„Die lang Nacht der Museen ist eine Tradition mit Erfolgsgeschichte“, betonet heute Kölns Kulturdezernent Georg Quander. „Sie gehört inzwischen zu den Höhepunkten der Kölner Kulturevents“, so Quander weiter. Jährlich besuchen rund 20.000 Gäste während der Veranstaltung die meist gut 40 teilnehmenden Standorte. Dabei suchen sie durchschnittliche vier bis fünf Museen während der langen Nacht auf. Im vergangenen Herbst feierte die Lange Nacht ihr zehnjähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass führte die Stadtrevue, Veranstalter der Langen Nacht, zusammen mit der Fachhochschule Köln eine Besucherumfrage durch. Die beweist: Das Konzept der Langen Nacht kommt an. „Wir ändern daher erst einmal gar nichts“, so Urban Armborst, Projektleiter für die Lange Nacht bei der Stadtrevue.

Ein Event auch für Museums-Neulinge
Insgesamt wurden bei der Langen Nacht der Museen im vergangenen Jahr 917 Besucher an 12 verschiedenen Veranstaltungsorten befragt. Die Ergebnisse zeigen vor allem eins: Die Besucher der Langen Nacht sind jünger als „normale“ Museumsbesucher. 42 Prozent der Gäste waren laut der Umfrage zwischen 25 und 40 Jahren alt, weitere 30 Prozent zwischen 41 und 55 Jahren. Dabei stammten rund 60 Prozent aus Köln, weitere 26 Prozent aus dem näheren Umfeld der Domstadt. Von den Besuchern waren insgesamt 57 Prozent weiblich. Viele von den Gästen besuchten dabei die Kölner Museen zum ersten Mal im vergangenen Jahr. 37 Prozent der Befragten gaben an, das erste Mal im Jahr 2010 überhaupt in einem Kölner Museum zu sein, ganze 88 Prozent hatten das Museum, an dem sie befragt wurden, im vergangenen Jahr noch nicht besichtigt.

NS-Dok erhielt die besten Noten
Die meisten Museen werden von den Besuchern dabei durchgängig positiv bewertet. Besonders gute Noten erhielt im vergangenen Jahr das NS-Dokumentationszentrum (NS-Dok). So bewerteten 95 Prozent der dortigen Gäste das Museum als gut oder sogar sehr gut. „Das ist das schönste Kompliment, das man für unsere Arbeit machen kann“, freue sich Werner Jung, Direktor des NS-Dok. Auf dem zweiten Platz landete das Schokoladenmuseum mit 94 Prozent guter Bewertung, das neue Kulturquartier mit 89 Prozent positiver Bewertung und die Archäologische Zone mit 88 Prozent guter Bewertung. Die positive Beurteilung der Häuser führte auch dazu, dass 44 Prozent sehr wahrscheinlich das Museum künftig auch außerhalb der Langen Nacht besuchen wollen. Nur 12 Prozent gaben, an, das Haus nicht mehr besichtigen zu wollen. Das zeige, so erklärte Quander, dass „auch die Museen selbst von der Langen Nacht profitieren und neue Besucher anziehen.“ Eine weitere Erkenntnis: Viele der häufigen Museumsgänger nutzen das Event, um ihnen fremde Häuser zu entdecken.


Grafik: Die Grafik zeigt die Motivation der Besucher, warum sie an der Langen Nacht teilnehmen


Besucher wollen vor allem Spaß
Bei der Langen Nacht interessiert die Besucher nach der Umfrage dabei insbesondere die Sonderausstellungen und das kulturelle Rahmenprogramm an diesem Abend. Einher geht das mit der Motivation überhaupt an der Langen Nacht teilzunehmen. So wollen 90 Prozent der Besucher an diesem Abend vor allem Spaß haben, 80 Prozent wollen etwas mit anderen gemeinsam erleben. 74 Prozent gaben an, sich im Rahmen der Langen Nacht über Kunst informieren zu lassen. In diesem Jahr soll es daher wieder ein buntes Programm mit vielen Ausstellungen, aber auch zahlreichen überraschenden kulturellen Events geben, versprach Armborst heute.

Die nächste Lange Nacht der Museen findet am 5. November 2011 von 20 bis 3 Uhr statt. Wie in den Vorjahren soll es auch 2011 wieder einen Shuttle-Service für die Besucher vom Neumarkt aus geben. Dabei erwartet Armborst auch 2011rund 20.000 Besucher. „Damit sind wir regelmäßig ausgebucht. Denn für mehr reichen unsere Kapazitäten nicht. Schon jetzt bleiben viele zu Hause, weil es ihnen an diesem Abend in den Museen zu voll ist“, erklärte Armborst.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung
Grafik: StadtRevue Verlag in Kooperation mit Professor Dr. Tibor Kliment/Rheinische FH Köln