Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) forderte allen öffentlichen Einrichtungen auf, sicher zu stellen, dass ihre Caterer keine Billiglöhne zahlen. „Das gilt für Bäckereien, die Brötchen liefern, genauso wie fürs Catering und für Kantinen“, sagt Ernst Busch, Geschäftsführer der NGG-Region Köln. Wer öffentliche Auftraggeber mit Essen versorgt, soll dafür einen Stundenlohn von mindestens 8,50 Euro bekommen, forderte Busch. „Gerade im Bäckerhandwerk wird der harte Konkurrenzkampf oft auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen. Hier müssen wir höllisch aufpassen, dass Dumpinglohnfirmen insbesondere bei öffentlichen Aufträgen in Köln nicht zum Zuge kommen“, so Busch weiter.

Die NGG-Region Köln setzt dabei auf die Pläne der nordrhein-westfälischen Landesregierung. Diese hatte angekündigt, ein Tariftreue- und Vergabegesetz wieder einzuführen. „Das würde jede Firma ausbremsen, die versucht, sich mit Dumpinglöhnen und unfairen Arbeitsbedingungen einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen“, sagt Ernst Busch. Das neue Tariftreuegesetz müsse jedoch auch kleinere und mittlere Aufträge erfassen. „Es ist falsch, nur auf die Bauaufträge ab 10.000 Euro zu schielen. Schon ein Auftrag von 500 Euro muss unter das Gesetz fallen – sonst wird es eine Mogelpackung“, so der NGG-Geschäftsführer. Bis Nordrhein-Westfalen wieder ein Tariftreuegesetz hat, appelliert Ernst Busch an die Stadt Köln, sehr genau darauf zu achten, wer Kantinen betreibe und den Catering-Service mache. „Kein Cent von den Steuergeldern darf für Lohndumping ausgegeben werden“, so Ernst Busch.

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