23:59 Uhr > Zehn Deutsche retteten sich aus japanischem Unglücksreaktor Fukoshima I
Zehn deutsche Energietechniker des Kraftwerkherstellers "Areva" haben während des schweren Erdbebens in Japan auf dem Gelände des Unglücksreaktors Fukoshima I gearbeitet, in dem jetzt eine Kernschmelze droht. Das bestätigte der Leiter der Unternehmenskommunikation Mathias Schuch gegenüber "Bild am Sonntag": "Sie haben das Kraftwerk nach dem Beben sofort verlassen und sind ins Landesinnere geflohen. Alle zehn sind gesund und wohlauf." Die Techniker hatten in dem Reaktorblock 4, der schon vor dem Beben abgeschaltet worden war, Wartungsarbeiten durchgeführt. Das Unternehmen setze jetzt alle Kraft daran, die Mitarbeiter zu ihren Familien nach Deutschland zu bringn.

Nach dem schweren Erdbeben in Japan ist offenbar ein weiterer Atomreaktor beschädigt. Es könne derzeit eine Kernschmelze in einem weiteren Reaktor des Atomkraftwerks Fukushima Daiichi ablaufen, sagte ein Behördensprecher. Weitere Details waren zunächst nicht bekannt. Auch am ersten beschädigten Reaktor ist die Lage unklar. Die AKW-Betreiberfirma Tepco pumpte Meerwasser in den überhitzten Reaktor, um die Lage unter Kontrolle zu bekommen.

22:29 Uhr > Die Internationale Atomenergie Behörde in Wien IAEA stellt in einer Mitteilung um 21:10 Uhr dar, dass die Explosion im Reaktor I von Fukushima Daiichi außerhalb des inneren Brennelementekessel erfolgte. Der Betreiber Tokyo Electric Power Company (TEPCO) so die Wiener Behörde bestätigte, dass der innere Brennelementekessel intakt sei. Dort werde seit 20:20 Uhr japanischer Zeit nun so die Behörde Seewasser gemischt mit Bor eingeleitet um den Schaden einzugrenzen. Dies sei von Japan´s Nuclear and Industrial Safety Agency (NISA) genehmigt worden. Die NISA hat Cäsium 137 und Iod 131 in der Umgebung des Atommeilers bestätigt. 170.000 Menschen seien aus der 20 km Zone rund um das Atomkraftwerk evakuiert worden. Die Evakuierungsmassnahmen seien aber noch nicht abgeschlossen. Die japanische Regierung hat den Unfall auf der internationalen Skala die von 1-7 reicht mit dem Level 4 als Unfall mit regionalen Konsequenzen angegeben.

20:17 Uhr > Merkel kündigt Überprüfung deutscher Atomkraftwerke an
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat angesichts des Atomunfalls in Japan eine Überprüfung der deutschen Atomkraftwerke angekündigt. Diese soll gemeinsam mit den zuständigen Länderministern vollzogen werden. Merkel sagte, dass "die Geschehnisse in Japan ein Einschnitt für die Welt" seien. Wenn ein derartiger Unfall in einem so hoch entwickelten Land wie Japan passieren könne, dann könne "auch Deutschland nicht einfach zur Tagesordnung übergehen". In der Erklärung brachte die Bundeskanzlerin auch ihr Mitgefühl zum Ausdruck. "Wir sehen mit Schrecken, wie ein Erdbeben, ein Tsunami, Urgewalten der Natur, ein Land in die Katastrophe führen", so Merkel. Die Bundeskanzlerin schloss es nach "menschlichem Ermessen" aus, dass Deutschland von der Katastrophe in Japan betroffen sei. "Wir sind zu weit entfernt", sagte die CDU-Politikerin. Sie könne aber jeden verstehen, der sich in Deutschland Sorgen mache. In Japan wurde im Zuge des verheerenden Erdbebens der Atomreaktor Fukushima 1 stark beschädigt. Im Laufe des Samstags hatten unterschiedliche Meldungen für Verwirrung gesorgt, da zunächst berichtet wurde, dass es bereits zur Kernschmelze gekommen sei. Dies dementierten offizielle Stellen in der Folge. Während die japanische Regierung weiterhin keine erhöhte Strahlung im Umfeld des Reaktors bestätigten wollte, berichtete der japanische TV-Sender NHK, dass in der Nähe des Reaktors eine, im Vergleich zum Grenzwert bei einem atomaren Unfall, doppelt so hohe Strahlendosis gemessen wurde.

