe sich bei der Wahl in NRW gezeigt. "Wir hatten die Verstaatlichung, die Rekommunalisierung der Energieversorgung verlangt", sagte Lafontaine der Tageszeitung "Die Welt" (Mittwochsausgabe). Das sei für die Grünen ein Grund gewesen, nicht mit der Linken zusammenzuarbeiten. Eine Energiewende sei aber nicht möglich, "solange die Gewinnmaximierung das Handeln der großen Energiekonzerne bestimmt", sagte Lafontaine: "Die Grünen werden noch lernen: Es gibt keinen grünen Kapitalismus."

17:50 Uhr > Italien will Pläne für Wiedereinstieg in Atomenergie vorübergehend aussetzen
Die italienische Regierung will ihre Pläne für den Wiedereinstieg in die Atomenergie für zwölf Monate aussetzen. Das gab nach Informationen der italienischen Nachrichtenagentur "Ansa" der Minister für wirtschaftliche Entwicklung, Paolo Romani, bekannt. Hinsichtlich der angekündigten AKW-Stresstests der EU und der Sicherheit von Kernkraftwerken, möchte man den italienischen Bürgern so ein Maximum an Informationen garantieren, so Romani. Die endgültige Entscheidung über das einjährige Moratorium werde den Angaben zufolge am Mittwoch in einer Kabinettssitzung fallen.

14:30 Uhr > Japanischer Kraftwerksbetreiber entschuldigt sich bei Betroffenen der Atomkatastrophe
Der japanische Kraftwerksbetreiber Tepco, der das Unglücks-AKW Fukushima betreibt, hat sich bei den Menschen, die aus dem Umland des Atommeilers evakuiert werden mussten, entschuldigt. Wie die japanische Nachrichtenagentur Kyodo berichtet, besuchte Norio Tsuzumi, Vizepräsident des Unternehmens, ein Notlager am Rand der Evakuierungszone und sagte, es tue der Unternehmensführung leid, dass sie den Leuten so viel Mühe bereite. Unterdessen ist es den Technikern gelungen alle sechs Reaktoren des Atomkraftwerks an die Stromversorgung anzuschließen. Angeschaltet wurde diese aber noch nicht, so dass auch noch keine automatisierte Kühlung der Brennstäbe stattfindet. Allerdings könnten in den nächsten Tagen neue Probleme auftreten. So geht der Deutsche Wetterdienst (DWD) davon aus, dass der Wind, der bisher in Richtung Meer weht, sich in den nächsten Tagen in Richtung Tokio drehen wird. Dies könnte für eine erhöhte radioaktive Strahlung in der Millionenmetropole sorgen. Zudem warnten die Behörden vor weiteren schweren Nachbeben. Beben mit der Stärke sieben oder mehr seien möglich.

Merkel will Ethikkommission über Atomzukunft beraten lassen
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will eine Ethikkommission über die Zukunft der Atomenergie in Deutschland beraten lassen. Das erklärte Merkel am Dienstag nach einem zweiten Atom-Gipfel in Berlin. Der frühere Umweltminister Klaus Töpfer (CDU) und der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), Matthias Kleiner, sollen dem Gremium vorstehen. Zudem gehören weitere namhafte Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kirchen dem "Rat der Weisen" an. Die Kommission soll laut Merkel den gesellschaftlichen Dialog über die Atomkraft voranbringen. Eine zweite Kommission soll hingegen hauptsächlich Fragen zu den Sicherheitsüberprüfungen klären. An dem zweite Atom-Gipfel hatten neben den Unions-Regierungschefs der Länder mit AKW-Standorten auch Wirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) und Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) teilgenommen. Nach der Atomkatastrophe im japanischen Kraftwerk Fukushima hatte Merkel nach einem ersten Atomgipfel in der vergangenen Woche ein dreimonatiges Moratorium für die Laufzeitverlängerung verkündet. Im Zuge dessen wurden sieben ältere deutsche Atomkraftwerke vorübergehend vom Netz genommen. Der Reaktor in Neckarwestheim I wurde endgültig abgeschaltet.

Neue Infos zur Anti-Atom-Demo am 26.3.in Köln:
Die Veranstalter haben mittlerweile eine detaillierten Plan erarbeitet.

START- UND TREFFPUNKT 1 – Auswärtige die zur Demo anreisen:
Alle, die nicht aus Köln kommen, sollten mit Bahn und Bus zum Bahnhof Köln-Deutz anreisen, so der Veranstalter. Es soll dort einen deutlich sichtbaren Treffpunkt geben.
11:30 Uhr  Bahnhof Köln-Deutz, Hauptausgang Ottoplatz
12:00 Uhr  kleine Kundgebung vor dem Deutzer Bahnhof
13:00 Uhr  Demozug zum Haupt-Kundgebungsgelände "Deutzer Werft" (etwa 600 Meter)

START- UND TREFFPUNKT 2 – Für die Kölnerinnen und Kölner
Für alle Kölnerinnen und Kölner sieht der Plan der Veranstalter vor, dass man sich gemeinsam am Neumarkt trifft und von dort zum Hauptkundgebungsplatz der Deutzer Werft zieht.
11:00 Uhr  Köln-Innenstadt, Neumarkt
Von dort aus gibt es einen Demozug durch die Innenstadt zum Haupt-Kundgebungsgelände "Deutzer Werft".

KUNDGEBUNG
13:00 Uhr  Vorprogramm
14:00-16:00 Uhr  Kundgebung (mit Reden, Musik und Kabarett)
16:00-17:00 Uhr  Musikalischer Ausklang der Kundgebung

Für die Grünen in NRW die auch zur Teilnahme an der Anti-Atom-Großdemo am 26. März in Köln aufgerufen haben, sitzen die Kanzlerin und ihr Umweltminister Röttgen die Atomdebatte nur aus. Fest machen die Grünen dies am drei Monate gültigen Moratorium. Die Grünen fordern die sofortige Stillegung der ältesten sieben AKW´s und eine Rücknahme der Laufzeitverlängerung: "Wir wollen das Atomzeitalter in Deutschland bis spätestens 2017 beenden und alle Atomkraftwerke endgültig stilllegen." Nach Angaben der Kölner Polizei haben die Veranstalter 50.000-60.000 Teilnehmer angemeldet.

Mehr zum Thema:
Die Mahnwache vor dem Kölner Dom am Montag, 14.3.2011 >

Unsere Liveticker zur Lage in Japan:

Liveticker und Berichte vom Samstag 12.3.2011 lesen

Liveticker und Berichte vom Sonntag 13.3.2011 lesen

Liveticker und Berichte vom Montag 14.3.2011 lesen


Liveticker und Berichte vom Dienstag 15.3.2011 lesen

Liveticker und Berichte vom Mittwoch 16.3.2011 lesen


Liveticker und Berichte vom Donnerstag 17.3.2011 lesen


Liveticker und Berichte vom Freitag 18.3.2011 lesen


Liveticker und Berichte vom Sonntag 20.3.2011 lesen


Liveticker und Berichte vom Montag 21.3.2011 lesen


[dts, ag, cs]