Etwa 26 Prozent der untersuchten Tierarten, 12 Prozent der Pflanzenarten und 38 Prozent der Lebensräume reagieren negativ auf die Klimaerwärmung oder werden noch negativ darauf reagieren. Auf diese Ergebnisse kam eine neue Studie des Umweltministeriums. In der Studie wurden rund 1.900 Pflanzen- und über 1.200 Tierarten sowie 48 verschiedene Lebensräume untersucht. Es handelt sich um die erste Studie bundesweit, die bestimmte Artengruppen vollständig auf ihre Klimaempfindlichkeit untersucht hat. Vor allem Kälte liebende Arten, die nicht auf kühlere Regionen ausweichen können, werden laut Studie durch den Klimawandel beeinträchtigt. Auch Arten der Feuchtlebensräume, zum Beispiel Amphibien oder Fische, können negativ beeinflusst werden. „Klimaschutz und Artenschutz gehören eng zusammen. Wir können unsere heimische Artenvielfalt nur schützen, wenn wir auch unser Klima schützen. Nordrhein-Westfalen hat sich dafür ehrgeizige Klimaschutzziele gesetzt“, sagte Umweltminister Johannes Remmel.

Reptilien sind die Gewinner des Klimawandels
Laut der Studie werden bestimmte Arten von den zu erwartenden höheren Temperaturen auch profitieren können. So können sich Wärme liebende Arten wie Reptilien oder Heuschrecken ausbreiten oder sich neu in Nordrhein-Westfalen ansiedeln. Darüber hinaus zeigt die Studie Handlungsmöglichkeiten: „Für mehr als 200 Arten und 18 Lebensräume in Nordrhein-Westfalen ergibt sich ein besonderer Handlungsbedarf“, sagte Minister Remmel. „Hier müssen konkrete Maßnahmen zu ihrem Schutz getroffen werden.“ Unter anderem wird die Schaffung eines landesweiten Biotopverbunds als  Anpassungsmaßnahme genannt.

Die Ergebnisse der Studie hat das Umweltministerium in einer Broschüre zusammengefasst. Sie stellt die voraussichtlichen Auswirkungen des Klimawandels auf die Arten und Lebensräume vor, nennt mögliche Anpassungsmaßnahmen und zeigt Synergien und Konflikte mit anderen Themenfeldern auf. Die Broschüre „Natur im Wandel“ kann beim Ministerium bestellt werden: Telefonnummer 0211-4566-666, per Fax 0211-4566-621 oder unter der Mail-Adresse „infoservice@mkulnv.nrw.de“. Sie steht außerdem zum Download auf der Internetseite des Umweltministeriums zur Verfügung.

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