Chaos in den Fahrplänen
Reisende nach Paris haben es am Besten, der Thalys fährt heute Morgen pünktlich. Der ICE nach Berlin ist 25 Minuten später, wieder andere Verbindungen 90 Minuten. Es gibt kein Schema nachdem Züge heute fahren, pünktlich oder unpünktlich sind oder ganz ausfallen. So fällt die S11 nach Bergisch-Gladbach aus, auch die S6 nach Essen fährt nicht oder die Regionalbahnen nach Gummersbach oder Mönchengladbach fallen aus. Dann wieder fährt aber die S6 nach Essen. Der Lokführergewerkschaft GDL ist es gelungen für Chaos zu sorgen.  Der Streik im Personenverkehr, der seit 4 Uhr morgens andauert und der Streik im Güterverkehr der seit 20:00 Uhr gestern Abend läuft soll um 10:00 Uhr beendet werden. Die Auswirkungen werden aber noch Stunden später spürbar sein, so dass sich Reisende auf Ausfälle und Verspätungen den ganzen Tag einrichten müssen.

Insgesamt drei Warnstreiks der Lokführer hatten in den letzten Wochen bundesweit zu erheblichen Einschränkungen im Bahnverkehr geführt. Die GDL fordert einen einheitlichen Flächentarifvertrag für alle 26.000 Lokomotivführer in Deutschland. Damit soll ein einheitliches Mindesteinkommen auf dem Niveau des Marktführers DB erreicht werden.

Deutsche Bahn nennt Streikmaßnahmen "Absurd"
DB-Personalvorstand Ulrich Weber kritisierte die erneute Verschärfung zu Lasten der Deutschen Bahn und ihrer Kunden: „Das versteht kein Mensch mehr! Die GDL will Druck auf die Wettbewerber der DB im Personenverkehr ausüben und bestreikt dafür den Schienengüterverkehr der Deutschen Bahn. Genauso ärgerlich ist, dass die GDL ihre Zusage, alle Kunden frühzeitig zu informieren, erneut gebrochen hat.“

Statt endlich weiter zu verhandeln, verweigere sich die GDL seit Wochen und setzt auf Eskalationskurs. Weber: „Dieser Streik ist in der aktuellen Situation das untauglichste aller Mittel. Die Beeinträchtigungen für unsere Kunden, unser Unternehmen und die Wirtschaft sind verantwortungslos. Hier ist kein schädliches Muskelspiel, sondern Fingerspitzengefühl eines seriösen Tarifpartners gefragt. Die DB und ihre Kunden sind und bleiben die falschen Adressaten.“ Wer die DB bestreike, bestreike das Unternehmen, das die vorbildlichen Beschäftigungsbedingungen bietet, die bei unseren Wettbewerbern durchgesetzt werden sollen.

[ag]