"Aus Spaß an der Freude“
Rund 500 bis 600 Teilnehmer in 23 Gruppen gingen beim Umzug in Köln-Ossendorf mit. Seit 33 Jahren zieht der Zug nun schon Groß und Klein aus dem Veedel an. Erstmals übernahm in diesem Jahr Josef Hövel die Zugleitung. „Die Menschen machen sich sehr viel Arbeit damit. Ein ganzes Jahr dauert die Planung“, erklärte der neue Zugleiter. Ein besonders buntes Bild gab die Gruppe „De Löstige Lumpe vun Ossendorf“ ab, die heute Zug-Jubiläum feierte. Sie gibt es schon fast so lange wie den Zug selbst, nämlich 30 Jahre. Dieses Jahr waren 46 Jecke dabei. Die fröhlich-bunten Kostüme bestanden aus einem Flanellschlafanzug mit aufgenähten Stofffetzen. „Als wir damals angefangen haben, kostete das eben nicht viel Geld, die Mütter und Frauen haben das einfach aufgenäht“, sagt „Oberlump“ Bernd Faßbender, ein Gründungsmitglied der Gruppe und ein „echter Ossendorfer Jung“. „Jeder macht das aus Spaß an der Freude“. Als Bagagewagen mussten Kinderwagen herhalten, in denen die Kamelle verstaut wurden. Auch die waren nach dem Motto der Gruppe mit Lumpen geschmückt. In einem Wagen fand sich allerdings keine Kamelle, sondern das kleinste Mitglied der „Löstigen Lumpen“. Auch für sie gab es schon ein passendes Kostüm.


Foto: Selbst der jüngste "Löstige Lump" hat schon ein eigenes Kostüm


Foto: Passend zum Sessionsmotto stattete die Gruppe
„Dör zo“ ihren Wagen mit Schallplatten aus


„Närrisches Jubiläum“ feierte auch der „Stammdesch Dör zo“. 11 Jahre gibt es die Gruppe nämlich dieses Jahr. „Dör zo“ heißt sie deshalb, weil sie sich zusammensetzt aus Bediensteten der JVA Ossendorf und deren Familienangehörigen und „weil die Türen in der JVA ja nun einmal abgeschlossen werden“, erkärt Roswitha Foegen. Beim ihrem Wagen hatte sich die Gruppe viel Mühe gegeben. Er stellte die JVA von außen dar, mit Mauern und Beobachtungskanzeln, die Fassade wird aber jedes Jahr geändert. Dieses Jahr war das Sessionsmotto „Köln hat was zu beaten“ ausschlaggebend für die Gestaltung: viele Schallplatten mussten dran glauben. Ganz wie beim großen Rosenmontagszug war auch beim Ossendorfer Zug Platz für Kritik. Dabei ging es allerdings nicht um die große Politik, sondern um die ganz persönlichen Sorgen der Ossendorfer: „Ossendorf wess nit mit dem Auto wohin, weil üvverall Baustelle sinn“ machten die Bürger ihrem Ärger auf einem Wagen Luft.


Foto: Auf dem Zug gab es auch Kritik an den vielen Baustellen im Veedel

[jg]