20:15 Uhr > Japan benötigt höhere Rohstofflieferungen von Russland
Nach dem verheerenden Erdbeben hat die japanische Regierung Russland gebeten, mehr Rohstoffe an den Insel-Staat zu liefern, damit dieser seine Energieversorgung sicherstellen kann. Japan gewinnt rund 30 Prozent seines Stroms aus der Atomenergie. Der russische Vizepremierminister Igor Sechin teilte mit, dass Russland seine Flüssiggaslieferung um 150.000 Tonnen erhöhen könne, auch erhöhte Kohle-Lieferungen werden nach seiner Aussage geplant. Gleichzeitig rief die japanische Regierung die Bevölkerung zum Stromsparen auf.

15:54 Uhr > 60.000 Atomkraftgegner bilden Menschenkette zwischen AKW Neckarwestheim und Stuttgart
Etwa 60.000 Menschen haben am Samstag in Baden-Württemberg eine Menschenkette gebildet und für einen sofortigen Ausstieg aus der Atomenergie demonstriert. Auf der 45 Kilometer langen Strecke zwischen dem Atomkraftwerk Neckarwestheim und Stuttgart zählten die Veranstalter deutlich mehr Teilnehmer, als sie erwartet hatten. Zurückzuführen ist dies nach Aussagen der Veranstalter auf den schweren Atomunfall in Japan. Unter den Demonstranten waren sowohl Claudia Roth und Cem Özdemir (beide Grüne), als auch der SPD-Spitzenkandidat für die Landtagswahl in Baden-Württemberg am 27. März, Nils Schmid. Die Atomkraftgegner zogen unter dem Motto "Atomausstieg in die Hand nehmen" symbolisch den Stecker für die Atomkraft in Deutschland und stöpselten ihn in ein Windrad.

15:29 Uhr > Alleine in der nordjapanischen Stadt Minamisanriku in der Präfektur Miyagi werden von 17.000 Bewohnern rund 9.500 Menschen vermisst. Dies sagten Offizielle Stellen, so die japanische News-Site nikkei.com. Die News-Site berichtet auch, dass drei Menschen radioaktiv verstrahlt wurden und in Krankenhäuser eingeliefert wurden.  Dies widerspricht der Aussage des japanischen Ministerpräsidenten Kan der sagte, dass kein einziger Mensch radioaktiv verstrahlt wurde. Die Lage in Japan ist am Tag nach dem verheerenden Erdbeben weiterhin angespannt. Am Samstagnachmittag deutscher Zeit wurde ein Nachbeben mit der Stärke 6,4 gemessen. Dieses ereignete sich in circa 120 Kilometern Entfernung vom beschädigten Atomreaktor Fukushima 1. Über Schäden durch das Nachbeben ist zur Stunde noch nichts bekannt.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bittet am Samstagabend zum Krisengipfel, an dem sowohl Außenminister Guido Westerwelle (FDP), Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) und Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) teilnehmen sollen. Auf dem Gipfel sollen die Konsequenzen aus dem Reaktorunfall erörtert werden, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert mit. Im Anschluss wollen Merkel und Westerwelle eine Erklärung zur Lage abgeben.

