In dem Dokumentarfilm „Die Jungs vom Bahnhof Zoo“ erzählt Regisseur Rosa von Praunheim die Lebensgeschichten von Strichern, um das Phänomen „Männliche Prostitution“ losgelöst von Klischees zu zeigen. Im Mittelpunkt des Films stehen fünf Strichern, drei von ihnen sind Roma. So begleitet die Kamera etwa Ionel in sein Heimatdorf nach Rumänien, um zu zeigen, aus welchen Armutsverhältnissen Jungs wie er kommen. Nazif ist ein ehemaliger Bürgerkriegsflüchtling aus Bosnien, der als Kind nach Deutschland kam und schon als junger Stricher am Bahnhof Zoo harte Drogen konsumierte. Der junge Rumäne Romica hat eine Familie gegründet, deren Existenzgrundlage lange die Prostitution war. Rene wurde bereits als Kind missbraucht. Die Hauptfigur ist Daniel, der im Jungenheim lernte, kriminell zu sein und am Bahnhof Zoo auf den Strich zu gehen. Viele der Jungs sehen den Strich als Chance, schnelles Geld zu verdienen. Sie reflektieren oft erst zu spät, dass ihr riskanter Job keine Perspektive hat.

„Die Jungs vom Bahnhof Zoo“
17. März 2011, ab 19.30 Uhr
im Anschluss an den Film: Diskussion mit dem Regisseur Rosa von Praunheim
Kölner Filmhaus
Maybachstr. 111

[cs; Foto: Filmhaus Köln]