14:45 Uhr > Läuft der Prozess der Kernschmelze?
Die Übersetzerin eines Behördensprechers der japanischen Atombehörde übersetzte mit dem Wort "melt". Die japanische Regierung dementiert. Die Lage ist und bleibt derzeit völlig unklar. Umweltminister Norbert Röttgen hat in einem ARD Interview gesagt, dass er davon ausgehe das im AKW Fukushima I "der Prozess einer Kernschmelze stattfindet". Der Bundesumweltminister geht "nach menschlichem Ermessen" davon aus, dass aufgrund des großen geografischen Abstandes für Deutschland keine Gefahr besteht. Eine politische Diskussion auch über deutsche AKW´s will Röttgen, CDU, allerdings derzeit nicht führen. Bei der derzeitigen Wetterlage in Japan gehen die Experten davon aus, dass eine radioaktive Wolke auf den Pazifik getrieben würde. Die japanische Nuklear-Sicherheitsbehörde bestreitet, dass es im Atomkraftwerk Fukushima 1 zu einer Kernschmelze gekommen ist. Überdies sei der Stahlmantel des Reaktors bei dem Einsturz der umliegenden Wände nicht beschädigt worden. Nach Regierungs-Angaben ist zudem keine erhöhte Strahlung im Reaktorumfeld festzustellen. Der zuletzt stark gestiegene Druck im Reaktor nehme ebenfalls wieder ab. Die Explosion im Reaktor, die zuvor die Gebäudehülle zerstörte, könnte nach Angaben der Betreibergesellschaft Tepco auf Wasserstoff zurückzuführen sein, der ursprünglich zum Kühlen der Anlage gedacht war. Auch Takahiro Shinyo, Botschafter Japans in Deutschland dementiert die Kernschmelze im ARD-Interview. Er untermauerte die offizielle Sprachregelung nach der das AKW Fukushima I noch über einen intakte Stahlhülle für den Reaktorkern verfüge, der jetzt mit Meeerwasser gekühlt werde. Die Explosion  des Gebäudes sei durch Wasserstoff erfolgt.

14:05 Uhr > Die Nachrichtenlage zum Atomkraftwerk Fukushima 1 ist nicht eindeutig. Ein ARD Korrespondent meldete die Bestätigung der Kernschmelze im Reaktor. Die japanische Regierung spricht von einer Wasserstoffexplosion und bestätigt derzeit das die äußere Hülle des Reaktorgebäudes beschädigt worden sei, aber die innere Hülle noch intakt sei und nur geringe Mengen Cäsium ausgetreten seien. Dies meldet auch der Nachrichtensender CNN. Klar ist dass der Evakuierungsring rund um das AKW auf 20 km ausgeweitet wurde, dies bestätigte auch die japanische Regierung.

13:53 Uhr > Die Personensuche von Google zählt unter dem Titel "Person Finder: 2011 Japan Earthquake" derzeit  49400 Suchanfragen. Auch der Kölner FC Sportdirektor Finke der lange Jahre in Japan gearbeitet hat sorgt sich um seinen ehemaligen Assistenten.

13:12 Uhr > Krisenzentrum im Umweltministerium eingerichtet
Das Bundesumweltministerium wird noch am Samstag einen Experten für Reaktorsicherheit nach Japan entsenden. Das berichtet "RP Online" unter Berufung auf Regierungskreise. Der Mitarbeiter der Abteilung für Sicherheit kerntechnischer Einrichtungen im Ministerium soll mit den örtlichen Behörden über die Auswirkungen der Reaktorexplosion beraten und Hilfe anbieten. Im Hauptsitz des Umweltministeriums in Bonn wurde ein Krisenzentrum eingerichtet, das Kontakt zur Internationalen Atomenergiebehörde und zu den japanischen Behörden hält. Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU), der am Samstag beim Landesparteitag der CDU in NRW in Siegen ist, werde laufend unterrichtet.

12:57 Uhr > Kernschmelze im AKW Fukushima I bestätigt
Die japanischen Behörden sollen Medienberichten zufolge am Samstag bestätigt haben, dass es im Kernkraftwerk Fukushima I zu einer Kernschmelze gekommen sei. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge sei zudem definitiv auch Radioaktivität ausgetreten. Zuvor war durch eine Explosion das Reaktorgebäude zerstört worden. Durch den kompletten Ausfall der Kühlung und der dementsprechenden Hitzeentwicklung soll es demnach zur Kernschmelze gekommen sein. Die Regierung in Japan hat den Radius der Evakuierung in der Umgebung des beschädigten Atomkraftwerke Fukushima I von bislang zehn auf 20 Kilometer erweitert. Die Provinzregierung habe nach einem Bericht der japanischen Nachrichtenagentur "Jiji" eine entsprechende Weisung des Premierministers erhalten. Medienberichten zufolge sei die Strahlung an der Zufahrt zum Kernkraftwerk bereits um ein Vielfaches erhöht. Indes hat die Behörde für Nuklear- und Industriesicherheit erklärt, dass man zwei radioaktive Substanzen, Cäsium und Jod, in der Nähe des AKW Fukushima I festgestellt habe.

11:10 Uhr > Dach und Außenmauern des Reaktor in AKW Fukushima I zerstört
Im japanischen Atomkraftwerk Fukushima I sind nach einer Explosion das Dach und die Außenmauern eines Reaktors zerstört worden, vier Menschen wurden verletzt. Ein japanischer Regierungssprecher rief trotz der sehr ernsten Lage, die Bevölkerung zur Ruhe auf. Unterdessen bestätigte Japans Kabinett-Chef Yukio Edano das Entweichen von Radioaktivität aus dem Reaktor Fukushima I. Nach dem verheerenden Erdbeben war in dem Atomkraftwerk Fukushima I die Kühlanlage ausgefallen. Betroffen sind zwei Reaktoren. Die mehr als 50.000 Anwohner in einem Umkreis von zehn Kilometern wurden vorsichtshalber evakuiert. In einem der beiden Meiler sei eine Kernschmelze möglich, erklärte Ryohei Shiomi, Vertreter der Atomaufsichtsbehörde. Aber selbst wenn es dazu komme, gebe für Menschen außerhalb des Umkreises von zehn Kilometern keine Gefahr aus, betonte er. Indes wurde in der Schwesteranlage, Fukushima II, der nukleare Notstand ausgerufen. Drei Reaktoren sind dort vom Ausfall des Kühlsystems betroffen. Die Evakuierung von Anwohnern in einem Umkreis von drei Kilometern wurde angeordnet.

10:58 Uhr > Panikverkäufe im außerbörslichen Aktienhandel
Nach der Explosion im japanischen Atomkraftwerk Fukushima ist es am Samstag im außerbörslichen Handel zu panikartigen Aktienverkäufen gekommen. Bei der Wertpapierhandelsbank "Lang und Schwarz" in Düsseldorf wurden Papiere des Versicherungskonzerns Allianz und des Energieversorgers EON mit den größten Abschlägen gehandelt. Beide Werte gingen gegenüber dem Freitagsschluss bis 10:30 Uhr rund vier Prozent nach unten. Auch alle anderen im DAX notierten Aktien ließen nach.

10:08 Uhr > Mindestens vier Verletzte nach Explosion in japanischem AKW
Bei der Explosion im japanischen Atomkraftwerk Fukushima I sind mindestens vier Menschen verletzt worden. Wie der japanische TV-Sender "NHK" berichtet, seien überdies Teile der Gebäudehülle eines Reaktors herabgestürzt. Ein medizinisches Team, spezialisiert auf radioaktive Strahlung, sei bereits auf dem Weg zur Unglücksstelle, hieß es weiter. Bislang sind noch keine Einzelheiten bekannt.

Kurt Beck verlangt angesichts der Japan-Katastrophe Rückkehr zum Ausstieg aus der Atomkraft in Deutschland
Angesichts der Beben- und Atom-Katastrophe in Japan hat der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) eine Rückkehr zum Ausstieg aus der Atomkraft in Deutschland verlangt. In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Montag-Ausgabe) sagte der Sozialdemokrat, der am 27. März vor Landtagswahlen steht: "Ich will nicht mit einer so schlimmen Katastrophe Politik machen. Aber gerade unter dem Eindruck eines solchen Risikos wünschen sich wohl alle vernünftigen Menschen ganz dringend, das es beim Ausstieg aus der nicht beherrschbaren Kernkraft bleibt." In Japan sehe man doch gerade, welche Gefahr von der Kernkraft ausgehe. "Niemand bei uns in Deutschland kann verlässlich sagen, ein derartiges Unglück wie in Japan kann hier nicht passieren. Wir haben auch kritische Erdbebenzonen, beispielsweise entlang der Rheinschiene", mahnte Beck.


9:30 Uhr >
Evakuierung im Umkreis von 10 km

Zudem steige die Radioaktivität in der Umgebung der Anlage an, hieß es. Im Inneren sei der Normalwert bereits um das Tausendfache überschritten. Die Evakuierungen wurden indes ausgeweitet, Anwohner wurden in einem Umkreis von zehn Kilometern evakuiert. Indes wurde in der Schwesteranlage, Fukushima II, der nukleare Notstand ausgerufen. Drei Reaktoren sind dort vom Ausfall des Kühlsystems ausgebrochen betroffen. Die Evakuierung von Anwohnern in einem Umkreis von drei Kilometern wurde angeordnet.

[dts; ag]